Bezahldienstleister: Aktien profitieren von zwei Megatrends

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Der wachsende Onlinehandel und die zunehmende Nutzung bargeldloser Zahlungen prägen unseren Alltag und verändern das Kaufverhalten nachhaltig. Zahlungsdienstleister profitieren von beiden Entwicklungen gleichermaßen.

Der Zahlungsverkehr befindet sich in einem rasanten Wandel – getrieben von veränderten Verbraucherbedürfnissen und neuen technologischen Möglichkeiten. Digitale Zahlungen gewinnen weltweit an Bedeutung, und dieser Trend macht sich auch in Europa immer stärker bemerkbar. Laut einer aktuellen Studie der Europäischen Zentralbank (EZB) entfallen bereits 58 % der täglichen Transaktionen im Euroraum auf Zahlungen an der Ladenkasse (Point-of-Sale, POS), 6 % auf direkte Überweisungen, sogenannte Peer-to-Peer-Transaktionen (P2P), und 36 % auf Onlinezahlungen.  

Trotz eines rückläufigen Anteils bleibt Bargeld mit 52 % der Transaktionen am POS weiterhin das meistgenutzte Zahlungsmittel im Euroraum. Besonders bei kleineren Beträgen greifen viele Verbraucher noch bevorzugt zu Münzen und Scheinen. Bei Beträgen über 50 Euro dominiert hingegen bereits die Kartenzahlung als bevorzugtes Zahlungsmittel. Diese Zahlen zeigen, dass sich auch in Europa, wo Bargeld traditionell tief verwurzelt ist, die Bedingungen für Anbieter digitaler Zahlungen verbessern.

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Die Wachstumsfaktoren

Ein zentraler Treiber für das Wachstum digitaler Zahlungen ist deren bequeme und schnelle Handhabung, was insbesondere bei jüngeren Generationen gut ankommt. Auch Unternehmen treiben diesen Wandel aktiv voran. Immer mehr Händler und Dienstleister setzen auf digitale Zahlungslösungen, um Transaktionen zu vereinfachen, Abläufe zu optimieren und Kosten zu senken. Dieser Trend wird durch den Boom im E-Commerce noch verstärkt. Mit dem Wachstum des Onlinehandels steigt die Nachfrage nach sicheren, effizienten und international nutzbaren Zahlungssystemen. Ein weiterer Beschleuniger war schließlich die COVID-19-Pandemie, die kontaktlose Zahlungen aus Sorge um Hygiene und Sicherheit in den Fokus gerückt hat. 

Die steigende Nachfrage nach sicheren und schnellen Bezahllösungen hat erhebliche Auswirkungen auf die Rolle der Zahlungsdienstleister. Laut Prognosen des Datenanbieters Statista könnte der Gesamtwert der digitalen Zahlungstransaktionen weltweit bis 2029 einen Wert von fast 37 Billionen US-Dollar erreichen und zwischen 2025 und 2029 um durchschnittlich 16 % pro Jahr wachsen.

Wie Bezahldienstleister helfen

Payment Service Provider (PSP) bieten einen entscheidenden Vorteil: Sie nehmen Händlern die komplexe technische Anbindung an verschiedene Zahlungsanbieter ab. Ohne diese Dienstleister müssten Unternehmen individuelle Schnittstellen programmieren, was nicht nur zeitaufwendig, sondern auch kostspielig wäre. Stattdessen ermöglichen PSP mit ihren standardisierten Schnittstellen einen reibungslosen Zahlungsablauf.

Doch ihr Nutzen geht über die reine Zahlungsabwicklung hinaus. Viele PSP übernehmen auch das Debitorenmanagement, also die Verwaltung offener Forderungen und das Mahnwesen, um Zahlungsausfälle zu minimieren. In vielen Fällen kümmern sie sich zudem um das Inkasso, sodass Händler nicht selbst hinter ausstehenden Beträgen herlaufen müssen. 

PSP agieren als Bindeglied zwischen Händlern, Banken und Kunden und ermöglichen den bargeldlosen Zahlungsverkehr. Sie bündeln verschiedene Zahlungsarten wie Kreditkarte, Lastschrift, Kauf auf Rechnung, Ratenzahlung und digitale Geldbörsen auf einer einheitlichen Plattform. Dadurch wird der Bezahlvorgang in Online-Shops, im stationären Handel und bei mobilen Transaktionen erheblich vereinfacht. Das wiederum hat einen positiven Einfluss auf die sogenannte Konversionsrate, also den Anteil der Besucher eines Shops, die tatsächlich einen Kauf abschließen. Und wenn die Abbruchrate sinkt, dann steigt der Umsatz.

Auch die Sicherheit spielt eine zentrale Rolle. PSP überwachen Transaktionen in Echtzeit und analysieren ungewöhnliche Muster, um potenzielle Betrugsfälle frühzeitig zu erkennen und zu verhindern. Gleichzeitig stellen sie sicher, dass alle gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden, was für Händler eine erhebliche Entlastung bedeutet. Darüber hinaus liefern die gewonnenen Daten wertvolle Einblicke in das Zahlungsverhalten der Kunden, was die Konversionsrate ebenfalls verbessern kann. 

In der aktuellen Ausgabe AnlegerPlus stellen wir vier Bezahldienstleister-Aktien genauer vor.

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Foto: © Jonas auf Pixabay

 

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