Ein Hoch auf die HOCHTIEF-Aktie

Hochtief

HOCHTIEF hat sich deutlich von der mauen Marktentwicklung in Europa abgekoppelt. Die Aktie profitiert. Das liegt auch daran, dass das Europa-Geschäft für den Baukonzern nur eine untergeordnete Rolle spielt.

Die HOCHTIEF AG hat ihren Hauptsitz im nordrhein-westfälischen Essen, doch hat der deutsche Markt für das operative Geschäft des Baukonzerns nur noch eine sehr geringe Bedeutung. Gerade einmal 3 % der Umsätze entfallen auf das Heimatland, in ganz Europa sind es weniger als 10 %. Die wesentlichen Erträge erzielt das Unternehmen inzwischen in Nordamerika, Asien und Australien.

Antrieb durch Megatrends

In den vergangenen Jahren hat sich HOCHTIEF erfolgreich als globaler Anbieter für anspruchsvolle Infrastruktur- und Servicelösungen positioniert. Vor dem Hintergrund wachsender Nachfrage wird die Präsenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette kontinuierlich ausgebaut. Treiber des Geschäfts sind mehrere globale Megatrends wie Digitalisierung, Verteidigung sowie der steigende Bedarf an moderner Energieinfrastruktur.

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Zahlreiche Länder haben in den letzten Jahren den Investitionsstau bei öffentlichen Infrastrukturen erkannt und reagieren zunehmend mit staatlichen Förderprogrammen. HOCHTIEF sieht besondere Wachstumschancen in den Bereichen Hightech, Energiewende und nachhaltige Infrastruktur. Dank der starken Positionierung kann das Unternehmen sowohl öffentlichen als auch privaten Auftraggebern umfassende Lösungen auf sämtlichen Stufen der Projektentwicklung anbieten.

Ein konkretes Beispiel ist der Bau von Batteriefabriken, der durch die wachsende Elektromobilität zunehmend an Bedeutung gewinnt. Experten gehen von Investitionen in Höhe von rund 100 Mrd. US-Dollar im Bereich Batterieproduktion durch die Automobilindustrie in den nächsten fünf Jahren aus. HOCHTIEF ist in diesem Markt sehr gut aufgestellt.

Die fortschreitende Digitalisierung schafft ebenso neue Wachstumsperspektiven. Um die steigenden Datenmengen zu verarbeiten, werden mehr und größere Rechenzentren benötigt. Prognosen zufolge sollen die Investitionen in diesen Bereich bis 2027 auf über 110 Mrd. US-Dollar steigen. Im Rahmen der Energiewende rückt zudem der Ausbau von Batteriespeichern in den Fokus. Auch hier ist HOCHTIEF gut positioniert und konnte zuletzt den weltweit größten Batteriespeicher realisieren.

Neue Bestmarken für HOCHTIEF

Die positiven Rahmenbedingungen spiegeln sich in den Geschäftszahlen wider. Im Jahr 2024 erzielte das Unternehmen Rekordwerte bei mehreren Kennzahlen. Der Auftragseingang stieg um 14 % auf 41,8 Mrd. Euro, bereinigt um Sondereffekte waren es plus 9 %. Dabei setzt HOCHTIEF verstärkt auf risikoärmere und partnerschaftlich gestaltete Verträge, die mittlerweile 85 % des Auftragsbestands ausmachen.

Der Auftragsbestand wuchs zum Jahresende um 22 % auf 76,6 Mrd. Euro, ebenfalls ein Höchstwert. Der Umsatz legte um 20 % auf 33,3 Mrd. Euro zu, getragen von allen Unternehmensbereichen. Aufgrund von Veränderungen im Konsolidierungskreis stiegen die sonstigen betrieblichen Erträge deutlich, allerdings sank im Gegenzug das Ergebnis aus at-Equity-bewerteten Beteiligungen. Dennoch verbesserte sich das bereinigte EBITDA um mehr als 50 % auf 1,88 Mrd. Euro.

Der Konzerngewinn stieg von 522,7 auf 775,6 Mio. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte operative Konzernergebnis, auf welches das Management besonderes Augenmerk legt, erhöhte sich um 13 % auf 625 Mio. Euro. Die Dividende wurde um 19 % auf 5,23 Euro je HOCHTIEF-Aktie angehoben, basierend auf einem operativen Ergebnis je Aktie von 8,03 Euro.

Erneut auf Rekordkurs

Im ersten Halbjahr 2025 setzte sich die starke Entwicklung fort. HOCHTIEF übernahm mit Dornan Engineering und FlatironDragados zwei weitere Unternehmen. Der Auftragseingang wuchs um 23 % auf 26,1 Mrd. Euro, der Auftragsbestand kletterte um weitere 5 % auf 69,0 Mrd. Euro. Der Umsatz stieg um 25,4 % auf 18,4 Mrd. Euro. Besonders hervor stach dabei die US-Tochter Turner mit einem Umsatzplus von über 40 % auf 12,2 Mrd. Euro. Das operative Konzernergebnis erhöhte sich um 18 % auf 354,8 Mio. Euro, das operative Ergebnis je Aktie auf 4,72 Euro.

Auf Basis dieser Zahlen bekräftigte der Vorstand die Prognose für das Gesamtjahr 2025. Erwartet wird ein operatives Konzernergebnis von 680 bis 730 Mio. Euro, ein Plus von bis zu 17 % gegenüber dem Vorjahr.

Die ausgezeichnete Geschäftsentwicklung spiegelt sich im Aktienkurs wider: Seit Jahresbeginn hat sich die HOCHTIEF-Aktie im Wert verdoppelt. Mit einem für 2025 erwarteten KGV von knapp 25 ist die Bewertung mittlerweile ambitioniert, angesichts der dynamischen Wachstumsstory durchaus gerechtfertigt.

Die Kapital Medien GmbH, der Verlag der Finanzzeitschriften AnlegerPlusAnlegerPlus News und AnlegerLand ist eine 100-%-Tochter der SdK Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger e.V.

Foto: © HOCHTIEF AG

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