Meier Tobler Group AG: Erholung im ersten Halbjahr 2024 noch nicht eingetreten

Meier Tobler Group AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis/Prognoseänderung

25.07.2024 / 07:00 CET/CEST

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.


Meier Tobler: Erholung im ersten Halbjahr 2024 noch nicht eingetreten

  • Logistikleistung wieder auf einem guten Niveau
  • Belastung durch nur langsam zurückkehrendes Kundenvertrauen und Rückgang Wärmepumpenmarkt
  • Umsatzrückgang von 13.6 Prozent auf CHF 238.7 Mio.
  • EBITDA betrug CHF 17.1 Mio., minus 36.2 Prozent gegenüber Vorjahr
  • Konzerngewinn kam auf CHF 8.0 Mio. zu liegen (Vorjahr CHF 16.0 Mio.)
  • Deutlich besseres zweites Halbjahr 2024 erwartet

Meier Tobler wies für das erste Halbjahr 2024 einen Nettoumsatz von CHF 238.7 Mio. (Vorjahr CHF 276.4 Mio.) aus. Im Vergleich zur Vorjahresperiode entsprach dies einem Rückgang um 13.6 Prozent, der insbesondere auf ein deutlich tieferes Verkaufsvolumen im Handelsgeschäft und in der Wärmeerzeugung zurückzuführen ist. Während das Handelsgeschäft mit Nachwehen der im Herbst 2023 entstandenen Logistikprobleme zu kämpfen hatte, war das Wärmepumpengeschäft von einem deutlichen Marktrückgang betroffen. Das fehlende Umsatzvolumen führte zu einem deutlich tieferen betrieblichen Ergebnis auf Stufe EBITDA. Dieses lag mit CHF 17.1 Mio. 36.2 Prozent unter dem Vorjahreswert (Vorjahr CHF 26.9 Mio.). Die EBITDA-Marge reduzierte sich auf 7.2 Prozent (Vorjahr 9.7 Prozent). Der EBIT lag bei CHF 9.9 Mio. (Vorjahr CHF 19.7 Mio.), und für das erste Halbjahr 2024 resultierte ein Konzerngewinn von CHF 8.0 Mio. (Vorjahr CHF 16.0 Mio.). EBIT und Konzerngewinn werden durch die jährliche, nicht liquiditätswirksame Goodwill-Abschreibung aus der Akquisition der Tobler Haustechnik AG im Jahr 2017 gemindert. Meier Tobler schreibt diesen Goodwill linear über 20 Jahre erfolgswirksam ab. Im ersten Halbjahr 2024 betrug diese Abschreibung CHF 5.2 Mio. (Vorjahr CHF 5.2 Mio.).

Im Handelsgeschäft, in dem Meier Tobler mit seinen 47 Marchés und dem e-Shop eine führende Stellung im Markt einnimmt, wirkten sich die letztjährigen Lieferprobleme am stärksten auf den Umsatz aus. Trotz umfangreichen Verkaufs- und Marketingmassnahmen konnte das Verkaufsvolumen noch nicht auf das Niveau vor der Inbetriebnahme des neuen Dienstleistungszentrums zurückgeführt werden. Die vollständige Rückgewinnung des verlorenen Kundenvertrauens erweist sich als anspruchsvoll, obwohl die Lieferprobleme behoben werden konnten und die Logistikleistung wieder auf einem guten Niveau ist. Die verhaltene Entwicklung des Schweizer Baumarktes ist ein weiterer Grund für die nicht zufriedenstellende Umsatzentwicklung im Handelsgeschäft. Während sich bei den Baubewilligungen im ersten Halbjahr eine positive Trendwende abzeichnete, nahmen die realen Investitionen in den Wohnbau erneut ab. Als Folge davon nahm auch der Druck auf die Verkaufspreise im Markt zu.

Das Geschäft mit der Wärmeerzeugung litt unter einem deutlichen Rückgang des Schweizer Wärmepumpenmarktes. Die Nachfrage nach Wärmepumpen normalisierte sich nach einer vom Frühjahr 2022 bis Sommer 2023 dauernden Sonderkonjunktur und ging wieder auf den langfristigen Wachstumspfad zurück.

Das Servicegeschäft entwickelte sich wie gewohnt stabil. Dank umfangreichen Investitionen in digitale Servicetools konnte Meier Tobler deutlich mehr Serviceverträge für Wärmepumpen verkaufen und damit die Transformation weg von fossilen Heizlösungen hin zu Serviceangeboten für Wärmepumpen unterstützen. Im Juni 2024 verkaufte Meier Tobler im Rahmen der Fokussierung auf das Kerngeschäft die dem Servicegeschäft angegliederte Meier Tobler Lüftungshygiene AG an die Hälg Group. Die Meier Tobler Lüftungshygiene AG entstand im Jahr 2009 durch Zukäufe und hat sich zum eigenständigen Unternehmen mit 25 Mitarbeitenden an zwei Standorten entwickelt, ist aber innerhalb der Meier Tobler Gruppe ein Nischengeschäft geblieben.

Auch im Geschäft mit Klimasystemen ist der Ersatz fossiler Lösungen durch Anlagen mit erneuerbarer Energie bedeutend. Insbesondere wenn Heizung und Kühlung gefordert sind, kommen durch Meier Tobler endgefertigte Grosswärmepumpen zum Einsatz. In der Uhrenindustrie konnten im ersten Halbjahr für namhafte Marken neue Anlagen modernster Kühltechnologien und hochpräzise Lüftungsverteilsysteme geliefert werden.

Die laufende Ablösung der bestehenden ERP-Systeme und die Umstellung auf SAP S/4HANA hat zum Ziel, mit einem einheitlichen Kernsystem durchgängige Ende-zu-Ende-Prozesse zu schaffen und so die Basis für weitere Digitalisierungsschritte zu legen. Die Inbetriebnahme des neuen ERP-Systems ist für den 1. Januar 2025 vorgesehen.

Cashflow, Nettoverschuldung, Eigenkapital
Als Folge des tieferen operativen Gewinns kam der betriebliche Cashflow mit CHF -14.5 Mio. deutlich unter dem Vorjahr zu liegen (Vorjahr CHF 6.3 Mio.). Aufgrund der Saisonalität des Geschäfts ist das zweite Semester stets ertrags- und liquiditätsstärker, und Meier Tobler erwartet für das zweite Halbjahr 2024 eine signifikante Verbesserung des betrieblichen Cashflows. Im Rahmen der Aktienrückkaufprogramme hat Meier Tobler im ersten Halbjahr 213 450 Aktien im Wert von CHF 7.6 Mio. zwecks Kapitalherabsetzung und Gewinnverdichtung zurückgekauft. Ebenfalls im ersten Halbjahr erfolgte die Ausschüttung einer Dividende von CHF 1.30 je Namenaktie bzw. CHF 14.4 Mio., welche je hälftig dem Bilanzgewinn und den Kapitaleinlagereserven entnommen wurde. Die Nettoverschuldung kam per 30. Juni 2024 auf CHF 43.8 Mio. zu liegen (30. Juni 2023: CHF 20.0 Mio.). Zum Jahresende wird die Nettoverschuldung deutlich tiefer ausfallen. Das Eigenkapital beträgt CHF 159.5 Mio. (30. Juni 2023: CHF 168.9 Mio.), die Eigenkapitalquote liegt bei 48.3 Prozent (30. Juni 2023: 42.5 Prozent).

Kennzahlen
in TCHF 01.01.-30.06.
2024
 01.01.-30.06.
2023
 Veränderung in %
 
Umsatz
  
238 746
  
276 392
 -13.6 %
 
EBITDA
  
17 136
  
26 875
 -36.2 %
 in % des Umsatzes 7.2 9.7  
 
EBIT
  
9 873
  
19 723
 -49.9 %
 in % des Umsatzes 4.1 7.1  
 
Konzerngewinn
  
8 004
  
15 974
 -49.9 %
 pro Namenaktie in CHF (gewichtet) 0.72 1.39  
 pro Namenaktie in CHF (Stichtag) 0.72 1.39  
 
Cashflow aus Betriebstätigkeit
  
-14 493
  
6 275
  
       
in TCHF 30.06.2024 31.12.2023 30.06.2023
 
Finanzverbindlichkeiten
  
52 000
  
21 000
  
24 000
Nettoverschuldung 43 756 2 202 19 950
Eigenkapital 159 502 173 190 168 859
     in % der Bilanzsumme 48.3 52.0 42.5
       
Anzahl Mitarbeitende (Vollzeitstellen) 1 264 1 260 1 268
 

Ausblick
Für das zweite Halbjahr erwartet Meier Tobler eine gegenüber dem ersten Halbjahr deutlich verbesserte Umsatzentwicklung. Trotzdem wird das Ergebnis für das Gesamtjahr 2024 unter dem Vorjahr zu liegen kommen. Eine Dividende auf Vorjahresniveau kann jedoch aus heutiger Sicht verdient werden und ist deshalb ungefährdet. Weitere Informationen zum Aktienrückkaufprogramm zum Festpreis folgen im Verlauf des dritten Quartals 2024.

2025 wird sich Meier Tobler mit einem grundlegend neu aufgebauten ERP-System, einer reibungslos laufenden und zentralisierten Logistik und einer guten Positionierung im Wärmepumpenmarkt in viel besserer Verfassung präsentieren können. Die Energiewende in der Schweiz steht erst am Anfang, und der Trend hin zu energieeffizienten Heizungslösungen sollte die langfristige Ergebnisentwicklung von Meier Tobler unterstützen.

Weitere Auskünfte
Meier Tobler, Corporate Communications
+41 44 806 44 50, info@meiertobler.ch / meiertobler.ch/de/investoren

Termine 
31. Dezember 2024Abschluss des Geschäftsjahres 2024
27. Februar 2025Medien- und Finanzanalystenkonferenz zum Jahresabschluss 2024
7. April 2025Generalversammlung
  

Meier Tobler ist ein auf den Schweizer Markt fokussierter Haustechnik-Anbieter. Das Unternehmen wurde 1937 gegründet und beschäftigt heute rund 1300 Mitarbeitende. Die Aktien von Meier Tobler sind an der SIX Swiss Exchange kotiert (Symbol MTG).

Diese Ad hoc-Mitteilung sowie der Halbjahresbericht 2024 stehen Ihnen auf meiertobler.ch/de/investoren zur Verfügung.

Zusatzmaterial zur Meldung:

Datei: Ad hoc – Mitteilung (PDF)


Ende der Adhoc-Mitteilung


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