Die Nvidia-Aktie hat sich trotz solider Zahlen in der vergangenen Woche kaum bewegt. Vor allem der Ausblick blieb hinter den hochgesteckten Markterwartungen zurück.
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal kaum gewachsen. Selbst die Bescheidene Prognose von 0,2 % wurde verfehlt. Wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte, ist das preis-, saison- und kalenderbereinigte Bruttoinlandsprodukt nur um 0,1 Prozent gewachsen. An der Börse nahm man diese Nachricht gelassen auf. Der DAX legte in der vergangenen Handelswoche immerhin 0,58 % 19.346 Punkte zu.
Der Dow Jones verbesserte sich auf Wochensicht sogar um 1,96 %, er verabschiedete sich bei 44.286 Punkten ins Wochenende. Für den Nasdaq 100 ging es 1,80 % auf 20.771 Zähler nach oben.
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Deutsche Industrie bewertet eigene Wettbewerbsposition immer schlechter
Deutsche Industrieunternehmen bewerten die Entwicklung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit immer schlechter. Im europäischen Vergleich liegen die Einschätzungen, die auf Unternehmensbefragungen basieren, deutlich niedriger als in anderen großen EU-Ländern. „Die Bewertung der eigenen Wettbewerbsposition fällt in allen Industriebranchen sehr negativ aus, insbesondere, wenn es um Auslandsmärkte geht“, sagt Ifo-Experte Stefan Sauer.
Bei italienischen und französischen Industrieunternehmen lagen die Einschätzungen über dem EU-Durchschnitt, Deutschland hingegen ist am unteren Ende der Liste zu finden. Auch in Belgien, Österreich und Finnland ist Stimmung schlecht. Besonders auffällig ist nach Angaben der Ifo-Konjunkturforscher die überaus negative Entwicklung in den energieintensiven Industriebranchen.
„Die Analyse verdeutlicht, dass die Vorteile der deutschen Industrie auf internationalen Märkten zunehmend schwinden. Die Wettbewerbsposition hat sich in den vergangenen beiden Jahren so stark verschlechtert wie nie zuvor seit Beginn der Erhebung im Jahr 1994“, sagt Sauer. Neben den hohen Energiepreisen nannten die Unternehmen als Gründe für ihre Einschätzung vor allem hohen Bürokratieaufwand, höhere Kosten bei den Vorprodukten und steuerliche Belastungen. Außerdem wurden vermehrt strukturelle Probleme wie der Fach- und Arbeitskräftemangel angeführt.
Nvidia-Aktie: Ist die Rally vorbei?
Deutlich optimistischer dürfte der KI-Profiteur Nvidia in die Zukunft blicken. Das Unternehmen wächst auch weiterhin mit beeindruckender Geschwindigkeit. Angetrieben wird das Wachstum durch die steigende Nachfrage nach Grafikprozessoren, für Anwendungen im Bereich der künstlichen Intelligenz benötigt werden. Im letzten Quartal stieg der Umsatz um 94 % auf 35,1 Milliarden Dollar, und der Gewinn verdoppelte sich auf 19,3 Milliarden Dollar. Die Prognose für das laufende Quartal liegt bei einem erwarteten Umsatz von 37,5 Milliarden Dollar. Trotz der positiven Zahlen reagierten Anleger teilweise verhalten, da die Erwartungen an die Prognose höher waren. Auf Wochensicht bewegte sich die Nvidia-Aktie kaum, auf Monatssicht hat sie 1,14 % an Wert verloren.
Zudem sorgten Verkäufe von Hedgefonds-Managern wie Stanley Druckenmiller und David Tepper für Diskussionen. Diese reduzierten ihre Anteile an Nvidia-Aktien nach einer enormen Kursrallye von über 700 % seit Anfang 2023. Einige Analysten warnen daher vor einer möglichen Korrektur der Aktie.
Deutlich mehr Bewegung gab es bei der Aktie von Super Micro Computer, einem Hersteller von Hardware für Rechenzentren. Das Papier legte in fünf Tagen 78,42 % zu. Für gute Laune sorgte, dass der Verbleib im Nasdaq 100 vorerst gesichert ist. Da noch keine aktuelle Bilanz vorliegt, ist allerdings unsicher, wie lange diese Duldung anhalten wird.
Ausblick
In der kommenden Woche werden mit Dell und HP zwei weitere US-Technologieunternehmen Quartalszahlen vorlegen. Die Dell-Aktie brach zuletzt trotz guter Zahlen deutlich ein. HP kämpft seit einiger Zeit mit Problemen, konnte im vorangegangenen Quartal jedoch den Umsatzrückgang stoppen.
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