Soja: kleine Bohne mit großem Potenzial

Soja

Im Handelsstreit zwischen China und den USA waren Sojabohnen zuletzt eines der zentralen Themen. Auch aus Investorensicht scheint derzeit ein interessanter Zeitpunkt gekommen, sich mit dem Agrarrohstoff Soja zu beschäftigen.

Sojabohnen stammen ursprünglich aus Ostasien und werden aufgrund ihres hohen Eiweiß- und Ölgehalts vielfältig genutzt. Die Hülsenfrucht ist ein wichtiges Futtermittel in der Viehzucht, wird zunehmend aber auch für die menschliche Ernährung in Form von Tofu, Sojamilch oder als Gemüse verarbeitet.

In der jüngsten Runde des US-chinesischen Handelsstreits spielten Sojabohnen nicht ohne Grund eine wichtige Rolle. Die USA zählen zu den größten Sojabohnenproduzenten und -exporteuren der Welt, während China wiederum der mit Abstand größte Importeur von US-Sojabohnen ist. Vor allem die wachsende chinesische Fleischproduktion und dessen zunehmender Konsum hat die Nachfrage nach Sojabohnen in den vergangenen Jahren stark ansteigen lassen und damit für eine stärkere Abhängigkeit gesorgt.

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Druckmittel im Zollstreit

Als politische Waffe im Handelskonflikt hatte China auf US-Sojaimporte Vergeltungszölle erhoben und damit einen wunden Punkt der Gegenseite getroffen, sind die Sojafarmer im Mittleren Westen der USA doch überwiegend Trump-Anhänger. Nach dem zuletzt gefundenen Handelsabkommen hat China die Importe amerikanischer Sojabohnen inzwischen aber wieder aufgenommen und zugesagt, jährlich 25 Millionen Tonnen des Rohstoffs zu kaufen.

Das Entgegenkommen Chinas dürfte allerdings auch damit zusammenhängen, dass es bei einigen alternativen Bezugsquellen zu Unsicherheiten gekommen ist. Brasilien meldet eine ungewöhnlich langsame Aussaat, während Wetterprognosen in Argentinien auf eine ungleiche Niederschlagsverteilung und damit auf mögliche Ertragseinbußen hindeuten. Auf die Sorge vor einem geringeren Angebot in Südamerika reagiert China bereits mit einer höheren Importaktivität, um die Lager zu füllen und seine Tierfutterproduktion zu sichern.

Stimmungsumschwung beim Soja-Preis

Aufgrund der drohenden Angebotsverknappung ist der Preis für Sojabohnen im Oktober bereits deutlich angesprungen und nach einer zuvor langen Seitwärtsbewegung auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr geklettert. Börsengehandelte Sojabohnen-ETCs bieten die Möglichkeit, an der Preisbewegung des wichtigen Agrarrohstoffs zu partizipieren. Mit dem WisdomTree Soybeans ETC können Anleger auf eine Fortsetzung der Erholung spekulieren.

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