München (pte024/05.10.2017/12:30) – Die von der internationalen Staatengemeinschaft aufgrund der Krim-Annektion beschlossenen Sanktionen wirken sich auf die Wirtschaft Moskaus eher gering aus. Zu diesem Schluss kommt Sergey Cheremin, Minister für Außenhandel und internationale Beziehungen Moskaus, im Gespräch mit pressetext im Rahmen einer Präsentation auf der Immobilienmesse Expo Real http://exporeal.net in München.
Rubel-Verfall als lokaler Anreiz
Moskau präsentiert auf der bereits zum 20. Mal in der bayerischen Landeshauptstadt stattfindenden Messe zahlreiche Projekte zu den Themen Wohnungsbau, Infrastruktur und Gewerbe. Nicht so sehr die Sanktionen als der nun schon seit Jahren anhaltende Verfall der Ölpreise macht der Millionenstadt an der Wolga laut Cheremin zu schaffen. Nach einer kurzen Schockphase 2014 habe sich die Wirtschaft schnell auf die Sanktionen eingestellt
„Es gibt keinen spürbaren Rückgang bei den Investitionen. So betrugen die Investitionen ausländischer Unternehmen in Moskau 2016 bereits wieder über 17 Mrd. Euro“, so der russische Minister im Gespräch mit pressetext. Der Wertverlust des Rubels in den Jahren 2014 und 2015 hat nach Ansicht Cheremins den Anreiz zur Lokalisierung der Produktion verstärkt. Die Industriezonen und Technoparks der Stadt Moskau haben davon profitiert.
6.000 deutsche Firmen in Russland
Laut Cheremin sind sehr viele große westliche Unternehmen in Moskau aktiv. Zu den größten Investoren in der Region gehören Siemens, ABB, Schneider Electric und der deutsche Baustoffproduzent Knauf. In Russland sind über 6.000 deutsche Unternehmen präsent, der größte Teil von ihnen mit Sitz in Moskau. Die russische Hauptstadt unterhält zudem aktive Kooperationen mit vielen Ländern in Europa, Asien und Amerika.
Es gibt eine intensive Zusammenarbeit zwischen Moskau und verschiedenen deutschen Städten und Bundesländern. Cheremin hebt hierbei insbesondere die Kooperation mit den deutschen Metropolen Berlin, Düsseldorf, Leipzig und Frankfurt am Main hervor. Auf internationaler Ebene gäbe es zum Beispiel enge und gute Kontakte mit Wien, Paris und London. Für Cheremin ist Moskau bereits schon jetzt eine der dynamischsten Städte der Welt.
„Vor allem im Finanzsektor, dem Technologiesektor und der Industrie sehe ich ein besonderes Wachstumspotenzial für Moskau“, so der Politiker. Cheremin erwartet, dass diese Branchen die Zukunft der Stadt entscheidend prägen werden. In den Moskauer Technoparks, die Technologieunternehmen besondere Anreize und Vorteile bei der Ansiedlung bieten, liegt laut Cheremin die Auslastung bei 95 Prozent.
Für die mittelfristige Zukunft zeigt sich Cheremin optimistisch und erwartet eine intensivierte Zusammenarbeit Moskaus mit internationalen Partnern. Das Beispiel der Partnerschaften mit europäischen Regionen und Städten zeige einmal mehr, „dass die Kooperation unterhalb der gesamtstaatlichen Ebene oft besonders produktiv ist“.
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