Stanford (pte002/05.07.2021/06:00) – Saubere Luft hat die Mais- und Sojabohnenerträge in den USA um ein Fünftel erhöht, wie eine Studie http://bit.ly/2Tub3qT unter Federführung der Stanford University http://stanford.edu zeigt, die in den „Environmental Research Letters“ publiziert und von der NASA und der National Science Foundation finanziert wurde. Der Analyse zufolge trug die Verringerung der Luftverschmutzung zwischen 1999 und 2019 zu etwa 20 Prozent des Anstiegs der Erträge in diesem Zeitraum bei – ein Betrag im Wert von etwa fünf Mrd. Dollar pro Jahr.
Vier Schadstoffe im Fokus
Die Qualität der Luft ist ein Schlüsselfaktor für Agrar-Erträge, kann von den Landwirten jedoch kaum kontrolliert werden. Die Studie belegt, dass die vier wichtigen Luftschadstoffe Ozon, Feinstaub, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid besonders schädlich für Nutzpflanzen sind. Sie führten zu einem durchschnittlichen Verlust von etwa fünf Prozent der Mais- und Sojabohnenproduktion während des Untersuchungszeitraums. Die Ergebnisse könnten dazu beitragen, technologische und politische Änderungen zum Nutzen der US-Landwirtschaft vorzunehmen und unterstreichen generell den Wert einer reineren Luft.
„Die Auswirkungen der Luftverschmutzung waren in der Vergangenheit schwer zu messen, da zwei Landwirte, die nur zehn Meilen voneinander entfernt sind, mit einer sehr unterschiedlichen Luftqualität konfrontiert sein können. Durch den Einsatz von Satelliten waren wir in der Lage, sehr feinräumige Muster zu messen und die Rolle der verschiedenen Schadstoffe zu entschlüsseln“, erklärt der Hauptautor der Studie, David Lobell, Direktor der Gloria and Richard Kushel Foundation am Center on Food Security and the Environment http://fse.fsi.stanford.edu an der Stanford University.
Luftqualität besser ermitteln
Die Studie unterstreicht die große Leistungsfähigkeit von Satelliten, um die Folgen der Verschmutzung in einem Maßstab zu beleuchten, der bislang nicht möglich war. Diese Fähigkeit könnte in Ländern mit weniger Zugang zu Luftmessgeräten und Ertragsdaten von noch größerem Wert sein als in den USA. Forscher wissen zwar längst, dass Luftverschmutzung in hohen Dosen giftig für Pflanzen ist. Aber es ist weitgehend unklar, wie stark Erträge der Landwirte bei den derzeitigen Werten tatsächlich darunter leiden. Auch die Folgen der Luftverschmutzung für den Agrar-Sektor sowie die Auswirkungen einzelner Schadstoffe waren bisher unbekannt.
Lobell und die Mitautorin der Studie, Jennifer Burney, Professorin für Umweltwissenschaften an der University of California in San Diego, haben sich in der Analyse auf neun Bundesstaaten des Mittleren Westens konzentriert, wo zwei Drittel der nationalen Mais- und Sojabohnenproduktion erzeugt werden. Hier haben sie die Auswirkungen von Ozon, Feinstaub, Stickstoffdioxid und Schwefeldioxid auf die Ernteerträge gemessen.
Die Studie zeigt Folgen auf Mais- und Sojabohnenerträge sowie eine Ertragssteigerung, je weiter entfernt die Pflanzen von Kraftwerken (insbesondere Kohleverbrennungsanlagen) angebaut wurden. Die Forscher schätzen, dass die Gesamtertragsverluste durch die vier Schadstoffe in den vergangenen 20 Jahren im Schnitt 5,8 Prozent für Mais und 3,8 Prozent für Sojabohnen betrugen. Diese Verluste nahmen im Laufe der Zeit ab, da die Luft sauberer wurde. Tatsächlich trug die Verringerung der Luftverschmutzung zu einem geschätzten Anstieg der Maiserträge um vier Prozent und der Sojabohnenerträge um drei Prozent bei. Diese Steigerungen entsprechen Gesamtertragssteigerungen von 19 Prozent bei Mais und 23 Prozent von Sojabohnen in diesem Zeitraum.
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