Börsenwoche: CrowdStrike-Aktie stürzt nach Update-Panne ab – EZB legt Zinspause ein

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Die europäischen Währungshüter haben beschlossen, den Leitzins vorerst bei 4,25 % zu belassen. Die CrowdStrike-Aktie verlor zweistellig, nachdem ein fehlerhaftes Update für Probleme auf der ganzen Welt gesorgt hatte.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der nächste Präsident Donald Trump heißen könnte, wächst. Das sorgt für Beunruhigung in deutschen Unternehmen. Der Republikaner gilt als Befürworter protektionistischer Wirtschaftspolitik und könnte ausländischen Unternehmen – im Falle einer Wiederwahl – das Leben schwermachen. Zusammen mit der anhaltenden Schwäche der deutschen Wirtschaft sorgte das für verhaltene Börsenstimmung in Frankfurt. Der DAX verschlechterte sich auf Wochensicht um 3,07 %. Der Dow Jones hingegen legte 0,72 % zu, für den Nasdaq 100 ging 3,86 % nach unten. 

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EU: Zinspause und wirtschaftlicher Abstieg

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am vergangenen Donnerstag beschlossen, auf eine weitere Zinssenkung zu verzichten. Der Leizins verharrt damit auf dem aktuellen Niveau von 4,25 %. Ifo-Präsident Clemens Fuest begrüßte die Entscheidung: „Der Rückgang der Inflation im Euroraum ist zuletzt ins Stocken geraten. Daher ist es richtig, zunächst abzuwarten und die Zinsen nicht sofort erneut zu senken. Im September dürfte dann die nächste Zinssenkung folgen, sofern der Lohnanstieg allmählich an Schwung verliert und die Inflation daher weiter zurückgeht.“

An anderer Stelle warnten die Wirtschaftsforscher vor Fehlentwicklungen. Laut der neuen „Economic Expert Survey“ (EES) des Ifo-Instituts und des Schweizer Instituts für Wirtschaftspolitik (IWP) erwarten europäische Wirtschaftsexperten, dass die EU wirtschaftlich und politisch an Einfluss und Bedeutung verliert. „Um im wirtschaftlichen Wettbewerb mit China und den USA zu bestehen, sollte von der neuen EU-Kommission ein stärkerer Fokus auf gemeinsame Außen- und Wirtschaftspolitik gelegt werden“, sagt ifo-Forscher Philipp Heil.

CrowStrike-Aktie rauscht in den Keller

Einer der weltweit größten Anbieter von Cybersecurity-System sorgte am Freitag mit einem fehlerhaften Update für weitreichende Computerprobleme auf der ganzen Welt. In einer Aktualisierung der Software für Windows-Computer, die mit Microsoft-Betriebssystemen laufen, steckte ein kleiner Fehler dar dazu führte, dass Systeme abstürzten und sich nicht mehr hochfahren ließen. Flughäfen mussten deswegen den Betrieb einstellen, Unternehmen ihre Mitarbeiter nach Hause schicken. In Großbritannien musste Sky News den Sendebetrieb einstellen, teilweise konnten Kreditkartenzahlungen nicht mehr abgewickelt werden. In Deutschland teilte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums mit, die Ausfälle beträfen hierzulande auch kritische Infrastruktur. 

Betroffen waren in diesem Fall nur Windows-Rechner. Vor einigen Wochen sorgte CrowdStrike-Software aber bereits bei den Linux-Systemen Debian und Rocky Linux für Ausfälle. Dieses Mal ist der Schaden jedoch ungleich höher, auch wenn eine genaue Summe noch nicht feststeht. Das Unternehmen muss sich auf Regress-Forderungen einstellen. Der Vorfall zeigt auch, welche Folgen eine zu große Abhängigkeit von einem Softwareunternehmen nach sich ziehen kann. Die CrowdStrike-Aktie stürzt auf Wochensicht 17,81 % ab. 

Ausblick

In der kommenden Woche wird unter anderem SAP Quartalszahlen vorlegen. Aus den USA kommen Finanzberichte von Coca-Cola und der Google-Mutter Alphabet. 

Erwähnte Werte

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Foto: © Elchinator auf Pixabay

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