Der US-Arbeitsmarktbericht ist stärker ausgefallen als erwartet. Die Fed könnte deshalb länger auf hohe Zinsen setzen. Eine positive Überraschung waren hingegen die Quartalszahlen der Apothekenkette Walgreens Boots Alliance. Die Aktie legte deutlich zu.
Der DAX hat sich in der vergangenen Handelswoche 1,55 % nach oben gearbeitet. Damit übersprang er erneut die psychologisch wichtige 20.000-Punkte-Marke und kam auf 20.244 Zähler. Der MDAX verschlechterte sich leicht und kam mit einem Minus von 0,33 % auf 25.442 Punkte.
In den USA war die Börse nur an vier Tagen geöffnet, der Donnerstag wurde nach dem Tod des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter zum nationalen Trauertag erklärt. Gute Stimmung kam auch an den restlichen tagen nicht auf der Dow Jones gab auf Wochensicht 1,86 % nach und verabschiedete sich bei 41.930 Punkten ins Wochenende. Der Nasdaq 100 kam mit -2,24 % auf 20.844 Zähler.
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US-Arbeitsmarkt wächst stärker als erwartet
Für einen zusätzlichen Dämpfer sorgte der am Freitag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht. Wie das Bureau of Labour Statistics mitteilte, haben Unternehmen in den USA im vergangenen Monat 256.000 neue Jobs außerhalb der Landwirtschaft geschaffen.
Die US-Wirtschaft zeigte sich damit deutlich robuster als angenommen. Im Vorfeld hatten die Experten lediglich einen Stellenplus von 155.000 prognostiziert. Auch der Vormonat wurde deutlich übertroffen, im November hatten die Unternehmen 200.000 Jobs geschaffen.
Die Arbeitsmarktdaten wurden erneut mit Spannung erwartet, da sie einen Hinweis auf die Zinspolitik der US-Notenbank Fed geben. Das solide Stellenwachstum könnte die Währungshüter dazu bewegen, weiter auf die Bremse zu steigen. Zuletzt hatte Fed-Chef Jerome Powell die Zinssenkungsfantasien der Anleger deutlich gedrosselt.
Walgreens-Aktie legt nach Quartalszahlen zu
Positiv überrascht die Apothekenkette Walgreens Boots Alliance. Das Unternehmen erzielte im abgelaufenen ersten Quartal des Geschäftsjahres 2025 einen Umsatz von 39,5 Milliarden Dollar – ein Plus von 7,5 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Analysten hatten lediglich mit 37,4 Milliarden US-Dollar gerechnet. Trotz eines Nettoverlusts von 265 Millionen Dollar, der vor allem durch Kosten für geplante Filialschließungen verursacht wurde, konnte das Unternehmen einen bereinigten Gewinn pro Aktie von 51 Cent vorweisen, was die Prognosen von 37 Cent pro Aktie deutlich übertraf. Das Wachstum ist insbesondere auf das US-Apothekengeschäft zurückzuführen, das einen Umsatzanstieg von 10,4 % verzeichnete.
CEO Tim Wentworth hob hervor, dass die Fortschritte bei der Stabilisierung des Apothekengeschäfts und der Optimierung der Betriebsabläufe im Fokus der aktuellen Strategie stehen. Im Zuge der Neuausrichtung plant Walgreens, in den kommenden drei Jahren etwa 1.200 unterperformende Filialen zu schließen. Dies soll die Rentabilität steigern und den Weg für langfristiges Wachstum ebnen.
Trotz des positiven Quartalsergebnisses bleiben Marktbeobachter hinsichtlich der Zukunft von Walgreens vorsichtig. Der wachsende Wettbewerb durch Online-Anbieter und Veränderungen in der Preisstruktur von verschreibungspflichtigen Medikamenten stellen langfristige Herausforderungen dar. An der Börse überwog jedoch die Freude über das erfolgreiche Quartal. Die Walgreens-Aktie legte auf Wochensicht 23,79 % zu. In den vergangenen sechs Monaten hat sich der Kurs damit um gut 10 % verbessert, auf Drei-Jahressicht hat das Papier rund Dreiviertel an Wert verloren.
Ausblick
In der kommenden Handelswoche stehen die Zahlen der US-Großbanken Citigroup, Goldman Sachs, Bank of America, Morgan Stanley, Wells Fargo und JPMorgan im Fokus. Hierzulande gewährt die Südzucker AG Einblick in die Bücher.
Erwähnte Werte
Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlus, AnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.
Foto: © Walgreens Boots Alliance