Der US-Arbeitsmarktbericht hat in der vergangenen Handelswoche zu fallenden Kursen geführt. Die Intel-Aktie stürzte nach einem weiteren enttäuschen Quartal zweistellig ab.
Von Optimismus war in der vergangenen Woche wenig zu spüren. Die jüngsten Daten zu Inflation und Bruttoinlandsprodukt zeigen deutlich: Deutschland steckt noch immer tief in der Krise. Das schlug sich auch auf die Börse durch. Der DAX verlor auf Wochensicht 4,11 %, der Leitindex ist damit wieder deutlich unter die 18.000-Punkte-Marke gerutscht. Der MDAX verabschiedete sich mit einem Minus von 2,60 % bei 24.464 Punkten in das Wochenende. Für den SDAX ging es 3,02 % auf 13.707 Zähler nach unten.
Auch in den Vereinigten Staaten hat sich die Stimmung merklich abgekühlt. Der Dow Jones rutschte auf Wochensicht 2,10 % nach unten und ging am Freitag bei 39.715 Punkten aus dem Handel. Der technologielastige Nasdaq 100 verschlechterte sich um 3,09 % auf 18.434 Punkte.
USA: Angst vor einer Rezession
Anlass zur Sorge gab den Anlegern vor allem der Arbeitsmarktbericht. Der US-Arbeitsmarkt hatte sich in den vergangenen Monaten erstaunlich robust gezeigt. Doch jetzt gibt es erste Anzeichen von Schwäche: Wie das Arbeitsministerium am Freitag mitteilte, wurden im Juli nur 114.00 neue Stelle geschaffen. Die Analysten hatten mit einem Plus von 175.000 gerechnet. Gleichzeitig stieg die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 4,3 % und erreichte damit ihren höchsten Stand seit drei Jahren.
Die Stundenlöhne stiegen weniger stark als erwartet. Hier hatten die Analysten einen Zuwachs von 0,3 % gegenüber dem Vormonat prognostiziert. Das Ministerium vermeldete nur einen Anstieg um 0,2 %. Gegenüber dem Vorjahresmonat stiegen die Löhne um 3,6 %.
Diese Entwicklung könnte auf eine drohende Rezession hindeuten. Auch bei der Geldpolitik spielt die Entwicklung des Arbeitsmarkts eine Rolle, da die Fed neben Preisstabilität auch einen robusten Arbeitsmarkt anstrebt.
Intel-Aktie bricht nach Quartalszahlen ein
Wer dachte, die Intel-Aktie könnte kaum noch weiter abstürzen, wurde vergangenen Woche eines Besseren belehrt. Insgesamt 31,48 % büßte der Titel in der vergangenen Handelswoche ein.
Auslöser für den Abverkauf waren die am Donnerstag nach Handelsschluss veröffentlichten Quartalszahlen. Bei einem Umsatz von 12,8 Milliarden Dollar blieb Intel ein Gewinn von gerade einmal 100 Millionen Euro. Für das laufende Quartal erwartet der Vorstand sogar einen Verlust. Damit unterbietet Intel selbst die pessimistischsten Analystenschätzungen. Zusätzlich mussten die Aktionäre einen Dividendenkürzung schlucken.
Die HSBC hat die Aktie jetzt von „Halten“ auf „Reduzieren“ herabgestuft und das Kursziel von 35,00 auf 19,80 Dollar gekürzt. Die Bank of America reduzierte das Ziel von 35,00 auf 23,00 Dollar und bewertet den Titel jetzt mit „Market Perform“.
Der Chiphersteller kündigte zudem ein straffes Sparprogramm an. Insgesamt sollen rund 15.000 Mitarbeiter – 15 % der Belegschaft – entlassen werden. Was der Sparkurs für das geplante Werk in Magdeburg bedeutet, ist derzeit noch unklar. Die Landesregierung Sachsen-Anhalts gibt sich noch optimistish: „Nach Auskunft von Intel ändert sich für den Standort Magdeburg in der Planung nichts“, sagte Matthias Schuppe, Regierungssprecher von Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), der Deutschen Presse-Agentur.
Ausblick
In der kommenden Woche wird unter anderem die Münchner Infineon ihre Bücher öffnen. Hier wird sich zeigen, ob der Chiphersteller die im April gesenkte Jahresprognose aufrechterhalten kann. Aus den USA kommen Zahlen von Airbnb und Amgen.
Erwähnte Werte
Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlus, AnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.
Foto: © Teamviewer AG