Netflix hat im dritten Quartal 2025 zwar einen Rekordumsatz erzielt, blieb beim Gewinn jedoch hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Grund war eine einmalige Zahlung in Zusammenhang mit einem Steuerstreit in Brasilien, die das Ergebnis deutlich belastete. Für die Netflix-Aktie ging es zweistellig nach unten.
Der Streamingriese Netflix hat Zahlen für das dritte Quartal des laufenden Geschäftsjahres vorgelegt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 17 % auf 11,51 Mrd. Dollar. Das entspricht weitgehend den Prognosen des Unternehmens. Der operative Gewinn erhöhte sich um 12 % auf 3,25 Mrd. Dollar, die operative Marge sank jedoch auf 28 % nach 30 % im Vorjahreszeitraum. Beim Gewinn verfehlte Netflix die Quartalserwartung. Das Unternehmen betonte, dass der Steuerfall keine wesentlichen Auswirkungen auf zukünftige Ergebnisse haben werde.
Der Nettogewinn belief sich auf 2,55 Mrd. Dollar oder 5,87 Dollar je Aktie. Analysten hatten mit etwa 6,9 Dollar gerechnet. Schuld war eine Auseinandersetzung mit der brasilianischen Steuerbehörde. Das Unternehmen betonte, dass die Unstimmigkeiten keine wesentlichen Auswirkungen auf zukünftige Ergebnisse haben werde.
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Rekord bei Werbeeinnahmen und stabile Nachfrage
Trotz der Belastung zeigte sich das operative Geschäft robust. Netflix verzeichnete nach eigenen Angaben das „beste Anzeigenquartal aller Zeiten“ und konnte die Zusagen von US-Werbekunden im Jahresvergleich verdoppeln. Das Unternehmen profitiert zunehmend von seinem werbefinanzierten Abo-Modell, das in zwölf Märkten verfügbar ist. Der Konzern erwartet, dass sich die Werbeerlöse im Gesamtjahr 2025 mehr als verdoppeln werden – wenn auch von einer noch kleinen Basis ausgehend.
Neben der Entwicklung des Anzeigengeschäfts trugen populäre Eigenproduktionen zum Wachstum bei. Besonders erfolgreich war der Animationsfilm KPop Demon Hunters, der laut Netflix zum meistgesehenen Film der Unternehmensgeschichte avancierte. Auch Formate wie Wednesday (Staffel 2) und Happy Gilmore 2 erreichten hohe Abrufzahlen.
Prognose für das Gesamtjahr angepasst – Netflix-Aktie verliert
Für das laufende Quartal stellt Netflix Erlöse von 11,96 Mrd. Dollar und einen Gewinn von 5,45 Dollar je Aktie in Aussicht. Das entspricht einem Umsatzwachstum von rund 17 % im Jahresvergleich. Auf Jahressicht rechnet der Konzern mit einem Umsatz von 45,1 Mrd. Dollar (plus 16 %) und einer operativen Marge von 29 %. Ursprünglich war eine Marge von 30 % angepeilt worden – die Korrektur ist auf die brasilianische Steuernachzahlung zurückzuführen.
Auch wenn die Zahlen im Grunde positiv ausfielen und das wachsende Werbegeschäft erfreulich ist, an der Börse überwog der Frust über die verfehlte Gewinnerwartung. James Heaney vom Analysehaus Jefferies bemängelte zudem, dass der fehlende Ausblick auf 2026 für eine gewisse Wachstumsunsicherheit sorgen könnte. Dennoch rechnet er weiterhin mit einem prozentual zweistelligem Umsatzwachstum. Am Mittwoch ging es für die Netflix-Aktie spürbar nach unten, zuletzt notierte sie rund 10 % im Minus.
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