Bessere Patente durch mehr Finanzanalysten

Börsenbär und Bulle

Analysen: Informationseffekt überwiegt Nachteile (Foto: rawpixel, unsplash.com)pressetext.redaktion

Madrid/Barcelona (pte002/20.02.2019/06:05) – Wenn sich mehr Finanzanalysten mit einem Unternehmen befassen, wirkt sich das positiv auf dessen Innovationsstrategie aus und bedingt mehr und bessere Patente. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universidad Carlos III zu Madrid (UC3M) http://uc3m.es und der Autonomen Universität Barcelona (UAB) http://uab.cat . Das Informationsplus durch die größere Analysten-Aufmerksamkeit überwiegt demnach den Nachteil, dass der Druck steigt, den Gewinnprognosen der Marktbeobachter zu entsprechen.

Zweischneidiges Schwert

„Es gibt eine Spannung, weil Finanzanalysten sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Innovationsentscheidungen von Unternehmen haben können“, erklärt Anna Toldrà-Simats, Professorin für Finanzwesen an der UC3M. Denn einerseits gibt es einen Informationseffekt, da Analysten Daten sammeln und Berichte schreiben. Das kann zu klügeren Innovationsinvestitionen durch CEOs führen. Andererseits geben Analysten Gewinnprognosen heraus, die Erfolgsdruck machen. Denn verfehlt ein Unternehmen die Prognosen, wird es von Investoren oft abgestraft. Das ist eher ein Hemmnis für Investionen in Innovation, da diese keinen kurzfristigen Profit bringen.

Für die im „Journal of Financial Economics“ veröffentlichte Studie haben die Forscher Daten von über 3.000 innovativen US-Unternehmen aus den Jahren 1990 bis 2012 analysiert. „Der positive Informationseffekt scheint den negativen Druckeffekt zu überwiegen“, fasst Toldrà-Simats die Ergebnisse zusammen. Wenn mehr Finanzanalysten einem Unternehmen folgen, akquiriert dieses unter anderem eher andere innovative Betriebe und reduziert jene interne F&E-Ausgaben, die letztlich zu keiner nennenswerten Wertschöpfung führen.

Deutlich mehr Sichtbarkeit

„Unsere Studie legt nahe, dass die disziplinarische Rolle von Analysten Unternehmen dazu bringt, ihre Innovationsaktivitäten zu externalisieren, sie für den Markt sichtbarer zu machen“, meint zudem David Pérez Castrillo, Wirtschaftsprofessor an der UAB. Ein gewisser Grad an Beobachtung führe bei Unternehmen zu effizienteren Entscheidungen – auch, wenn es um Innovationen geht. Mehr Finanzanalysten, die sich mit einem Unternehmen befassen, führen also zu einer bessere Nutzung von F&E-Ressourcen und zu mehr Patenten, die ihrerseits auch höherwertig sind.

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