Raleigh (pte002/17.06.2020/06:05) – Wenn sich Vorstandsmitglieder aktiv für die Steuerplanungspraktiken ihres Unternehmens interessieren, werden diese besser. Das hat eine Studie unter Führung der North Carolina State University (NC State) http://ncsu.edu ergeben. Ein im Risikomanagement wirklich engagierter Vorstand lohnt sich demnach, da dies letztlich zur merklich geringeren Steuerunsicherheit und -last für das Unternehmen führt.
Aktiver Vorstand senkt Risiken
„Wir wollten sehen, was passiert, wenn Vorstandsmitglieder eine aktive Rolle bei der Risikoüberwachung für die Steuerplanungsbemühungen eines Unternehmens übernehmen – und haben festgestellt, dass dies einen großen Unterschied für das Unternehmensergebnis macht“, sagt Nathan Goldman, Assistenzprofessor für Rechnungswesen an der NC State und einer der Studienautoren. Das Team hat die Aktivitäten 665 börsennotierter Unternehmen analysiert, um die Beteiligung des Vorstands am Risikomanagement einzuschätzen sowie relevante Finanzberichte, um Einblicke in die Steuerplanung zu gewinnen.
Das Fazit: Ein stark in die Steuerplanung involvierter Vorstand bringt unter dem Strich massive Vorteile. „Wir schätzen, dass die Unternehmen mit der höchsten Risikoüberwachung eine um 31 Prozent geringere Steuerunsicherheit und eine um 13,2 Prozent geringere Steuerbelastung haben als jene Gesellschaften mit der niedrigsten Risikoüberwachung“, so Goldman. Das hängt laut der Studie damit zusammen, dass Unternehmen mit wenig involviertem Vorstand eher Hochrisikoentscheidungen treffen, die sich womöglich später steuerlich rächen.
Klug abwägen statt dumm riskieren
Wenn der Vorstand in die Steuerplanung involviert ist, werden Risiko und potenzieller Nutzen offenbar eher sinnvoll abgewogen. Das begünstigt kluge Entscheidungen. Für internationale Konzerne mit Hauptsitz in den USA könne das laut Goldman beispielsweise umfassen, eine neue Produktionsstätte in Irland zu eröffnen. Damit werden mehr Einnahmen im Niedrigsteuerland erzielt, die Steuerlast sinkt also. Doch das Steuerrisiko, dass die US-Steuerbehörde IRS http://irs.gov die diesbezügliche Buchhaltung anzweifelt, wäre minimal.
„Im Gegensatz dazu wäre eine schlechte Entscheidung mit hohem Risiko, einfach eine Briefkastenfirma zu gründen und Buchungen vorzunehmen, um Einnahmen künstlich ohne wesentlichen Geschäftszweck zuzuweisen“, meint Goldman. Denn sollte das IRS das bemerken, droht eine Umverteilung dieser Einkünfte in die USA, mit höherem Steuersatz und wohl auch Bußgeldern. Dazu kommt noch das nicht unmittelbar materielle Risiko, dass durch ein mediales Auffliegen solcher Praktiken der Ruf des Unternehmens Schaden nimmt.
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