Abtrennung von CO2 bringt Unternehmen Gewinne

Börsenbär und Bulle

US-Ethanol-Anlage: CO2 ist bares Geld wert (Foto: stanford.edu, Steven Vaughn)pressetext.redaktion

Harvard (pte002/27.04.2018/06:05) – Die US-Hersteller von Bioethanol könnten jährlich rund 30 Mio. Tonnen CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre entfernen. Sie müssten das Klimagas, das bei der Herstellung von Alkohol frei wird, laut Stanford-Forschern http://stanford.edu einfangen und in tief in der Erde liegenden geologischen Formationen endlagern. Dabei könnten die Betreiber der 219 Anlagen sogar noch ein Geschäft machen, wenn die Steuer auf Treibhausgasemissionen bei 60 Dollar pro Tonne läge. Denn das Abtrennen und Einlagern koste lediglich 25 Dollar pro Tonne.

Vergleichsweise geringe Mengen

Obwohl die Menge an CO2, die auf diese Weise aus der Atmosphäre entfernt würde, vergleichsweise gering wäre – die USA emittieren pro Jahr rund 5,4 Mrd. Tonnen – plädieren die Stanford-Forscher für ihre Methode. Es sei immerhin ein kommerziell attraktives Verfahren, das der Umwelt wenigsten ein bisschen helfe.

Bisher wird CCS, die Abtrennung und Lagerung von CO2, vor allem bei der Erdgasförderung genutzt. Ehe das Methan in Pipelines oder Tankschiffe eingespeist werden kann, muss es von CO2 befreit werden. Lediglich im Versuchsstadium ist CCS bei Kohlekraftwerken. Das Gas muss aufwendig abgetrennt und gereinigt werden, ehe es in den Untergrund gepresst werden kann. Das ist teuer und reduziert den Wirkungsgrad der Kraftwerke um bis zu zehn Prozentpunkte. Die Kosten sind so hoch, dass eine Wirtschaftlichkeit nicht in Sicht ist.

Kohlendioxid in fast reiner Form

In Biogasanlagen fällt CO2 dagegen praktisch in reiner Form an, sodass es nicht weiter behandelt werden muss. Ethanol wird in den USA als Treibstoff genutzt. Brasilien als zweitgrößter Produzent der Welt versorgt die meisten seiner Autos mit Ethanol aus Zuckerrohr statt mit Benzin. In Deutschland wird Ethanol Benzin beigemischt. Der Treibstoff heißt E10. Würde die CO2-Abtrennung weltweit eingeführt, könnten die Einsparungen durchaus die Menge erreichen, die Belgien derzeit jährlich emittiert, nämlich 100 Mio. Tonnen. Die Stanford-Forscher rechnen damit, dass Kalifornien am 27. April die CO2-Abgabe erhöht, sodass das Abtrennen für Biogasanlagenbetreiber noch attraktiver wird.

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