Die AMD-Aktie profitierte am Dienstag von einer Kooperation mit dem KI-Unternehmen OpenAI. Beobachter sehen darin auch einen Versuch, die Vormachtstellung, die Nvidia im Bereich KI-Chips hat, einzuschränken.
Im Wettbewerb um die besten KI-Chips hat Advanced Micro Devices (AMD) einen wichtigen Erfolg erzielt. Der US-Halbleiterkonzern gab am Montag eine weitreichende Partnerschaft mit dem KI-Entwickler OpenAI bekannt. Die Vereinbarung sieht den Aufbau von Rechenzentren mit einer Leistung von insgesamt sechs Gigawatt auf Basis von AMD-Grafikprozessoren vor. Die erste Ausbaustufe über ein Gigawatt soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2026 in Betrieb gehen.
Die Kooperation ist Teil einer langfristigen strategischen Allianz, die AMD als „Kernpartner“ von OpenAI positioniert. Ziel ist der Ausbau der Infrastruktur, die für das Training und den Betrieb von KI-Modellen wie ChatGPT benötigt wird. Beide Unternehmen kündigten an, bei der Entwicklung neuer Chipgenerationen eng zusammenzuarbeiten.
AMD-Aktie profitiert von lukrativer Partnerschaft
Im Rahmen der Vereinbarung hat AMD OpenAI Optionsscheine auf bis zu 160 Millionen eigene Aktien eingeräumt. Diese können eingelöst werden, sobald bestimmte Meilensteine erreicht sind – etwa die Inbetriebnahme der ersten Gigawatt-Kapazität oder das Erreichen definierter Kursziele. Laut AMD-Finanzchefin Jean Hu soll die Partnerschaft in den kommenden Jahren „Umsätze in zweistelliger Milliardenhöhe“ generieren und einen positiven Beitrag zum Ergebnis je Aktie leisten.
An der Börse sorgte die Nachricht für starke Kursbewegungen: Die AMD-Aktie stieg deutlich an. Zwischenzeitlich kletterte sie auf 218,90 Dollar, zuletzt notierte sie 4,8 % im Plus. Seit Jahresbeginn hat das Papier rund 75 % an Wert gewonnen. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens liegt inzwischen bei 346,5 Milliarden Dollar.
Angriff auf Nvidias Dominanz
OpenAI hatte erst vor wenigen Wochen eine ähnliche Vereinbarung mit dem Branchenführer Nvidia bekannt gegeben, die den Aufbau einer noch größeren Infrastruktur mit zehn Gigawatt vorsieht. Nvidia gilt derzeit als das wertvollste Unternehmen der Welt mit einer Marktkapitalisierung von mehr als 4,5 Billionen Dollar.
Beobachter werten die Allianz zwischen AMD und OpenAI als Versuch, den dominierenden Marktanteil von Nvidia im KI-Geschäft zu verringern. AMDs Vorstandschefin Lisa Su sprach von einem „wichtigen Schritt“, um gemeinsam mit OpenAI „die weltweite KI-Entwicklung auf die nächste Stufe zu bringen“. OpenAI-CEO Sam Altman betonte, die Zusammenarbeit ermögliche es, „die Rechenkapazität zu schaffen, die nötig ist, um das volle Potenzial der Künstlichen Intelligenz auszuschöpfen“.
Analysten sehen in der Kooperation einen weiteren Beleg für den rasanten Wettbewerb um technologische Führungspositionen im KI-Sektor. Während Investoren die Chancen des Milliardenmarkts feiern, warnen einige Experten zugleich vor überzogenen Erwartungen und hohen Kapitalrisiken angesichts der enormen Investitionssummen.
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