Börsenwoche: Tesla-Aktie nach Zahlen im Plus

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat ein Konzept erarbeitet, mit dem die Wirtschaft angekurbelt und Unternehmen sowie Privathaushalte entlastet werden sollen. Die Tesla-Aktie legte nach erfreulichen Quartalszahlen deutlich zu.

Der DAX beendete am Freitag eine schwache Woche mit einem Rückgang um 0,99 %. Derzeit ist der Präsidentschaftswahlkampf in den Vereinigten Staaten das bestimmende Thema an den Börsen. Viele Unternehmen fürchten, dass ein Wahlsieg Donald Trumps Handelsbeschränkungen zwischen der EU und den USA zur Folge haben könnte.

Auch auf der anderen Seite des Atlantiks trübte sich die Stimmung ein. Der Dow Jones verlor auf Wochensicht 2,68 % und verabschiedete sich bei 42.126 Zählern ins Wochenende. Der Nasdaq 100 schloss am Freitag nahezu unverändert bei 20.353 Punkten.

Deutschlandfonds und Investitionsprämie

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im Oktober zum ersten Mal seit fast einem halben Jahr überraschend gestiegen. Wie berechtigt der Optimismus ist, wird sich jedoch erst noch zeigen müssen. Tarifverhandlungen, Warnstreiks und steigende Energiepreise könnten die Stimmung schnell wieder kippen lassen. Dagegen will Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck mit staatlicher Unterstützung vorgehen. Mit einer „unbürokratische Investitionsprämie“ von 10 % des Investitionsvolumens will er Unternehmen unter die Arme greifen. Zudem brachte er in einem Konzeptpapier unter anderem eine Senkung der Stromsteuer und einen „Deutschlandfonds“ für Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Digitalisierung ins Spiel.

Prof. Dr. Moritz Schularick, Präsident des IfW Kiel, begrüßt den Vorschlag: „Minister Habecks wirtschaftspolitisches Konzeptpapier bringt dringend benötigten Schwung in die Debatte um die notwendigen Veränderungen der deutschen Volkswirtschaft. Das ambitionierte Papier setzt zurecht auf eine angebotsseitige Stärkung der deutschen Wirtschaft, um Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen. Dazu gehören Entlastungen für Unternehmen und Haushalte, etwa Senkungen von Netzentgelten und Stromsteuer, sowie Entbürokratisierung und Technologieförderung.“ IW-Direktor Michael Hüther ist ebenfalls der Meinung, dass Habeck verstanden habe, wo die Probleme liegen. Jedoch bleibe die Finanzierung ungeklärt, um diese sicherzustellen, sei eine verfassungsändernde Mehrheit im Bundestag nötig. Der Koalitionspartner FDP ist von den Plänen nicht begeistert, die Partei pocht vor allem auf die Einhaltung der Schuldengrenze.

Tesla-Aktie dreht nach Quartalszahlen auf

Auf die Vorstellung des Robotaxis hatten die Marktteilnehmer enttäuscht reagiert, die Tesla-Aktie rutschte deutlich ab. Am Mittwoch legte der Elektroautobauer Zahlen zum abgelaufenen Quartal vor und gewann damit das Vertrauen der Anleger zurück. Auf Wochensicht ging es für das Papier 21,99 % nach oben, auf Jahressicht notiert die Tesla-Aktie damit mehr als 25 % im Plus.

Der E-Autokonzern verbuchte im dritten Quartal 2024 einen Gewinn in Höhe von 0,72 Dollar je Anteilsschein. Die Analysten hatten im Vorfeld einen Gewinn von 0,596 Dollar je Aktie prognostiziert Im Vorjahresquartal hatte das von Elon Musk geleitete Unternehmen 0,58 Dollar je Aktie erwirtschaftet. Die Erlöse stiegen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8 % auf gut 25,2 Milliarden Dollar. Hier blieb man leicht hinter der Markterwartung von 25,4 Milliarden Dollar zurück. Der Umsatz im Autogeschäft legte jedoch bloß 2 % auf gut 20 Milliarden Dollar zu. Hinzu kamen Einnahmen aus dem Verkauf von CO2-Zertifikaten.

Musk äußerte sich zudem erneut zum Thema Robotaxi. Zwei Millionen Fahrzeuge dieser Kategorie wolle man jährlich mindestens bauen, bereits 2026 solle das Robotaxi in größeren Mengen produziert werden.

Ausblick

In der kommenden Woche wird mit Ford ein weiterer US-Autobauer Quartalszahlen vorlegen. Im zweiten Quartal hatte der Konzern einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Die Aktie brach daraufhin zweistellig ein. Aus Deutschland kommen Zahlen von Adidas und Wacker Chemie.