Das Comeback der Schwellenländer-Aktien

Asien

Nach einem schwachen Vorjahr eröffnen sich für Anleger in einzelnen Märkten in Asien und Lateinamerika wieder gute Einstiegschancen. Die Konjunkturprognosen machen Hoffnung.

Auf den ersten Blick sieht das makroökonomische Umfeld für Schwellenländerinvestments weiterhin alles andere als rosig aus. Nach dem enttäuschenden Börsenjahr 2022 zeichnet sich für 2023 ein globaler Konjunkturabschwung ab. Orientiert man sich an den Prognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) in seinem aktuellen World Economic Outlook (siehe Grafik), sind die Schwellenländer dennoch für eine Erholung positioniert. Für die asiatischen Schwellenmärkte erwartet der IWF für 2023 ein Wachstum von 5,3 %, für die Schwellenmärkte im Allgemeinen 4 %. Für die Industrieländer sind es aufgrund der drohenden Rezessionsgefahr lediglich 1,2 %.

Wirtschaftliche Erholung in Sicht

Günstigere Inflationsdaten und die „Wiedereröffnung“ Chinas nach dem Covid-Lockdown sind die zwei wichtigsten Faktoren, welche die wirtschaftliche Erholung und damit die Unternehmensgewinne anschieben werden. Das gilt vor allem für den Finanzsektor und die zyklischen Konsumgüter, die von der wieder anziehenden Binnennachfrage profitieren werden. Vor allem in China sollten die überschüssigen Ersparnisse, die von den Privathaushalten in den drei Jahren der Corona-Beschränkungen angehäuft wurden, die Konsumerholung weiter beflügeln.

In Ländern wie Südkorea, Indonesien, Vietnam oder Indien hat sich das konjunkturelle Umfeld ebenfalls wieder deutlich verbessert. Als Ganzes betrachtet sind die Volkswirtschaften der meisten Schwellenländer robuster gegenüber konjunkturellen Verwerfungen geworden. Die Verschuldung in Fremdwährung ist inzwischen deutlich niedriger als im letzten Jahrzehnt.

Qualitätsaktien der Schwellenländer gefragt

Ausgewählte Aktienfonds, ETFs und Aktien sind für Investoren zurzeit erste Wahl. Für Anleihen werden sich die Marktbedingungen spürbar verbessern, sobald die US-Notenbank den Zyklus ihrer Leitzinsanhebungen beenden wird. Weil Schwellenländeranleihen überwiegend in US-Dollar emittiert werden, fällt dann ein Belastungsfaktor weg, der 2022 den Schwellenländer-Bonds in Hartwährung und in lokaler Währung kontinuierlich Verluste bescherte.

Bei der Aktienauswahl sind Qualitätstitel zu bevorzugen. Das sind Unternehmen, die in strukturellen Wachstumsmärkten führend sind und mit einer robusten Bilanz Turbulenzen an den Finanzmärkten gut überstehen.

Drei Aktien verschiedener Schwellenländer sowie einen ETF und einen Aktienfonds, die in Emerging Markets investieren, stellen wir in den AnlegerPlus News 3/2023 vor. Anlegern sollte aber immer bewusst sein, dass Schwellenländerinvestments zusätzlich mit einem politischen Risiko einhergehen.

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