Pro Windmühlen: In erneuerbare Energien investieren

Erneuerbare Energien

Die politischen Rahmenbedingungen für erneuerbare Energien waren schon einmal besser. In Solar-, Windkraft und andere „grüne“ Energieträger zu investieren, kann sich dennoch lohnen.

Don Quichotte hätte seine Freude. Mächtige Politiker wie Donald Trump und weniger einflussreiche Politikerinnen wie Alice Weidel haben geradezu zum Kampf gegen „Windmühlen“ aufgerufen. Weidel würde am liebsten alle „Windräder der Schande“ aus der Landschaft tilgen und Trump hat angekündigt, den Bau neuer Windkraftanlagen in den USA zu stoppen. Er setzt lieber auf sein altbekanntes Motto „Drill, Baby, drill“. Die Öl- und Gasindustrie hört das gerne.

Im deutschen Bundestagswahlkampf spielte der Kampf gegen den Klimawandel, für den erneuerbare Energien ein wichtiger Baustein sind, lediglich eine untergeordnete Rolle. In den zahlreichen Gesprächsrunden der Spitzenkandidaten vor der Wahl kam das Thema nur wenig zur Sprache. Vielleicht auch deswegen, weil Noch-Bundeskanzler Olaf Scholz hier keine allzu guten Argumente hat. Schließlich war die Energiepolitik der letzten Bundesregierungen nicht unbedingt von Erfolgen geprägt. Das gilt zwar nicht für den Ausbau der erneuerbaren, deren Anteil an der Stromerzeugung in Deutschland 2024 bereits über 60 % lag. Es fehlt jedoch an grundlastfähigen Kraftwerken und Speichermöglichkeiten. In einer sogenannten Dunkelflaute, wenn weder Windkraft noch Fotovoltaik genügend Strom produzieren, muss deshalb Atomstrom aus dem benachbarten Ausland importiert werden.

Zu hohe Stromkosten

Wenn dagegen die Sonne scheint und der Wind weht, kann es passieren, dass die installierten Anlagen mehr grünen Strom produzieren als in Deutschland nachgefragt wird und das Stromnetz verträgt. Eine solche Überlastung kann genauso wie eine Unterversorgung zu Stromausfällen führen. Deshalb muss der überschüssig produzierte Strom dann exportiert werden. Das kann ebenfalls teuer werden, weil die Nachbarländer den Strom bei einer solchen Wetterlage eigentlich nicht brauchen. Deutschland muss dann sogar dafür bezahlen, um den grünen Strom loszuwerden. Unter dieser Gemengelage leiden Haushalte und insbesondere Unternehmen mit hohem Energiebedarf in Deutschland, die im internationalen Vergleich sehr hohe Stromkosten aufwenden müssen.

Trotz dieser Probleme führt am weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien kein Weg vorbei. Das gilt für Deutschland und erst recht weltweit. Und es hat nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Gründe. Selbst ohne Subventionen lässt sich Windstrom inzwischen häufig günstiger produzieren als Kohle- oder sogar Atomstrom.

Investitionen in erneuerbare Energien können also weiterhin für Rendite im Depot sorgen. Anleger sollten sich deshalb nicht von den US-amerikanischen Vermögensverwaltern abschrecken lassen, die in vorauseilendem Gehorsam gegenüber der Trump-Regierung ihre Nachhaltigkeitsziele vorerst begraben haben. Zahlreiche US-Staaten setzen trotz des Richtungswechsels in der Hauptstadt Washington weiterhin auf erneuerbare Energien.

Das gilt in noch größerem Ausmaß für China. Die Volksrepublik legt ein gewaltiges Tempo beim Bau von Solar- und Windkraftanlagen vor. In anderen Teilen Asiens zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Golfstaaten etwa bereiten sich schon seit längerer Zeit darauf vor, dass ihre Ölquellen irgendwann versiegen oder zumindest nicht mehr rentabel sind. Saudi-Arabien baut insbesondere die Solarenergiegewinnung massiv aus.

Profiteure der Energiewende

Trotz des politischen Gegenwinds in einigen Ländern stehen die Zeichen also weiterhin auf Wachstum bei den erneuerbaren Energien. Anleger können davon mit Investments in ausgewählte Aktien profitieren. Unsere Autorinnen stellen in den aktuellen AnlegerinPlus News einige spezialisierte Unternehmen vor, die auf den deutschen Markt ausgerichtet und in ihrem Segment oder ihrer Region führend sind. Und in unserer Nebenwerterubrik werfen wir ebenfalls einen Blick auf einen unterbewerteten Marktführer der Branche.

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