Palo Alto (pte022/05.09.2018/12:30) – Das einst so gehypte US-Bluttest-Start-up Theranos, das wegen seines eigenen Angaben nach revolutionären Analyseverfahrens, das es jedoch nie gab, massiv an Glaubwürdigkeit verlor, wird laut einem Bericht des „Wall Street Journals“ formal aufgelöst. Die Tageszeitung stützt sich dabei auf ein Schreiben an die Anteilseigner, das Theranos-CEO David Taylor in der Nacht auf heute, Mittwoch, verschickt hatte. Jetzt soll der Rest der in seiner Hochzeit auf rund neun Mrd. Dollar geschätzten, 2004 gegründeten Firma zu Barem für die Gläubiger gemacht werden. Die Webseite des Unternehmens ist bereits nicht mehr aufrufbar.
65 Mio. Dollar schwerer Kredit
Der Absturz des Start-ups mit seinen Versprechungen zu Minitests mit nur einem Tropfen Blut folgte, nachdem klar wurde, dass es keine revolutionäre Technologie gibt. Anleger verloren das Vertrauen und zogen sich zurück. Das Gros der Mitarbeiter wurde mit Ende August dieses Jahres entlassen. Das Auflösen der Gesellschaft kommt für Beobachter nicht überraschend. Theranos hatte vom US-Investor Fortress http://fortress.com im vergangenen Jahr ein Darlehen im Wert von 65 Mio. Dollar erhalten. Da ein Schwellenwert beim Barvermögen von Theranos erreicht worden sei, wurde dieses nun eingefroren, heißt es in dem Bericht.
Taylor und einige letzte Mitstreiter von Theranos wollen nun mit dem Fortress-Management nachverhandeln. Kolportiertes Ziel sei es, etwa fünf Mio. Dollar aus Patenten an eine in New York ansässige Private-Equity-Gesellschaft transferieren zu lassen, damit Forderungen weiterer Investoren beglichen werden könnten. Laut dem Zeitungsbericht ist aufgrund der gewählten Rechtsform jedoch nicht mit einer schnellen Lösung in der Causa zu rechnen.
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