Barrick stellt sich neu auf

Barrick Aktie

Mitten in der strategischen Neuausrichtung kommt es beim Goldproduzenten Barrick Mining auch personell zu Veränderungen. Der Rohstoffriese blickt damit bereits über den Tellerrand hinaus. Welche Chancen bietet die Barrick-Aktie jetzt.

Unter institutionellen Investoren gilt Barrick als einer der größten Goldproduzenten weltweit schon lange als Basisinvestment innerhalb des Goldsektors. An der New Yorker Börse wurde die Aktie lange Zeit passenderweise unter dem Börsenkürzel „GOLD“ gehandelt. 

Gemessen an den 3,91 Millionen geförderten Unzen Gold lag der Konzern im vergangenen Jahr weltweit auf Rang 2 hinter Branchenprimus Newmont und konnte sich angesichts rekordhoher Goldpreise 2024 über einen Gewinnanstieg von 50 % freuen. 

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Portfolio-Optimierung schreitet voran

Mitten in einem der größten Goldbullenmärkte aller Zeiten änderte das Unternehmen zuletzt sein Auftreten. Anfang Mai dieses Jahres wechselte der Konzern seinen Namen von Barrick Gold in Barrick Mining. Als Symbol leuchtet auf der Börsentafel seither ein schlichtes „B“ auf. 

Dazu hat Ende September CEO Mark Bristow das Unternehmen nach knapp sieben Jahren verlassen. In seiner Amtszeit hat Barrick über Ausschüttungen und Aktienrückkäufe insgesamt 6,7 Mrd. US-Dollar an die Aktionäre zurückgezahlt und die Nettoschulden seit 2019 um rund 4 Mrd. US-Dollar verringert. Angesichts der Kursverdoppelung in diesem Jahr kam der CEO-Wechsel für viele Anleger überraschend. Chairman John Thornton begründete diesen mit der „nächsten Wachstumsphase“, in die der Rohstoffriese nun eintreten möchte. 

Von wenig profitablen Goldminen wie Hemlo und Tongon hat sich Barrick zuletzt getrennt und konzentriert sich nunmehr verstärkt auf seine Kernprojekte, bei denen neben Gold zunehmend auch Kupfer in den Fokus rückt. Das Industriemetall dürfte auf Jahre hinaus aufgrund seiner entscheidenden Rolle in zahlreichen Zukunftstechnologien vor einem Anstieg der Nachfrage stehen. Diese kann vom aktuell verfügbaren Angebot kaum noch bedient werden. Zahlreiche Experten warnen deshalb bereits seit längerer Zeit vor einer erheblichen Versorgungslücke in den nächsten 20 Jahren, die zu kräftig steigenden Kupferpreisen führen könnte. 

Ein Gold-Kupfer-Riese entsteht – Chancen für die Barrick-Aktie

Durch den Ausbau der Lumwana-Kupfermine in Sambia auf eine Kapazität von 240.000 Tonnen Kupfer pro Jahr dürfte Barrick in drei Jahren zu den 25 größten Kupferproduzenten der Welt aufsteigen. 

Auch das Reko Diq-Projekt in Pakistan wird das Kupferengagement des Konzerns weiter vergrößern. Nach der geplanten Fertigstellung der ersten Ausbaustufe 2028 soll das Bergbauprojekt zunächst 250.000 Unzen Gold und 300.000 Tonnen Kupfer pro Jahr, langfristig dann 400.000 Unzen Gold und 500.000 Tonnen Kupfer pro Jahr produzieren. 

Große Wachstumspotenziale sieht das Management auch für das Fourmile-Goldprojekt in Nevada, bei dem Barrick die aktuelle Ressourcenbasis von 7,8 Millionen Unzen Gold bis zum Jahresende verdoppeln möchte.  

Der Konzern wird also weiterhin einer der bedeutendsten Akteure im Goldmarkt bleiben, sich dazu aber verstärkt auf das aussichtsreiche Kupfergeschäft konzentrieren. Die neue Strategie des Unternehmens dürfte sich für Aktionäre auszahlen. Zumal die Aktie für das kommende Jahr mit einem KGV von 12 und einem deutlichen Bewertungsabschlag – bezogen auf den Net Asset Value – im Vergleich zu Konkurrenten wie Newmont und Agnico Eagle gehandelt wird.

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Foto: © Martina Janochová auf Pixabay

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