Osaka (pte003/25.03.2020/06:10) – Mitte der 2000er-Jahre in China eingerichtete Sonderwirtschaftszonen (SWZ) haben einen wirtschaftlichen Nettonutzen von über 15 Mrd. Dollar gebracht. Das sagen chinesische Ökonomen an der Osaka University http://www.osaka-u.ac.jp in ihrer neuen Studie. Die größten positiven Auswirkungen waren demnach Kapitalinvestitionen, Beschäftigung, Produktion, Produktivität und Löhne. Die Ergebnisse sollen helfen, Skepsis gegenüber SWZs zu zerstreuen.
Drei Mio. Firmen untersucht
Seit Mitte des 20. Jahrhunderts sind SWZs ein Mittel, wie Regierungen Anreize für Unternehmen schaffen, in eine Region zu investieren und Industriecluster zu bilden. In China spielen sie seit 1979 eine wichtige Rolle in der Wirtschaftspolitik. Doch ob und wie viel sie wirklich bringen, das ist bislang nicht gut untersucht. Die Forscher haben daher eine umfassende Analyse dazu durchgeführt, welche Effekte eine chineisiche Initiative zur Schaffung hunderter Entwicklungszonen in den Jahren 2005 bis 2008 hatte. Dazu werteten sie Daten zu über drei Mio. Unternehmen aus.
Die Forscher untersuchten dabei die lokalen Auswirkungen auf die Zielgebiete, die Gesamtkosten und -nutzen der SWZ und wie sich Eigenheiten der Zonen auf die Ergebnisse auswirkten. Ein Kernergebnis war, dass die SWZ-Initiative über einen Zeitraum von drei Jahren einen Nettonutzen von rund 15,26 Mrd. erbrachte. „Wir haben einen neuartigen Datensatz erstellt, der geokodierte Wirtschaftserhebungsdaten mit umfassenden Daten zu diesen SWZs kombiniert“, betont der leitende Studienautor Lianming Zhu. Dieses Vorgehen hat auch deutlich feinere Details ans Licht gebracht.
Kapitalintensive Profiteure
Für positive Ergebnisse war der Analyse zufolge beispielsweise der tatsächliche Neueintritt von Firmen wichtig. Bestehende Unternehmen in den Regionen profitierten weniger. Die Forscher fanden auch heraus, dass Unternehmen in kapitalintensiven Branchen mehr von SWZs profitierten als Unternehmen in arbeitsintensiven Branchen. Das dürfte auf die verschiedenen Subventionen der Zonen für Kapitalinvestitionen zurückzuführen sein. Die Forscher stellten auch fest, dass in China die SWZs zwar gleiche Wettbewerbsbedingungen mit besseren Vorschriften und Infrastruktur boten, Vorteile für große Unternehmen aber erhalten blieben.
Jedenfalls betont Zhu, dass die Studie helfen soll, unter Ökonomen bestehende Skepsis gegenüber SWZs zu zerstreuen. Sie sei der erste klare Beleg für die lokalen wirtschaftlichen Auswirkungen der SWZ sowie deren Nutzen und Kosten. „Angesichts der Tatsache, dass Entwicklungsländer versuchen, in- und ausländische Investitionen mit SWZs anzuziehen, sind dies wertvolle Erkenntnisse, die von globalem Nutzen sein können.“
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