Kiel (pte021/29.06.2021/13:59) – Fehlende Zulieferungen, etwa aufgrund von Transportengpässen in der Schifffahrt, kosten die Industrie aktuell rund fünf Prozent an Wertschöpfung, was rund ein Prozent des BIP ausmacht. Auf Jahressicht belaufen sich die Verluste für die deutsche Wirtschaft neuen Berechnungen des Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel) http://ifw-kiel.de voraussichtlich auf rund 25 Mrd. Euro.
Probleme noch bis in Q3
„Die Schätzungen legen nahe, dass die deutsche Industrieproduktion mindestens fünf Prozent höher sein könnte als sie es derzeit ist, wenn ausreichend Produktionsmaterialien und Zwischenprodukte zur Verfügung stünden. Voraussichtlich werden die Lieferengpässe die Industrieproduktion noch bis weit ins dritte Quartal hinein belasten, erst danach dürfte sich eine deutliche Besserung einstellen“, so Klaus-Jürgen Gern, Leiter der internationalen Konjunkturanalyse am IfW Kiel.
Seit Ausbruch der Corona-Krise kann die Industrie vermehrt ihre Aufträge nicht mehr in gewohntem Maße abarbeiten. Im April 2021 lagt die Industrieproduktion fast elf Prozent unter dem Niveau, das die Auftragseingänge eigentlich hätten erwarten lassen. Grundlage für die Schätzung sind Daten zur Beziehung zwischen dem Niveau von Auftragseingängen und Produktion der Industrie in Deutschland seit der Wiedervereinigung.
Containerschifffahrt lahmt
Laut den Kieler Wirtschaftsforschern lag die Produktion bereits im August 2020 bedingt durch die Pandemie etwa zehn Prozent unterhalb der erwartbaren Werte, der Auftragsüberhang wurde bis zum Jahresende jedoch etwa zur Hälfte abgebaut. Seit Beginn des laufenden Jahres ist die Lücke aber wieder erheblich größer geworden, wofür laut Unternehmensbefragungen vor allem Lieferengpässe verantwortlich sind, die zu einem Teil auf Störungen der Abläufe in der Containerschifffahrt zurückgeführt werden können.
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