Washington (pte001/10.01.2019/06:00) – Konsumenten aus China lassen sich vom gegenwärtigen Handelskrieg nicht abschrecken und investieren weiterhin kräftig in Immobilien auf US-Boden. Wie die dortige Handelsvereinigung National Association of Realtors http://nar.realtor wissen lässt, stellen chinesische Bürger nach Einheiten und Dollar-Volumen gerechnet die mit Abstand größte Käuferschicht aus dem Ausland in den USA dar – und das bereits das sechste Jahr in Folge. Häuser und Wohnungen werden neuerdings neben dem höheren auch zunehmend im mittleren Preissegment gekauft.
„Sicherer Hafen für Geldanlage“
„Chinesische Konsumenten sind offenbar politische Agnostiker. Damit meine ich, dass sie trotz der anhaltenden Spannungen zwischen unserer und ihrer Regierung in der Lage sind, über die politischen Turbulenzen hinwegzusehen und ein gutes Investment im Immobilienbereich zu schätzen wissen“, zitiert „CNBC“ den kalifornischen Immobilienmakler Michael Olson. „Diese Leute sehen die USA nach wie vor als einen sicheren Hafen an, wo sie ihr Geld nicht nur für sich selbst, sondern auch für ihre Kinder gut anlegen können“, ist der Experte überzeugt.
Eine Veränderung zeige sich nur in Bezug auf die Preisklasse der erworbenen Immobilien. „Ursprünglich waren es insbesondere die wohlhabenderen Chinesen, die bei uns Anwesen im Wert von Millionen von Dollar gekauft haben. Heute kommen aber auch immer mehr Käufer aus der Mittelschicht, die auf der Suche nach einem günstigeren Eigenheim sind und dafür auch öfter eine Hypothek aufnehmen müssen“, schildert Olson die Entwicklung.
Äußerst lukrative Hightech-Jobs
Interessant ist, dass viele chinesische Käufer die örtliche Wahl ihres neuen Zuhauses offensichtlich vor allem anhand der Frage ausrichten, ob es in der näheren Umgebung lukrative Jobmöglichkeiten in der Technologiebranche gibt. Das beliebteste Einzugsgebiet ist demnach auch wenig überraschend die Region um San Francisco, wo viele entsprechende Firmen zu finden sind und sich zahlreiche lokale Immobilienanbieter mittlerweile auch auf diese spezifische Kundschaft spezialisiert haben.
Doch auch hier zeigt sich ein neuer Trend: „Kalifornien bleibt zwar die Nummer eins, es werden aber auch andere Märkte wie Texas, Georgia oder Florida zunehmend interessanter“, wie man bei Realtors feststellt. Das komme daher, weil auch viele große Tech-Firmen ihre Standorte immer weiter über das gesamte US-Bundesgebiet ausdehnen würden. Nachdem etwa Amazon unlängst angekündigt hat, ein neues Headquarter in New York eröffnen zu wollen, seien auch dort Chinesen verstärkt auf Immobiliensuche, so die Branchenvereinigung.
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