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Sanofi

Von NDAC

Sanofi (Sanofi-Aventis Groupe) ist ein 2004 durch Fusion von Sanofi Synthelabo und Aventis entstandener französischer Pharmakonzern. Er hat seine Wurzeln auch in der ehemaligen Hoechst AG in Frankfurt am Main.

Mit einem Umsatz von 43,07 Mrd. Euro im Jahr 2023 und mit weltweit 86.000 Beschäftigten ist Sanofi am Umsatz gemessen einer der größten Pharmakonzerne der Welt. Sanofi unterhält 54 Produktionsstandorte.

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Die Umsatzzahlen für das 1 Quartal 2024 weisen einen Umsatz von 11,12 Mrd. Euro aus. Das bedeutet 2,35 % mehr im Jahresvergleich. Das war es dann aber auch mit den positiven Zahlen. Der Jahresüberschuss wurde mit 1,13 Mrd. Euro ausgewiesen, was einem Minus von 43,21 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die Nettoumsatzrendite sank demzufolge um 44,5 % auf 10,19 %. Trotzdem wurde eine leicht erhöhte Dividende von 3,76 Euro für 2023 ausgezahlt (2022: 3,56 Euro).

Für den 25. Juli werden die neuesten Zahlen erwartet. Das kann nur besser werden.

Zuerst hatten wir kein Glück und dann kam auch noch Pech dazu, wäre eine Devise für das französische Pharmaunternehmen.

Klagen in den USA

Etwa 75.000 Verbraucher haben vor einem Berufungsgericht im US-Bundesstaat Delaware Klage gegen die ehemaligen Hersteller des mittlerweile eingestellten Mittels gegen Sodbrennen erhoben. Dazu zählen neben GSK und Sanofi auch Pfizer sowie Boehringer Ingelheim. GSK und Pfizer wollen gegen die Entscheidung des Gerichts in Delaware in Berufung gehen. Sanofi sieht sich mit etwa 25.000 Klagen in Delaware konfrontiert, hält sie nach eigenen Angaben aber nicht für prozesswürdig.

Sanofi mag das so sehen und vielleicht auch letztendlich Recht bekommen. Die Frage ist nur wann und bis dahin müssen Rückstellungen gebildet werden, die dann zwar im Erfolgsfall wieder aufgelöst werden, aber eben erst einmal das Ergebnis beeinflussen. Und auch die US-Gerichte haben nicht unbedingt Eile mit einer Entscheidung und sind bekanntlich nicht gerade kleinlich, wenn es um die Festlegung von Entschädigungssummen für die Kläger geht. Warten wir es also ab.

Da wir eingangs festgestellt haben, dass Sanofi deutsche Wurzeln hat, ist es auch kein Wunder, dass der Konzern auch bei Investitionen gern wieder einmal nach Deutschland schaut.

Erweiterung in Deutschland?

Unser Depotwert plant offenbar den Bau einer neuen Produktion im Frankfurter Stadtteil Höchst und könnte dafür voraussichtlich zwischen 1,3 und 1,5 Mrd. Euro investieren, berichtete das “Handelsblatt” am Montag unter Berufung auf das Umfeld der Bundesregierung. In Höchst betreibt das Unternehmen bereits eine Produktionsstätte für Insulin. Diese solle im Zuge der Umstellung auf eine modernere Technologie einem neuen Werk weichen. Eine endgültige Entscheidung sei aber noch nicht gefallen.

Der Standort Frankfurt ist eines der größten Werke von Sanofi. Insgesamt arbeiten in Deutschland etwa 8.000 Mitarbeiter an den drei Sanofi-Standorten Frankfurt, Köln und Berlin, weltweit sind es über 86.000 Beschäftigte. Zuletzt hatte unser Depotwert Eli Lilly mit seinen Investitionen in den Bau einer Produktionsstätte im rheinland-pfälzischen Alzey für 2,3 Mrd. Euro für Aufsehen gesorgt. Milliardenschwere Investitionen in Deutschland hatten zudem auch das japanische Unternehmen Daiichi-Sankyo, unser Depotwert Roche und auch Merck beschlossen.

Und hier können wir die Bundesregierung in diesem Zusammenhang wirklich einmal loben, denn das Kabinett hat Ende 2023 auf Grund der vernichtenden Kritik der Pharmaindustrie eine neue Pharma-Strategie beschlossen.

Vereinfacht gesagt bedeutet das, mit der Pharma-Strategie setzt die Bundesregierung nun Anreize für mehr Forschung und Produktion in Deutschland und Europa. Und mit dem Medizinforschungsgesetz werden klinische Prüfungen vereinfacht und Bürokratie abgebaut. Die ersten milliardenschweren Investitionen zeigen, dass die Entscheidung richtig war.

Projekt für Impfstoffsicherheit

Das Biotechnologieunternehmen Citibiotech hat in Zusammenarbeit mit dem Pharmariesen Sanofi das Projekt Safeskind3d ins Leben gerufen. Ziel ist die Entwicklung flexibler, 3D-gedruckter menschlicher Hautmodelle zur Vorhersage der Reaktogenität von Impfstoffen, insbesondere der neuen Generation von mRNA-Vakzinen. Die geplanten Hautmodelle umfassen Epidermis, Dermis, Hypodermis und Muskelschichten. Durch den Einsatz von Bioprinting integrieren die Forscher Immunzellen, sensorische Neuronen und vaskuläre Komponenten. Dies ermöglicht eine umfassende Plattform für Impfstoffsicherheitstests. Sanofi fungiert als Betatester für die neuen Hautmodelle. Das Feedback der Experten soll zur Validierung und Verfeinerung der Modelle beitragen und deren Genauigkeit und Zuverlässigkeit sicherstellen.

Laut dem Portal finanzen.net gibt es sieben Einschätzungen zu unseren Clubfondswert. Fünf enden mit dem Ergebnis „buy“ und je eine endet mit einer „hold“ bzw. „sell“ Einschätzung. Der niedrigste Wert liegt bei 80 Euro und der höchste Wert 120 Euro. Aktuell beim Schreiben dieses Updates liegt die Aktie bei 91,43 Euro.

Innerhalb der letzten zwölf Monate lag die durchschnittliche Dividendenrendite von Sanofi bei 3,92 %. Damit ist der Wert eigentlich trotz der Probleme gut abgesichert.

Der Beitrag ist ursprünglich erschienen beim Niedersächsischen Anlegerclub NDAC.

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Bild: Sanofi

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