Einzelinvestments im BRICS-Kosmos sind mit höheren Risiken verbunden. Wir stellen zwei Schwellenländer-Aktien vor, ergänzt durch einen breiter diversifizierten ETF, der zwar nicht alle BRICS+-Staaten exakt abdeckt, aber dafür die wichtigsten Schwellenländer.
Wenn man Xiaomi hört, dann assoziiert man die Marke vermutlich zuerst mit Smartphones. Kein Wunder, schließlich ist das Unternehmen mittlerweile der drittgrößte Smartphone-Hersteller weltweit. Doch das Portfolio der Chinesen geht weit darüber hinaus: Neben Smartphones bietet Xiaomi Notebooks, Wearables, Haushaltsgeräte, E-Scooter und seit Kurzem sogar Elektroautos an.
Neues Segment, neue Kursfantasie
Insbesondere die E-Mobil-Sparte von Xiaomi sorgt unter Anlegern für erhebliche Kursfantasie. Das erste Modell, der Xiaomi SU7, wird seit Anfang des Jahres in Kooperation mit dem chinesischen Automobilhersteller BAIC produziert. Bis September 2024 wurden bereits über 67.000 Fahrzeuge ausgeliefert.
Im dritten Quartal übertraf das Unternehmen mit seinen Geschäftszahlen den Analystenkonsens teilweise deutlich. Für das Gesamtjahr 2024 sind die Erwartungen der Analysten nun hoch gesteckt. Sie prognostizieren einen Umsatz von 350,99 Mrd. chinesischen Yuan (45,9 Mrd. Euro) – eine deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahresumsatz von 270,98 Mrd. Yuan und zugleich der höchste Wert in der Unternehmensgeschichte.
Die Aktie zeigt folglich eine beeindruckende Performance. Mit einem Anstieg von 86 % in diesem Jahr hat sie auf Eurobasis ein Allzeithoch erreicht. Die Analysten bleiben aber weiter optimistisch: Von 33 Bewertungen sprechen sich 30 für einen Kauf aus, ergänzt durch eine Halte- und zwei Verkaufsempfehlungen. Das durchschnittliche Kursziel signalisiert jedoch nur ein weiteres Aufwärtspotenzial von rund 4 %.
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Profiteur des Wirtschaftswachstums
Indien, als wichtiger BRICS-Staat, treibt sein rasantes Wirtschaftswachstum weiter voran. Mit einem Bruttoinlandsprodukt von 3,6 Billionen US-Dollar ist es die fünftgrößte Volkswirtschaft der Welt. Bis 2029 soll das BIP auf 6,3 Billionen US-Dollar anwachsen. Ein zentraler Profiteur dieser Dynamik könnte Larsen & Toubro sein, Indiens führendes Bau- und Maschinenbauunternehmen. Der Konzern ist zudem in Energie, Finanzdienstleistungen, IT, Medizin sowie der Rüstungs- und Schiffsindustrie tätig. Mit 407.000 Mitarbeitern erzielte Larsen & Toubro im Geschäftsjahr 2024 Umsätze von 2,21 Billionen indischen Rupien (27 Mrd. US-Dollar), ein Wachstum von 21 % gegenüber dem Vorjahr.
Im aktuellen Börsenjahr verlief die Kursentwicklung der Larsen-&-Toubro-Aktie jedoch turbulent. Zweistellige Kursgewinne und -verluste wechselten sich ab. Auf längere Sicht zeigt sich jedoch ein positives Bild. Seit dem Corona-Crash 2020 konnte die Notierung (auf Eurobasis) um 356 % zulegen. Das Unternehmen zahlt zudem eine, wenn auch geringe, Dividende. Zuletzt waren es 28 Rupien (0,31 Euro) pro Aktie, was einer aktuellen Rendite von 0,7 % entspricht. Gelegentlich ergänzt eine Sonderdividende die Ausschüttung. Mit 30 Kauf-, 3 Halte- und nur 1 Verkaufsempfehlung überwiegt der Optimismus unter den Analysten.
Ein ETF als Alternative zu Einzelaktien aus Schwellenländern
Anleger, denen Einzelinvestments zu risikoreich sind, können dennoch vom Wachstum der Schwellenländer profitieren, beispielsweise mit dem MSCI Emerging Markets ETF von iShares. Der Fonds verwaltet ein Volumen von 22 Mrd. Euro und ist in über 3.000 Positionen investiert. Rund 60 % des Portfolios entfallen auf China, Taiwan und Indien. Die größten Aktienpositionen sind TSMC (Chipfertigung), Tencent (Internetdienste), Samsung (Elektronik) und Alibaba (E-Commerce). Technologie- und Finanzwerte machen mit 43 % den Hauptanteil des Portfolios aus. Seit der Auflage 2014 verzeichnete der ETF auf Eurobasis einen Zuwachs von knapp 75 %.
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