Börsenwoche: Inflation rückläufig – Nvidia-Aktie wegen DeepSeek unter Druck

Nvidia-Aktie KI DeepSeek

Während der Inflationsdruck in Deutschland überraschend nachgelassen hat, setzt ein chinesisches StartUp die KI-Welt unter Druck. Die Aussicht auf deutlich günstigere und energieeffizientere KI-Anwendungen ließ die Nvidia-Aktie abstürzen. 

Der DAX ließ sich in der vergangenen Woche weder von den Vorgängen in den USA noch in China ausbremsen. Am Freitag markierte der deutsche Leitindex bei 21.800 Punkten ein neues Allzeithoch. Auf Wochensicht legte er 1,58 % auf 21.732 Punkte zu. Für den MDAX ging es 2,17 % nach oben, für den SDAX 1,64 %. 

Weniger ausgelassen war die Stimmung in New York. Der Dow Jones verabschiedete sich mit einem Miniplus von 0,27 % bei 44.544 Punkten ins Wochenende. Für den Nasdaq 100 ging es wegen schwächelnder Tech-Aktien 1,36 % nach unten. Der marktbreite S&P 500 gab auf Wochensicht 1,00 % nach. 

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    Inflation und Preisdruck lassen nach

    Vergangene Woche wurden neue Inflationsdaten aus Deutschland veröffentlicht. Das Statistische Bundesamt schätzt, dass der Preisdruck unerwartet zurückgegangen ist. Im Dezember waren die Verbraucherpreise noch um 2,6 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Das lag vor allem an gestiegenen Preisen für Lebensmittel und Dienstleistungen. Im Januar ist die Inflationsrate auf 2,3 % gefallen.

    Auch der Preisdruck soll dem Ifo-Institut zufolge in den kommenden Monaten zumindest leicht nachlassen. Denn die Industrie plant seltener, ihre Preise zu erhöhen, während konsumnahe Dienstleister sie häufiger anheben wollen. „Damit dürfte die Inflationsrate auch in den kommenden Monaten bei etwa 2,5 % und damit über dem Ziel der Europäischen Zentralbank liegen“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. Für die gesamte Wirtschaft liegen die Ifo-Preiserwartungen im Januar bei 19,6 Punkten, nach 19,7 im Dezember. Preisanhebungen planen vor allem die Händler von Spielwaren, Bekleidung, Blumen und Schreibwaren. Bei Nahrungsmitteln und Getränken, elektrischen Geräten, in Baumärkten und im Kfz-Handel lässt der Preisdruck hingegen nach. 

    Nvidia-Aktie: Ist der Höhenflug zu Ende?

    Das chinesische KI-Startup DeepSeek hat mit der Einführung seines Modells DeepSeek-R1 die Technologiewelt aufgewirbelt. Das Open-Source-KI-Modell zeichnet sich durch hohe Effizienz und geringe Kosten aus, was etablierte Unternehmen wie Nvidia vor Herausforderungen stellt. DeepSeek-R1 wurde mit einem Budget von lediglich 5,58 Millionen Dollar entwickelt und nutzt etwa 2.000 Nvidia H800 GPUs. Trotz dieser vergleichsweise bescheidenen Ressourcen erreicht das Modell eine Leistung, die mit führenden KI-Systemen wie OpenAIs ChatGPT vergleichbar ist. 

    Die Effizienz von DeepSeek-R1 könnte die Nachfrage nach hochentwickelten und teuren GPUs, wie sie Nvidia herstellt, reduzieren. Dies führte zu einem erheblichen Kursrückgang der Nvidia-Aktie um 15,81 %, auf Jahressicht notiert das Papier noch immer mehr als 90 % im Plus. Analysten diskutieren nun die potenziellen Auswirkungen auf NVIDIAs Geschäftsmodell. Die Fähigkeit von DeepSeek, mit weniger Ressourcen leistungsfähige KI-Modelle zu entwickeln, stellt die hohen Investitionskosten und die Abhängigkeit von teurer Hardware infrage. 

    Auch andere Aktien bekamen den China-Schock zu spüren, in Deutschland beispielsweise Siemens Energy.

    Ausblick

    Zahlreiche Technologiekonzerne versuchen derzeit eine führende Stellung im wachsenden Markt mit der künstlichen Intelligenz einzunehmen. In der kommenden Woche legt die Google-Mutter Alphabet ihren Finanzbericht vor. Hieraus werden sich auch Rückschlusse darauf ziehen lassen, wie der Konzern mit seinen KI-Bemühungen vorankommt. 

    Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlusAnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

    Foto: © Nvidia

    AnlegerPlus