Emittent / Herausgeber: Börse Düsseldorf / Schlagwort(e): Sonstiges 10.01.2023 / 10:00 CET/CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. PRESSEMITTEILUNG Börse Düsseldorf: „Zufallsgewinne“ ist das Börsen-Unwort 2022
Düsseldorf, 10. Januar 2023 – „Zufallsgewinne“ ist das Börsen-Unwort des abgelaufenen Jahres 2022. Der Abstimmungssieger wurde bei der 22. Umfrageaktion der Börse Düsseldorf ermittelt. Auf Platz 2 landete der Begriff „Sondervermögen“, gefolgt von „Kryptobörse“, „Putinflation“ und „Eingepreist“. Börsen-Makler, -Mitarbeiter und -Gremien konnten über eine Vorselektion von fünf Kandidaten abstimmen. Ein paralleles Online-Voting kam zum gleichen Ergebnis. „Auffallend bei der Auswahl war, dass die verschiedenen Unwort-Kandidaten zunehmend aus der politischen Diskussion kamen und weniger aus dem direkten Börsen- und Bankenumfeld. So auch beim Kunstbegriff Zufallsgewinne“, bemerkt Dr. Rolf Deml, Geschäftsführer der Börse Düsseldorf. Das 2022er Börsen-Unwort fand sich verstärkt ab September in der Wirtschaftsberichterstattung und traf insbesondere die heimischen Produzenten erneuerbarer Energien. Diese profitierten bei der Berechnung ihrer Strompreise unerwartet stark von dem ‚Merit-Order-Prinzip‘ aufgrund rasant gestiegener Gas- und Ölpreise, was ursprünglich als Anreizsystem gedacht war. Die Idee, mit einer Übergewinnsteuer die Produzenten und Händler fossiler Energien zu treffen, lief ins Leere, zumal diese Unternehmen überwiegend im Ausland sitzen. „In bester Unwort-Manier wurden die ‚Zufallsgewinne‘ unter Börsianern schnell zum geflügelten Wort und man spekulierte humorvoll, ob etwa Speiseeishersteller oder Brauereien im Hitzesommer die nächsten Branchen seien“, ergänzt Deml. Der nur knapp zweitplatzierte Begriff „Sondervermögen“ geht ebenfalls auf die Politik zurück, bei der sich hinter der wohlklingenden Verpackung eigentlich nur neue Schulden verbergen. Die drittplatzierte „Kryptobörse“ eckte besonders bei den hochgradig regulierten und überwachten Finanzinstituten an, wo man das naive Anlegervertrauen in neue Digitalwährungen und deren undurchsichtige Tauschplattformen schon vor den jüngsten Skandalen kritisch gesehen hat. Seit 2001 ermittelt das Team der Börse Düsseldorf ein Börsen-Unwort im jährlichen Rückblick. Die Wahl erfolgt in Anlehnung an die 1991 ins Leben gerufene sprachkritische Aktion des Germanisten Prof. Dr. Horst Dieter Schlosser. Die bisherigen Börsen-Unwörter lauten: „Taschengeld-Trader“ (2021) „Corona-Gewinner“ (2020) „Finanztransaktionssteuer“ (2019), „America First“ (2018), „Bitcoin Boom“ (2017), „Anlagenotstand“ (2016), „Zinswende“ (2015), „Guthabengebühr“ (2014), „Billiges Geld“ (2013), „Freiwilliger Schuldenschnitt“ (2012), „Euro-Gipfel“ (2011), „Euro-Rettungsschirm“ (2010), „Bad Bank“ (2009), „Leerverkauf“ (2008), „Subprime“ (2007), „Börsen-Guru“ (2006), „Heuschrecken“ (2005), „Seitwärtsbewegung“ (2004), „Bester Preis“ (2003), „Enronitis“ (2002) und „Gewinnwarnung“ (2001). Über die Börse Düsseldorf Risikohinweis / Disclaimer Pressekontakt Veröffentlichung einer Mitteilung, übermittelt durch EQS Group AG. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. |
Eine Speicherung der Nachrichten in Datenbanken sowie jegliche Weiterleitung der Nachrichten an Dritte im Rahmen gewerblicher Nutzung oder zur gewerblichen Nutzung sind nur nach schriftlicher Genehmigung durch die EQS Group AG gestattet.
Originalversion auf eqs-news.com ansehen.