Bath (pte002/02.09.2019/06:05) – Negativzinsen, die in einigen europäischen Ländern die Wirtschaft stimulieren sollen, bringen mehr Schaden als Vorteile. Vor allem die Profitabilität von Banken leidet darunter, wie eine Studie der University of Bath http://bath.ac.uk zeigt. „Die Finanzpolitik mit negativen Zinsen ist nach hinten losgegangen“, meint Studienleiter Ru Xie.
Ökonomischer Ländervergleich
Bei der Negativzinspolitik reichen Banken negative Zinssätze an Großunternehmen und wohlhabende Einzelpersonen weiter. Diese Taktik ist seit 2012 in Dänemark, Ungarn, Norwegen, Schweden und der Schweiz im Einsatz. Die Absicht dahinter ist es, die Nachfrage nach Bankdarlehen und die Kapitalinvestitionen von Unternehmen zu steigern.
Die Forscher haben die Margen und die Profitabilität in diesen Ländern untersucht und festgestellt, dass diese Finanzpolitik der Wirtschaft eher schadet. Die Margen würden dadurch gequetscht und das Kreditwachstum aufgehalten. „Vor allem in einer Umgebung, wo Banken schon zuvor mit einem langsamen ökonomischen Aufschwung, faulen Krediten und einer Schuldenabbauphase nach einer Bankenkrise zu kämpfen haben, kann so eine Politik nicht funktionieren“, erklärt Xie.
Stimulus auf Nachfrage erstickt
Den Experten nach verstärken sich die besagten Probleme auf lange Sicht nur noch weiter. Der Mangel an Kreditwachstum würde jeden positiven Einfluss auf die Nachfrage durch Negativzinsen im Keim ersticken. Die betroffenen Länder wiesen in der Untersuchung im Vergleich zu anderen europäischen Staaten deutlich schwächere Kreditvergaben vor.
Laut Xie hat die Negativzinspolitik auch den stimulierenden Einfluss anderer unkonventioneller Formen von Finanzpolitik abgewürgt. Ein Beispiel dafür sei die sogenannte Quantitative Lockerung, bei der Zentralbanken Wertpapiere von Geschäftsbanken kaufen, um ihre monetäre Basis zu steigern. Xie rät von der Negativzinspolitik ab, da ihre positiven Auswirkungen mit zu vielen Nachteilen verbunden sei.
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