Frankfurt am Main (pts054/30.08.2017/15:15) – Jamaika, Schwarz-Grün, Schwarz-Gelb oder doch wieder GroKo? Die Bundestagswahl 2017 rückt näher. Und damit auch die Frage: wer mit wem? Tatsächlich gibt es eine ganze Reihe möglicher Koalitionen, was – je nach Konstellation – Einfluss auf die künftige Wirtschaftspolitik und die Finanzmärkte haben kann. Es mag deshalb reizvoll erscheinen, mögliche Wahlausgänge schon vorher im Portfolio zu berücksichtigen. „Davon rate ich Anlegern aber dringend ab“, sagt Professor Dr. Rolf Tilmes, Vorstandsvorsitzender des Financial Planning Standards Board Deutschland (FPSB). „Zum einen ist der Ausgang solcher Wahlen kaum seriös zu prognostizieren und zum anderen reagieren Börsen, wenn überhaupt, nur kurzfristig.“ Anleger sollten ihr Portfolio stattdessen besser langfristig ausrichten, am besten mit professioneller Unterstützung durch unabhängige Finanzplaner, wie den vom FPSB zertifizierten CFP®-Zertifikatsträgern. „Und politische Ereignisse wie Wahlen im besten Fall als Anlass nehmen, um die strategische Ausrichtung zu überprüfen“, rät Tilmes.
Ohne Zweifel hat die Politik die Finanzmärkte in den vergangenen rund eineinhalb Jahren auf Trab gehalten. Schließlich gab es eine ganze Reihe folgenschwerer Entscheidungen: das Brexit-Votum, die Wahl des neuen US-Präsidenten sowie die Wahlen in den Niederlanden und Frankreich. Und bei jeder dieser Entscheidungen wurde im Vorfeld viel über den potenziellen Ausgang und die möglichen Folgen spekuliert.
Das gilt auch für die anstehende Bundestagswahl. „Wenn wir künftig eine Rot-Rot-Grüne Regierung oder eine AfD-Beteiligung haben sollten, dann wird die wirtschaftliche Zukunft anders ausschauen, als wenn es zu einer erneuten Großen Koalition kommt“, sagt Tilmes. Das bestätigt ein Blick in die Wahlprogramme der Parteien. So will die CDU/CSU die Einkommensteuer generell senken und eine Finanztransaktionssteuer einführen, während die SPD nur kleine und mittlere Einkommen entlasten, Großverdiener stärker belasten und die Mietpreisbremse verschärfen will.
Ebenfalls eine Senkung der Abgabenlast haben sich die Grünen auf die Fahnen geschrieben, während die Linke nach eigener Aussage für Alternativen zum Kapitalismus kämpft und die Finanzmärkte beschränken will. Die AfD dagegen ist für die Aufhebung von Klimaschutzabkommen und tritt für den Austritt aus der Währungsunion ein, während die FDP für mehr Eigenverantwortung und Liberalisierung steht.
Wahl-Prognosen mit Vorsicht genießen
„Dieser kurze Überblick zeigt schon, dass der Ausgang der Wahl unterschiedliche Folgen für die Wirtschaft und die Kapitalmärkte haben kann“, so Tilmes, der neben seiner Vorstandstätigkeit auch wissenschaftlicher Leiter des PFI Private Finance Institute / EBS Finanzakademie der EBS Business School, Oestrich-Winkel, ist. „Das Portfolio aber vorab darauf auszurichten, bringt Anlegern unter dem Strich nichts.“ Warum, das zeigt die jüngste Erfahrung. Zum einen gingen insbesondere das Brexit-Votum und die US-Wahlen anders aus als erwartet. Zum anderen war die Reaktion der Börse, wenn es überhaupt zu einer kam, nur kurzfristiger Natur.
Anders sieht es aus, wenn die Wahl vorbei ist. „Da ist es in der Tat so, dass Anleger unter Umständen ihre strategische, also langfristige Ausrichtung überprüfen und gegebenenfalls anpassen sollten“, erklärt der Experte. So kann es durchaus Sinn machen, ein Portfolio angesichts eines US-Präsidenten Trump zu hinterfragen. Schließlich kündigte dieser einerseits Steuererleichterungen und Ausgabenerhöhungen an, andererseits aber auch protektionistische Maßnahmen. „Langfristig kann das, wenn es umgesetzt wird, sehr wohl Auswirkungen auf die Kapitalmärkte haben“, so Tilmes.
Strategische Ausrichtung regelmäßig überprüfen
Es kann deshalb eine gute Idee sein, wegweisende politische Entscheidungen, wie die anstehende Wahl zum Anlass zu nehmen, um die strategische Ausrichtung zu überprüfen. „Tatsächlich können sich die politischen Rahmenbedingungen ändern, und deshalb ist es sehr wichtig, das Portfolio regelmäßig zu analysieren und falls nötig anzupassen“, erklärt der Finanzexperte.
Dafür sollten sich Anleger an unabhängige Experten wie die vom FPSB zertifizierten CFP®-Finanzplaner wenden. Sie verfügen über die nachweislich beste Ausbildung in Deutschland und sind dank laufender Fortbildungsmaßnahmen in allen Vermögensfrage auf dem aktuellsten Stand. Sie arbeiten mit modernen Analysetools und können so die Auswirkungen zu erwartender grundlegender politischer Richtungsänderungen auf ein Portfolio analysieren. Und darauf basierend Empfehlungen erarbeiten, ob und wie Anleger ihr Portfolio strategisch anpassen sollten. „Wer so vorgeht anstatt voreilig zu handeln, spart Kosten und Nerven“, so Tilmes Fazit.
Über den FPSB Deutschland e.V.
Der Financial Planning Standards Board Deutschland e.V. (FPSB Deutschland) mit Sitz in Frankfurt am Main ist seit 1997 Mitglied im internationalen Netzwerk des FPSB Financial Planning Standards Board Ltd., dem weltweiten Zusammenschluss aller nationalen CFP-Organisationen mit über 170.000 CERTIFIED FINANCIAL PLANNER (CFP®-Zertifikatsträger) in 26 Ländern. Nach dem Zusammenschluss mit der European Financial Planning Association Deutschland (EFPA Deutschland) e. V. halten hierzulande rund 2.000 Professionals 3.556 Zertifikate als CERTIFIED FINANCIAL PLANNER® (CFP®-Zertifikatsträger), European Financial Advisor (EFA) und Certified Foundation and Estate Planner (CFEP).
Die CFP®-Zertifikatsträger zählen in Deutschland mit ihrem umfassenden und ständig aktualisierten Fachwissen zur Elite in der Finanzdienstleistungsbranche. Sie sind im Durchschnitt knapp 45 Jahre alt. Knapp 20 Prozent der CFP®- und CFEP®-Zertifikatsträger sind weiblichen Geschlechts. Rund 60 Prozent der Zertifikatsträger sind als Finanz- und Nachlassplaner bei Banken tätig, die restlichen 40 Prozent sind freie Berater.
Der FPSB steht weltweit für den höchsten Standard in Finanzberatung und Finanzplanung. Erklärtes Ziel ist die Etablierung und Sicherstellung der Beratungsqualität auf hohem Niveau mittels national und international anerkannter Zertifizierungsstandards zum Nutzen der Verbraucher. Diese Standards werden durch die Akkreditierung von Qualifizierungsprogrammen sowie durch die Lizenzierung von Finanzberatern, die die akkreditierten Weiterbildungsprogramme und entsprechende Prüfungen erfolgreich absolviert haben, sichergestellt. Außerdem bietet der FPSB Deutschland den European Financial Advisor (EFA) als europaweit normierte Zertifizierung neben dem weltweit anerkannten CFP®-Zertifikat an.
Darüber hinaus hat der FPSB Deutschland als Prüf- und Begutachtungsstelle für DIN CERTCO und Austrian Standards Plus 1.493 Personen nach DIN ISO 22222 (Privater Finanzplaner) zertifiziert.
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