Britische Händler forcieren Job-Kahlschlag

Börsenbär und Bulle

Marks & Spencer: 7.950 Jobs weniger (Foto: marksandspencer.com)pressetext.redaktion

London (pte002/27.08.2020/06:05) – Die britische Handelsbranche reagiert auf die coronabedingt schwache Nachfrage seitens der Kosumenten mit einem Job-Kahlschlag, der sich weiter fortsetzen wird. Laut aktuellem Bericht der Confederation of British Industry (CBI) http://cbi.org.uk hat das Ausmaß der Stellenkürzungen bis zum August dieses Jahres den höchsten Wert seit Februar 2009 erreicht. Daran können auch die jüngsten Anzeichen einer bescheidenen Erholung nichts ändern, die erst letzte Woche gemeldet wurden, so die Experten.

Dramatische Kündigungswelle

„Unsere neueste Untersuchung zeigt, dass die Bedingungen für den Handelssektor weiterhin sehr hart bleiben, sogar vor dem Hintergrund der Tatsache, dass viele Geschäfte nach der Lockerung des Lockdowns wieder aufgesperrt haben“, zitiert der „Guardian“ Alpesh Paleja, Lead Economist bei CBI. Die Konsequenz des schwierigen Umfelds sei eine dramatische Kündigungswelle, wie sie das Vereinigte Königreich seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr erlebt habe.

Eine Umfrage der britischen Unternehmensorganisation hat zudem ergeben, dass sich die Lage in puncto Jobs bis Jahresende wohl noch weiter zuspitzen wird. So gab etwa über die Hälfte der Händler im Land an, die Zahl ihrer Mitarbeiter in den nächsten drei Monaten noch weiter reduzieren zu wollen. „Mit dem Auslaufen des Urlaubsmodells im Oktober steigt auch die Angst, dass viele Stellenkürzungen lediglich hinausgezögert und nicht vermieden werden können“, betont Paleja.

Arbeitslosenrate auf 8,5 Prozent

Beispiele für die gegenwärtige Abwärtsspirale am britischen Arbeitsmarkt gibt es genügend. Etwa den Handelsriesen Marks & Spencer http://marksandspencer.com , der erst vergangene Woche die Zahl der gestrichenen Stellen seit März auf 7.950 hochgeschraubt hat – immerhin mehr als zehn Prozent der gesamten Belegschaft des Unternehmens. Oder die High-End-Kaufhauskette John Lewis http://johnlewis.com , die angekündigt hat, 1.300 Jobs abbauen zu wollen.

„Die Firmen sollten auf der Hut sein, dass die Verschlechterung der Haushaltseinkommen und potenzielle weitere lokale Lockdowns nicht noch ein zweites Mal ein Loch in ihre Kassen reißen“, gibt CBI-Analyst Paleja zu bedenken. Experten gehen allerdings dennoch davon aus, dass die Arbeitslosenrate in Großbritannien, die im Juni bei 3,9 Prozent lag, bis Jahresende auf 8,5 Prozent ansteigen wird.

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