Frankfurt am Main/Mailand (pte022/23.08.2017/13:59) – Das Prada-Frauen-Mode-Label Miu Miu http://miumiu.com hat nach massiven Protesten ein 2.170 Dollar (rund 1.840 Euro) teures Kleid aus dem Sortiment genommen. Der Grund: Eine Applikation hat frappierende Ähnlichkeit mit einem Judenstern. Die kanadische Bloggerin „Jewish Chick“ http://bit.ly/2xrTQhq beschwerte sich auf Facebook über das anstößige Kleidungsstück.
Firma entschuldigt sich
Holt Renfrew http://holtrenfrew.com , der kanadische Store, in dem das Kleid angeboten wurde, nahm es nach einem einsetzenden Shitstorm sofort aus dem Sortiment. „Auch wenn der Stern fünf statt sechs Zacken hat, bringt er ganz klar schreckliche Erinnerungen an die Sterne zurück, die Juden tragen mussten“, so die Bloggerin. Die Marketing-Vize-Präsidentin von Miu Miu, Preia Narenda, entschuldigte sich postwendend.
„Es war nicht Miu Mius Intention, auf irgendeine Weise ein politisches oder religiöses Statement zu machen. Wir entschuldigen uns für jegliche Beleidigung, die wir dadurch erzeugt haben“, unterstreicht Narenda. Jewish Chick bedankte sich bei der Online-Community, die den Vorfall nach ihrem Bekanntmachen geteilt hatte. „Zusammen können wir Dinge durchsetzen“, postete sie.
„Ich war geschockt und enttäuscht, dass eine Marke wie Miu Miu solch ein Design in die Produktion bringt“, sagte die Bloggerin zuvor ihren Online-Fans. Laut ihr müssten auch Designer bestimmten Regeln folgen. So sind Sprüche, die Drogenmissbrauch auf Kleidungsstücken bewerben, ebenfalls ein No-Go. So sollte auch derselbe prüfende Blick auf Ideen wie die Produktion eines Kleides mit gelbem Stern auf der Brust erfolgen.
Längst keine Einzelfälle
Vorfälle mit Kleidungsstücken, die an die NS-Zeit erinnern, kommen immer wieder vor. So verkaufte Zara 2014 ein gestreiftes Oberteil mit einem ähnlichen Stern an der Brust. Zwar stand auf dem Stern „Scherriff“, das gestreifte Muster hatte jedoch Ähnlichkeit zur NS-Sträflingskleidung. 2007 nahm Zara eine Handtasche zurück, in die ein grünes Hakenkreuz eingenäht war. Sterne werden oft als Wild-West-Anspielung verwendet.
Auch musste sich die US-Non-Profit-Second-Hand-Kette Goodwill http://goodwill.org wegen einer Jeans mit aufgenähtem Reichsadler und Hakenkreuz rechtfertigen. Wie „CBS Los Angeles“ berichtet, hatte der russische Jude Vadim Kolosov die Hose durch Zufall beim Shoppen entdeckt und anschließend umgehend gemeldet. Goodwill reagierte schnell mit einer Entschuldigung. Die NPO hilft, Behinderte und Kriegsveteranen wieder in die Arbeitsgesellschaft einzugliedern (pressetext berichtete: http://pte.com/news/20170629032 ).
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