Intel-Aktie legt zu – Apple als weiterer Investor?

Intel Aktie Prozessor

Der US-Chiphersteller Intel sorgt erneut für Bewegung an den Kapitalmärkten. Nachdem in der vergangenen Woche die Beteiligung des KI-Spezialisten Nvidia in Höhe von 5 Milliarden Dollar bekannt wurde, berichten Insider nun von Gesprächen zwischen Intel und Apple über einen möglichen Einstieg des iPhone-Konzerns. Die Intel-Aktie legte weiter zu.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg soll Intel Apple kontaktiert haben, um Unterstützung für den laufenden Umbau zu gewinnen. Die Gespräche befinden sich demnach in einem frühen Stadium, ein konkretes Abkommen ist derzeit nicht absehbar. Auch andere Unternehmen seien angesprochen worden. Offiziell bestätigten weder Intel noch Apple die Berichte.

Intel-Aktie legt weiter zu

Die Anleger reagierten auf die Meldungen mit Käufen: Die Intel-Aktie stieg im US-Handel zeitweise auf 34,25 Dollar und damit auf ein neues 52-Wochenhoch. Schließlich ging das Papier mit einem Plus von 8,87 % aus dem Handel. Apple-Aktien reagierten dagegen zunächst kaum. Erst im späten Handel legte das Papier zu und kam so auf ein Plus von 1,81 %.

Intel war jahrzehntelang eine dominierende Kraft in der Chipindustrie, verlor jedoch in den vergangenen Jahren an Boden. Smartphones und Tablets basieren überwiegend auf Arm-Technologie, im wachsenden KI-Segment gilt Nvidia als führend. Zudem gestaltet sich Intels angestrebter Umbau zum Auftragsfertiger schwierig. Geplante Großprojekte wie das Werk in Magdeburg wurden zurückgestellt.

Die US-Regierung sicherte sich zuletzt rund 10 % an Intel – finanziert aus ursprünglich als Subvention zugesagten Milliarden für den Ausbau der Halbleiterproduktion in den USA. Präsident Donald Trump knüpfte die Hilfen an eine Gegenleistung in Form einer Beteiligung.

Signalwirkung der Nvidia-Investition

Der Einstieg von Nvidia gilt am Markt als Vertrauensbeweis und Impuls für eine Neubewertung von Intel. Analysten verweisen auf die Möglichkeit, dass die Kooperation bei PC- und Rechenzentrums-Chips Intel neuen Spielraum eröffnet. Die spekulierten Gespräche mit Apple verstärken die Erwartung, dass der Konzern weitere Partner gewinnen könnte.

Ob es tatsächlich zu einem Einstieg Apples kommt, ist offen. Der Konzern hatte sich vor einigen Jahren von Intel-Prozessoren verabschiedet und setzt seither auf eigene Chips, die bei TSMC gefertigt werden. Ein mögliches Investment wäre daher nicht automatisch mit einer Rückkehr zur alten Lieferbeziehung verbunden.

Für Anleger bleibt die Lage damit zwiespältig: Während die jüngsten Meldungen den Aktienkurs kurzfristig stützen, muss Intel erst noch beweisen, dass der strategische Umbau zu nachhaltigen Wettbewerbsvorteilen führt.

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Foto: © James Jeremy Beckers auf Unsplash

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