Corona: US-Händler sperren 25.000 Läden zu

Börsenbär und Bulle

„Sorry we’re closed“: US-Geschäfte sterben (Foto: unsplash.com, Tim Mossholder)pressetext.redaktion

New York (pte003/12.06.2020/06:10) – Die anhaltende Corona-Pandemie könnte allein in den USA bis Jahresende bis zu 25.000 Einzelhändler in den Ruin treiben. Zu diesem Ergebnis kommt die jüngste Prognose der Analyse- und Beratungsfirma Coresight Research http://coresight.com , die bereits von einem „neuen Negativrekord für die Branche“ ausgeht. Rund 55 bis 60 Prozent der betroffenen Shops liegen übrigens in Einkaufszentren.

Schon 4.005 Läden dicht

„In den vergangenen Wochen ist die Zahl der Konkursanträge im Handel rapide nach oben geklettert. Wir rechnen deshalb mit vielen Geschäftsauflösungen“, heißt es im Coresight-Bericht. Beispiele für prominente Opfer seien etwa die Handelsketten Neiman Marcus, Stage Stores und J.C. Penney, die alle bereits Gläubigerschutz beantragt hätten. „Einige dieser Händler werden manche Geschäfte schließen, aber ihren Betrieb wieder hochfahren. Stage Stores wurde allerdings bereits gewarnt, dass man alle Standorte zusperren muss, falls kein Käufer gefunden wird“, heißt es in der Analyse.

Laut Coresight wurden im laufenden Geschäftsjahr mittlerweile schon 4.005 Standortschließungen gemeldet. Etwas mehr als 900 davon betreffen den Einrichtungs- und Dekor-Spezialisten Pier 1 Imports, weitere 300 den Gesundheitsdienstleister GNC und über 200 den Design-Discounter Tuesday Morning. „Wir glauben, dass sich eine Rückkehr zum Vor-Krisen-Niveau im Offline-Handel nur schrittweise vollziehen kann. Unternehmen, die schon vor der Krise Probleme damit hatten, im Geschäft zu bleiben, besitzen vermutlich nicht das notwendige Rüstzeug, um diese Entwicklung bis zur Erholung durchzustehen“, so Coresight-CEO Deborah Weinswig.

Erholung nicht vor 2022

Wie dramatisch sich die Lage tatsächlich für den US-Handel darstellt, zeigt auch eine andere aktuelle Untersuchung von eMarketer http://emarketer.com . Diese sagt vorher, dass der Gesamtumsatz der Händler in diesem Jahr um mehr als zehn Prozent einbrechen könnte. Eine Rückkehr auf Werte aus Vor-COVID-19-Zeiten sei nicht vor 2022 zu erwarten, sind die Marktforscher überzeugt.

Dieser Einbruch soll sich über alle möglichen Produktkategorien hinweg vollziehen – die einzigen Ausnahmen bilden Lebensmittel und Getränke sowie Waren aus dem Gesundheits- und Beauty-Segment. „Wir erleben derzeit in den USA den stärksten Rückgang von Konsumentenausgaben seit Jahrzehnten“, stellt Cindy Liu, Senior Analystin bei eMarketer, fest. Lediglich der E-Commerce-Sektor dürfe sich 2020 über eine positive Entwicklung und ein prognostiziertes Umsatzplus von 18 Prozent freuen.

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