Die Norma Group will sich künftig stärker auf ihr Kerngeschäft fokussieren. Das Unternehmen will deshalb die Geschäftseinheit „Water Management“ verkaufen. An der Börse würde diese Nachricht wohlwollend aufgenommen, die Aktie legte deutlich zu.
Die Norma Group, ein international tätiger Hersteller von Verbindungstechnik und Fluid-Handling-Systemen, hat den Verkaufsprozess für ihre Wassermanagement-Sparte eingeleitet. Dieser Schritt soll es dem Unternehmen ermöglichen, sich stärker auf die Bereiche allgemeine Industrieanwendungen sowie die Automobilzulieferung zu konzentrieren. „In einem anhaltend schwierigen Marktumfeld haben wir unser Portfolio überprüft und sondieren Verkaufsoptionen für das globale Wassermanagement-Geschäft“, erklärte der Vorstandsvorsitzende Guido Grandi in einer Pressemitteilung. „Wir konzentrieren uns künftig noch stärker auf unsere angestammten Kerngeschäftsfelder: funktionskritische Verbindungstechnik für Mobilität, Infrastruktur, Maschinen und weitere Industrieanwendungen. Wir sehen insbesondere im Bereich Industry Applications großes Potenzial für profitables Wachstum, sowohl aus eigener Kraft als auch durch Akquisitionen.“
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Fokus auf Energie und Mobilität
Die Wassermanagement-Sparte trägt etwa ein Viertel zum Gesamtumsatz von rund 1,2 Milliarden Euro bei. Der Ausgang des Verkaufsprozesses ist derzeit noch offen. Norma hatte seit 2012 durch Zukäufe ein Standbein in der Be- und Entwässerungstechnik aufgebaut, mit Kunden aus der Landwirtschaft und anderen Bereichen.
Durch die Abspaltung des Wassergeschäfts setze man Ressourcen und Kapazitäten für weiteres Wachstum in den Geschäftsbereichen „Industry Applications“ und „Mobility & New Energy“ frei. Diese Bereiche verfügten dem Unternehmen zufolge über Synergien, da es sich vielfach um ähnliche oder identische Produktgruppen handle. Diese könne man in denselben Werken produzieren.
Norma-Aktie dreht auf
An der Börse wurde die Entscheidung positiv aufgenommen: Die Norma-Aktie legte nach Bekanntgabe des geplanten Verkaufsprozesses zu. Zuletzt notierte das Papier gut 16 % im Plus. Auf Jahressicht hat die Aktie dennoch bereits 20 % an Wert verloren.
Im dritten Quartal 2024 erzielte die Norma Group einen Umsatz von 273,6 Millionen Euro, was einem Rückgang von 7,9 % gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sank um 15,6 % auf 20,9 Millionen Euro, während die bereinigte EBIT-Marge bei 7,7 % lag. „Ein außerordentlich herausforderndes Marktumfeld hat das dritte Quartal geprägt. Makroökonomische Trends wie der gebremste Absatz von Fahrzeugen, zurückhaltende Investitionen im Bau- und Infrastruktursektor sowie eine generell gedämpfte Konjunktur in mehreren Regionen haben auf unser Geschäftsvolumen durchgeschlagen“, sagte Grandi. Dennoch gab sich das Unternehmen mit Blick auf das Gesamtjahr optimistisch.
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Foto: © NORMA Group SE