Die Micron-Aktie ist wegen eines enttäuschenden Ausblicks deutlich abgerutscht. Auch andere Chipwerte wurden in Mitleidenschaft gezogen. Schlechte Stimmung herrscht auch in den deutschen Unternehmen, der Ifo-Geschäftsklimaindex hat sich weiter eingetrübt.
Nach der vorweihnachtlichen Rally ging es an der Börse in vergangenen Handelswoche ruhiger zu. In der ersten Hälfte bewegte sich der DAX mehr oder weniger seitwärts, dann machte sich Weihnachtsstimmung breit. Viele Investoren läuteten die besinnliche Zeit ein, indem sie ihre Positionen schlossen. Insgesamt ging es für den deutschen Leitindex auf Wochensicht 2,55 % nach unten. Damit landete er am Freitagabend bei 19.866 Punkten.
In New York sorgte die Mitteilung der Fed, man wolle im kommenden Jahr nur zwei Zinssenkungen vornehmen, für einen Kursrutsch zur Wochenmitte. Am Freitag erholte sich der Dow Jones leicht, es verbleibt ein Wochenminus von 2,25 %. Für den Nasdaq 100 ging es am Freitag noch einmal nach unten, er markierte sein Wochentief bei 20.762 Zählern, bevor es wieder nach oben ging. Auf Wochensicht verschlechterte sich der technologielastige Index um 2,18 %.
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Stimmung in der Wirtschaft weiterhin schlecht
In den deutschen Unternehmen herrscht indes keine Festtagsstimmung. Der Ifo-Geschäftsklimaindex fiel auf 84,7 Punkte und erreichte damit den niedrigsten Stand seit Mai 2020. Während die aktuelle Lage etwas positiver bewertet wurde, dominieren pessimistische Erwartungen. Die Wirtschaft scheint sich nicht aus der anhaltenden Schwäche befreien zu können.
Im verarbeitenden Gewerbe verschlechterten sich sowohl die laufenden Geschäfte als auch die Erwartungen deutlich. Sinkende Auftragszahlen und angekündigte Produktionskürzungen belasten die Branche. Auch im Dienstleistungssektor trübte sich das Geschäftsklima ein. Skeptische Erwartungen überwogen, während die aktuelle Lage leicht positiver beurteilt wurde. Die Gastronomie profitierte vom Weihnachtsgeschäft, während der Bereich Transport und Logistik besorgt auf die kommenden Monate blickt.
Im Handel stoppte der Abwärtstrend nicht. Unternehmen waren weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften und zeigten wachsenden Pessimismus. Besonders im Großhandel verschlechterte sich die Stimmung, aber auch der Einzelhandel zeigte sich unzufrieden. Einziger Lichtblick ist das Bauhauptgewerbe, wo die aktuelle Lage positiver bewertet wurde, obwohl die Erwartungen zurückgingen.
Micron-Aktie rutscht nach Zahlen ab
Micron Technology hat mit seinen Quartalszahlen die Erwartungen enttäuscht. Zwar stieg der Umsatz um 84 % auf 8,71 Milliarden Dollar, der Gewinn je Aktie lag jedoch mit 1,67 Dollar unter den prognostizierten 1,76 US-Dollar. Im Vorjahr hatte ein Verlust von 1,12 Dollar je Anteilsschein unterm Strich gestanden.
Für Enttäuschung sorgte jedoch der Ausblick auf das laufende Quartal: Micron rechnet mit Schwächen bei verbrauchernahen Geschäftsbereichen wie PCs. Boomen soll hingegen das Geschäft mit Rechenzentren. Für das laufende Quartal stellte der US-Konzern einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 1,33 und 1,53 Dollar in Aussicht, der Umsatz soll zwischen 7,7 und 8,1 Milliarden Dollar liegen. Die Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von 1,91 Dollar und einen Umsatz von 8,94 Milliarden Dollar prognostiziert.
Für die Micron-Aktie ging es am Mittwoch deshalb spürbar nach unten. Auf Wochensicht gab das Papier 12,08 % nach. Auch andere Chiphersteller gerieten unter Druck: Infineon verlor 4,94 %, AMD 6,07 %.
Erwähnte Werte
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Foto: © Micron Technology