Berlin (pte017/07.09.2020/10:30) – Jeder zweite deutsche Verbraucher befürchtet die gezielte Manipulation der Kaufentscheidung durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Bereits 41 Prozent haben bei Transaktionen unter Einbeziehung der neuen Technologie schlechte Erfahrungen gemacht, wie eine Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) http://vzbv.de zeigt. Vor allem den Schutz ihrer Daten sehen Konsumenten durch KI bedroht.
„Wenig Vertrauen“
„Künstliche Intelligenz wird viele Lebensbereiche stark verändern. Dass die Mehrheit der Verbraucher aktuell wenig Vertrauen in den Umgang mit KI hat, ist deshalb ein Alarmsignal. Nur wenn Menschen Vertrauen in die Systeme haben, werden sie im Alltag akzeptiert und können ihren Nutzen voll entfalten“, warnt vzbv-Vorstand Klaus Müller.
Der vzbv hat die Umfrage unter 1.500 deutschen Verbrauchern durchgeführt. Jeder zweite sieht KI als Werkzeug zur Manipulation von Kaufentscheidungen. 68 Prozent haben besonders bei Spracherkennungssystemen wenig Vertrauen in den Datenschutz. Die Befragten wünschen sich für die Technologie strengere Gesetze. Nur ein Fünftel sieht die momentanen Regeln als ausreichend. Zwei Drittel wollen ein Vetorecht für automatisierte Entscheidungsprozesse.
Mangel an Wissen
Die Umfrage zeigt einen schweren Mangel an Wissen über KI. 21 Prozent der Befragten haben entweder noch nie davon gehört oder ihren Einsatz nie bemerkt. Grundsätzlich sehen die meisten deutschen Konsumenten jedoch Nutzen durch den KI-Einsatz. So halten 91 Prozent ihren Einsatz bei Stauvorhersagen für sinnvoll, 87 Prozent bei Gesundheitsprognosen. Virtuelle Assistenten sehen 45 Prozent dagegen als nutzlos. „Zurzeit erarbeitet die Europäische Kommission rechtliche Rahmenbedingungen für KI. Die Bundesregierung muss sich dafür einsetzen, dass wir in ganz Europa verbraucherfreundliche KI-Regeln und starke Aufsichtsbehörden etablieren“, fordert Müller.
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