Lakewood/Gurugram (pte004/26.11.2021/06:15) – Indiens Energieversorger verlangen bei Ausschreibungen für neue Ökostromanlagen, dass sie mindestens in 80 bis 85 Prozent der Zeit zuverlässig Strom liefern. Das Institute for Energy Economics and Financial Analysis (IEEFA) http://ieefa.org sowie JMK Research and Analytics http://jmkresearch.com haben Empfehlungen aufgestellt.
500 Gigawatt Erneuerbare
Die beiden Institutionen sehen zwei Möglichkeiten, dieser Anforderung gerecht zu werden. Die auf erneuerbaren Energien basierenden Stromerzeuger müssten bei Wetterkapriolen nahezu eins zu eins durch fossile Kraftwerke ersetzt werden. Oder es müssten Stromspeicher zur Verfügung stehen, die bei Bedarf einspringen und eine lückenlose Versorgung gewährleisten.
„Es wird zunehmend Wert darauf gelegt, dass auch Erzeuger von Ökostrom Versorgungssicherheit bieten“, sagt Jyoti Gulia, Hauptautor des Berichts und Gründer von JMK Research. „Dies ist umso wichtiger, weil Indien sich auf der UN-Klimakonferenz in Glasgow verpflichtet hat, bis 2030 eine zusätzliche Kapazität von 500 Gigawatt im Bereich erneuerbare Energien aufzubauen und zu diesem Zeitpunkt 50 Prozent des Strombedarfs aus Erneuerbaren zu decken.“
Keine neuen Kohlekraftwerke
Derzeit ist die Koppelung von Erneuerbaren mit Wärmekraftwerken auf fossiler Basis die realistischste Möglichkeit, die Versorgungssicherheit sicherzustellen, sagen die Gutachter. Vibhuti Garg vom IEEFA warnt allerdings davor, neue Kohlekraftwerke in Indien zu bauen. Neue Wärmekraftwerke seien weder rentabel noch umweltverträglich.
„Der Wärmekraftsektor in Indien kämpft bereits mit einer zunehmenden Menge an Kohlekraftwerk-Kapazitäten, die ungenutzt bleiben“, so Garg. Längerfristig setzen die Fachleute auf Batterien als Pufferspeicher, weil diese immer billiger werden, zumindest zeichnet sich diese Tendenz für die nahe Zukunft ab. Man könne aber auch andere Speichermöglichkeiten in Betracht ziehen, etwa virtuelle Kraftwerke, also zentral gesteuerte Konglomerate kleiner Ökostromerzeuger, die eventuell in privater Hand sind, wie es beispielsweise in Deutschland geschieht, wenn auch in sehr geringem Umfang.
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