Berlin (pte020/13.11.2020/10:30) – Jeder zweite deutsche Autozulieferer will wegen der anhaltenden Belastungen durch die Coronavirus-Pandemie weitere Stellen streichen. Sechs von zehn müssen weiterhin auf Kurzarbeit setzen. Vor allem kleine und mittelständische Firmen haben sich kaum von der Krise erholt und werden auch in den kommenden Monaten massiv betroffen sein. Das zeigt eine Konjunkturumfrage des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) http://vda.de .
„Große Herausforderungen“
„Selten zuvor waren die Herausforderungen so groß“, zitiert das „Handelsblatt“ VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Ohne staatliche Hilfe sei die Bewältigung der Krise für viele nicht möglich. „Die geplanten Fördermittel und Unterstützungen aus dem bereits beschlossenen Konjunkturpaket müssen nun schnell fließen. Je nach der weiteren Entwicklung der Corona-Pandemie müssen gegebenenfalls sogar weitere Maßnahmen folgen“, so Müller.
Der VDA hat etwa 500 deutsche Autozulieferer befragt. Die Hälfte will bald weiteres Personal abbauen. Jedes zweite Unternehmen hat angegeben, dass bis zu 24 Prozent der Angestellten in Kurzarbeit sind. Ein Fünftel der Firmen verzeichnet eine Kapazitätsauslastung von unter 75 Prozent. Fast die Hälfte will zwischen fünf und zehn Prozent der Arbeitnehmer abbauen. Jede fünfte Firma will sogar bis zu 15 Prozent der Stellen streichen.
Erholung erst mit Impfstoff
Zwar erholen sich große Autokonzerne momentan gut, jedoch liegt das vor allem an ihrem starken Auslandsgeschäft. Kleinere oder mittelständische Zulieferer haben diesen Vorteil nicht. Die deutsche Pkw-Produktion liegt bis Ende Oktober um etwa 30 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Hier wird es vorerst keine Erholung geben, was sich auf die Zulieferer auswirkt. Viele wurden von der Krise auch in einer Umbruchphase erwischt. Ein Drittel wollte schon zuvor Stellen abbauen.
22 Prozent der Autozulieferer fühlen sich durch die eigene Hausbank nicht ausreichend unterstützt. Im Sommer lag dieser Anteil noch bei 14 Prozent. Laut 13 Prozent reichen die eigenen Mittel nur noch für die kommenden drei Monate. 38 Prozent sind die Sofort- und Überbrückungshilfen des Staates zu wenig. Erst mit einem Impfstoff könnte laut dem VDA eine Erholung stattfinden. Bis dahin müsse der Staat stärker eingreifen, um das Überleben der Zulieferer zu sichern.
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