Wirtschaftsexperten aus aller Welt erwarten nur einen leichten Rückgang der Inflationsraten in den kommenden vier Jahren. Vor allem in Nordamerika sind die Inflationswartungen gestiegen. Zu den Regionen mit besonders hohen Inflationserwartungen zählen Südamerika und weite Teile Afrikas.
Eine aktuelle Umfrage des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik zeigt, dass die Inflation weltweit auf einem hohen Niveau verharren dürfte. Die Economic Experts Survey (EES) für das vierte Quartal 2024 beleuchtet die globalen Inflationserwartungen bis 2028.
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Globale Inflationserwartungen stagnieren
Die durchschnittlich erwartete globale Inflationsrate für 2025 liegt bei 3,9 %, ein Wert, der bereits im Vorquartal prognostiziert wurde. Für 2027 und 2028 gehen die Experten von einer leicht niedrigeren Rate von 3,5 % aus. Damit zeigen die langfristigen Inflationserwartungen kaum Veränderung und bewegen sich weiterhin oberhalb der Zielmarken vieler Zentralbanken.
Die Inflationserwartungen variieren erheblich zwischen den Weltregionen. In Westeuropa wird für 2025 eine Inflationsrate von 2,1 % erwartet, die bis 2028 auf 2,0 % sinken soll. In Nordamerika und Ozeanien liegen die Prognosen für 2025 zwischen 2,6 % und 2,7 %, langfristig stabil bei 2,5 %. Süd- und Osteuropa weisen mit 3,5 % beziehungsweise 7,5 % für 2025 höhere Werte auf, die bis 2028 nur leicht zurückgehen. Besonders hohe Inflationsraten werden in Afrika prognostiziert, wobei Nordafrika mit 37,2 %, Ostafrika mit 27,6 % und Zentralafrika mit 13,5 % hervorsticht.
Zentralbanken vor Herausforderungen
Die Ergebnisse der Umfrage verdeutlichen, dass sich die Inflationserwartungen weltweit nur langsam den Zielmarken annähern. In einigen Regionen bleiben sie langfristig deutlich darüber. Das liegt auch an strukturellen Herausforderungen wie Rohstoffpreisen, wirtschaftlicher Instabilität und einer wenig nachhaltigen Geldpolitik. Während in Westeuropa und Nordamerika moderate Rückgänge erwartet werden, bleiben andere Regionen von hohen Inflationsdynamiken betroffen.
Die Erkenntnisse der Umfrage unterstreichen die Notwendigkeit eines abgestimmten geld- und fiskalpolitischen Ansatzes, um die Inflation nachhaltig zu senken. „Die Inflationserwartungen bleiben über den Inflationszielen vieler Zentralbanken“, sagte Ifo-Forscher Niklas Potrafke. „Größere Zinssenkungen sind bei diesen Inflationserwartungen unwahrscheinlich.“
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Foto: © Stevepb