Akku-Power für die Einhell-Aktie

Einhell-Aktie

Mit Rekordzahlen meldet sich der Werkzeug- und Gartengerätehersteller Einhell zurück auf der Überholspur. Wachstumstreiber bleibt die Akku-Plattform Power X-Change, die inzwischen mehr als 300 Geräte antreibt. Für Schlagzeilen sorgte ein spektakulärer Guinness-Buch-Rekord. Und die Einhell-Aktie bleibt trotz jüngster Rekorde spannend.

Nachdem im Geschäftsjahr 2023 die eigenen Ziele nicht erreicht werden konnten, hat Einhell 2024 wieder Vollgas gegeben. Angesichts der starken Nachfrage erhöhte das Management im Jahresverlauf die Prognose. Aber selbst diese wurde am Ende klar übertroffen. Der Jahresumsatz legte im Vergleich zum Vorjahr um starke 14,2 % zu und erreichte mit 1,11 Mrd. Euro einen neuen Rekordwert.

Treiber dieser Entwicklung war vor allem die hohe Endkundennachfrage in Westeuropa, zu der auch die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz beitrugen. Die Region Osteuropa entwickelte sich ebenfalls erfreulich. Insbesondere in der Türkei konnte Einhell zusätzliche Marktanteile gewinnen. 

Power X-Change als Zugpferd

Einhells Wachstumsmotor bleibt die Akku-Plattform Power X-Change. Das Konzept ist einfach, aber wirkungsvoll: Ein einziger Lithium-Ionen-Akku passt (derzeit) in mehr als 300 Geräte aus Werkstatt und Garten – vom Rasenmäher über die Heckenschere bis zum Akkuschrauber. Hinzu kommen Partnerprodukte wie beispielsweise E-Scooter, Falträder, Spielzeugfahrzeuge oder Campinganwendungen, die das Einsatzspektrum noch erweitern. Das System spart Kosten, reduziert Abfall und trifft damit genau den Nerv der Zeit.

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Wie populär die Plattform inzwischen ist, zeigt eine spektakuläre Aktion: Mit nur einem Akku ließen die Mitarbeiter über 300 verschiedene Geräte laufen und sicherten sich damit einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Bis 2027 will Einhell die Zahl der kompatiblen Geräte sogar auf 450 erhöhen. Die Plattformstrategie hat also ihren Zenit längst nicht erreicht, sondern bietet weiter Wachstumspotenzial.

Drei Säulen als Erfolgsrezept

Dass Einhell auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie aktuell auf Kurs bleibt, liegt an einer klaren Strategie, die auf drei Säulen ruht: Erstens der internationale Aufbau und die Stärkung der Marke, zweitens der konsequente Ausbau der Akku-Plattform und drittens die fortgesetzte geografische Expansion.

Parallel arbeitet das Management an einer resilienteren Lieferkette. Abhängigkeiten von einzelnen Ländern insbesondere China sollen reduziert werden. Dazu stellt Einhell den Lieferantenpool breiter auf und hat begonnen, Akkus und Ladegeräte in Ungarn selbst zu fertigen.

Rekordjahr 2024

Die Umsetzung dieser Strategie zeigte im Geschäftsjahr 2024 mit dem Rekordumsatz bereits Wirkung. Das EBIT legte außerdem um 24,8 % auf 101,2 Mio. Euro zu, während das Ergebnis vor Steuern sogar um 30,6 % auf den neuen Rekordwert von 98,5 Mio. Euro sprang. Die Vorsteuerrendite erreichte mit 8,9 % ein Niveau, das deutlich über der eigenen Zielspanne von 8,0 bis 8,5 %. lag. Auch unterm Strich glänzten die Zahlen, das Ergebnis je Aktie stieg von 4,47 Euro im Jahr 2023 auf 5,76 Euro. 

Angesichts der guten Entwicklung und einer Netto-Cashposition von rund 20 Mio. Euro schlug die Verwaltung eine kräftige Dividendenerhöhung vor. Für das Geschäftsjahr 2024 erhielten Vorzugsaktionäre 1,50 Euro je Aktie, nach nur 0,97 Euro im Vorjahr. Ein klares Signal, dass Einhell seine Anteilseigner am Erfolg beteiligt.

Starker Start 2025

Der Rückenwind hält auch 2025 an. Im ersten Halbjahr kletterte der Umsatz um 9,4 % auf 630,2 Mio. Euro, erneut ein neuer Rekordwert, währungsbereinigt sogar um 11,6 %. Ein Blick in die Regionen zeigt, dass das Wachstum breit abgestützt ist: Spanien und Portugal legten um 25 % zu, das Vereinigte Königreich um 20 % und Polen um ganze 39 %. Parallel dazu eröffnete Einhell neue Standorte in Griechenland und Kolumbien. Ein weiterer Beleg für die Internationalisierung der Marke.

Besonders bemerkenswert ist der wachsende Anteil der Power X-Change-Produkte: Im ersten Halbjahr 2025 machten sie bereits 53 % des Konzernumsatzes aus. Das EBIT stieg in diesem Zeitraum um 22,2 % auf 64,3 Mio. Euro, das Ergebnis vor Steuern um 23,4 % auf 61,8 Mio. Euro. Die Marge verbesserte sich von 8,7 % auf 9,8 %. Das Ergebnis je Aktie kletterte von 3,10 Euro im Vorjahreszeitraum auf 3,90 Euro.

Blick nach vorn – Einhell-Aktie bleibt interessant

Für das Gesamtjahr 2025 rechnet der Einhell-Vorstand mit einem Umsatz zwischen 1,15 und 1,175 Mrd. Euro. Die Vorsteuermarge soll zwischen 8,5 und 9,0 % liegen. Und auch über das laufende Jahr hinaus zeigt sich das Management optimistisch. Neue Märkte wie die USA oder Südkorea sollen zusätzliche Impulse bringen, gleichzeitig soll der Umsatzanteil von Power X-Change bis 2027 auf mehr als 70 % steigen.

Trotz des jüngsten Rekordhochs an der Börse bleibt die Einhell-Aktie für langfristig ausgerichtete Anleger damit spannend. Denn Einhell verbindet eine starke Markenpositionierung mit innovativer Technologie und einer klaren (bisher erfolgreichen) Expansionsstrategie. 

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Foto: © Mohammed Mohammed auf Pixabay

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