Biden-Sieg würde dem Dollar nicht helfen

Börsenbär und Bulle

Dollar-Noten: Wert bleibt auch nach der Wahl schwach (Foto: pixabay.com, TBIT)pressetext.redaktion

New York (pte003/05.11.2020/06:10) – Selbst wenn Joe Biden die Präsidentschaftswahlen gewinnen sollte, wird der Dollar weiterhin auf schwachem Kursniveau verharren. Denn insgesamt gesehen könnte ein Sieg des demokratischen Kandidaten über Donald Trump zwar positive Signale an den Welthandel senden. Eine Administration unter Biden würde allerdings auch größere Stimulus-Pakte, höhere Staatsausgaben für Infrastrukturprojekte und mehr Investitionen in „grüne“ Energieprogramme mit sich bringen, wie Analysten prognostizieren.

Keine Erholung in Sicht

„Der Dollar stand die meiste Zeit von Donald Trumps Präsidentschaft schwach da. Steuerkürzungen, ein größeres Defizit und mehrere Kürzungen des Zinssatzes durch die Federal Reserve haben seinen Kurs gedrückt. Aber auch wenn Trump gegen Biden verliert, wird sich der Dollar in nächster Zeit nicht erholen können“, bringt „CNN Business“ die Einschätzung vieler Experten auf den Punkt. Diese gehen nämlich davon aus, dass der Staatshaushalt der USA unter Biden eine deutliche Steigerung auf Ausgabenseite erleben könnte, die einen Rebound-Effekt bei der Leitwährung verhindert.

„Ein Ergebnis im Sinne der Demokraten könnte sich negativ auf den Dollar-Kurs auswirken, weil sie mit einem größeren Stimlus-Paket für Konsumenten und kleinere Unternehmen gegen die Auswirkungen der Corona-Pandemie antreten würden“, ist Lukman Otunuga, Senior Research Analyst bei FXTM http://forextime.com , überzeugt. Außerdem sei bei einem Sieg Bidens damit zu rechnen, dass wieder mehr Gelder in längst überfällige Infrastrukturprojekte fließen und Investitionen in Solar-, Wind- und andere erneuerbare Energiequellen steigen. „Die höheren Ausgaben würden zusätzliche Einnahmen, die Biden durch die Rücknahme von Steuerkürzungen Trumps erzielen könnte, wieder aufwiegen“, so Otunuga.

Große US-Konzerne profitieren

Der Kurs des Dollars hat im Kräftemessen mit dem Euro, dem Britischen Pfund, dem Japanischen Yen und anderen wichtigen globalen Währungen seit dem Einzug von Trump ins Weiße Haus 2017 um mehr als sieben Prozent eingebüßt. Im Jahr 2020 hat der „Greenback“ bislang aufgrund der anhaltenden Corona-Krise und deren weitreichenden wirtschaftlichen Konsequenzen bislang drei Prozent verloren.

Ein schwächerer Dollar ist für die US-Wirtschaft aber nicht unbedingt eine schlechte Nachricht, wie einige Analysten zu bedenken geben. Vor allem große Konzerne wie Apple, Coca-Cola oder Procter & Gamble würden profitieren, weil sie dadurch ihre Produkte und Services im Ausland günstiger anbieten können. Sie könnten dann schließlich auch die eigenen Bilanzen besser aussehen lassen, wenn man Profite, die anderswo erwirtschaftet werden, bei einem schwächeren Kurs wieder in Dollar umrechnet, betonen Experten.

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