Frankfurt am Main (pte017/04.08.2020/10:30) – Mit 910 Mio. Euro nur noch halb so viel Umsatz im ersten Halbjahr und 4.000 geplante Stellenstreichungen in Frankfurt: Die Coronavirus-Krise mit ihren Reisebeschränkungen trifft den deutschen Flughafenbetreiber Fraport http://fraport.de hart. In der Bilanz steht ein tiefrotes Minus von 231,4 Mio. Euro. Vor allem das zweite Quartal ist von den Folgen des Lockdows in Europa geprägt. Nur noch 250 Mio. Euro Umsatz wurden erwirtschaftet, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Minus von knapp 75 Prozent.
„Tiefpunkt überschritten“
Wenngleich Fraport-Chef Stefan Schulte Licht am Ende des Tunnels sieht und „mit Beginn der Lockerung der Reiserestriktionen ab Mitte Juni der Tiefpunkt überschritten“ sei, erholen sich die Passagierzahlen nur langsam. Zur Verdeutlichung der Lage: Von April bis Juni reduzierte sich das Passagieraufkommen am internationalen Drehkreuz Frankfurt am Main binnen Jahresfrist um 94,4 Prozent. Nach sechs Monaten beträgt der Rückgang 63,8 Prozent.
Wenig erfreulich iat auch die Lage an den ausländischen Airports, die im Beteiligungsportfolio der Frankfurter enthalten sind. Dort kam es fast zum kompletten Stillstand des Flugverkehrs – mit entsprechend hohen Verlusten. „Aktuell liegen wir an unserem Heimatstandort auf Wochenbasis immer noch rund 79 Prozent unter dem Vorjahreswert“, verdeutlicht Schulte. Für 2020 erwartet er einen zweistelligen prozentualen Rückgang der Passagierzahlen – mit einem deutlich negativen Konzernergebnis als direkte Konsequenz der aktuellen Pandemie.
Tritt auf die Kostenbremse
Das Ruder rumwerfen will Fraport mit einem Tritt auf die Kostenbremse. Allein im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres wurden über 16.000 der rund 22.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. In Frankfurt wurde das Terminal 2 zeitweise außer Betrieb genommen, anstehende Investitionen gesenkt oder gänzlich verschoben. Die Stellenstreichungen sind laut dem Management Ausdruck der Prognose für die nächsten zwei bis drei Jahre, wonach das Passagiervolumen um 15 bis 20 Prozent unter dem Höchstwert von 2019 liegen wird.
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