EQS-News: Österreichische Post AG / Schlagwort(e): Jahresergebnis ÖSTERREICHISCHE POST 2022 15.03.2023 / 07:30 CET/CEST Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich. ÖSTERREICHISCHE POST 2022:
Umsatz 2022
Ergebnis 2022
Cashflow, Bilanz und Dividende
Ausblick 2023
Das Jahr 2022 war für die Österreichische Post von herausfordernden geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen geprägt. Die hohe Inflation sowie Kriegshandlungen in der Ukraine mit den damit verbundenen Energieengpässen beeinflussten das Konsumverhalten. Die Österreichische Post ist wie alle Unternehmen in der aktuellen Situation gefordert, sowohl an den Erlösen als auch an den Aufwendungen zu arbeiten, um die Stabilität des Geschäfts aufrechtzuerhalten. „Vor diesem Hintergrund ist das Jahr 2022 mit einem stabilen Umsatz in Höhe von 2.522,0 Mio EUR zufriedenstellend verlaufen“, so Generaldirektor Georg Pölzl und ergänzt: „Während das erste Halbjahr noch mit Umsatzrückgängen von 4,0 % im Vergleich zu den sehr guten Halbjahreszahlen des Vorjahres zu kämpfen hatte, konnten die Umsatzerlöse im zweiten Halbjahr um 4,2 % gesteigert werden.“ Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2022 entwickelten sich die Umsatzerlöse in der Division Brief & Werbepost von 1.224,2 Mio EUR auf 1.218,0 Mio EUR (–0,5 %), in der Division Paket & Logistik von 1.245,7 Mio EUR auf 1.214,6 Mio EUR (–2,5 %) sowie in der Division Filiale & Bank von 74,7 Mio EUR auf 122,5 Mio EUR (+64,0 %). Der Umsatz 2022 in der Division Brief & Werbepost war negativ beeinflusst durch den strukturellen Rückgang des adressierten Brief- und Werbepostvolumens durch die elektronische Substitution. Positiv wirkten Sondereffekte bei klassischen Briefen ebenso wie Anpassungen in der Preisstruktur im gesamten Produktportfolio. Die Division Paket & Logistik zeigte im Geschäftsjahr 2022 reduzierte Umsatzerlöse insbesondere im Paketgeschäft der Türkei, aber auch Rückgänge bei pandemiebedingten Sonderlogistikleistungen. Positive Effekte beim Zins- und Provisionsertrag bewirkten einen Anstieg der Umsatzerlöse 2022 der Division Filiale & Bank. Die Ergebniskennzahlen des Jahres 2022 zeigten folgendes Bild: Das EBITDA erhöhte sich um 0,6 % auf 372,7 Mio EUR (Q4: +10,3 %) und das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) reduzierte sich um 8,0 % auf 188,4 Mio EUR (Q4: +3,9 %). Die Division Brief & Werbepost verzeichnete dabei einen Ergebnisanstieg (EBIT) von 1,6 % auf 157,6 Mio EUR (Q4: +5,7 %). Das EBIT der Division Paket & Logistik verringerte sich von 118,1 Mio EUR auf 88,8 Mio EUR (–24,8 %; Q4: –17,9 %) und die Division Filiale & Bank verbesserte sich 2022 auf minus 26,7 Mio EUR nach minus 39,2 Mio EUR (+32,0 %; Q4: +65,6 %) im Jahr zuvor. Das Periodenergebnis der Österreichischen Post lag in der Berichtsperiode bei 128,1 Mio EUR nach 158,4 Mio EUR (–19,1 %; Q4: –9,4 %). Daraus ergibt sich ein Ergebnis je Aktie für das Jahr 2022 von 1,86 EUR. Auf Basis der soliden Performance und Bilanzlage wird der Hauptversammlung am 20. April 2023 wieder eine attraktive Dividende in Höhe von 1,75 EUR je Aktie vorgeschlagen. Es ist zu erwarten, dass die politischen und konjunkturellen Herausforderungen des Vorjahres auch das wirtschaftliche Umfeld 2023 prägen werden. Daher ist es für die Österreichische Post wichtig, diesen Rahmenbedingungen sowohl umsatz- als auch kostenseitig zu begegnen. Somit peilt das Unternehmen, basierend auf dem Konzernumsatz 2022 von 2,5 Mrd EUR, ein Wachstum im unteren bis mittleren einstelligen Bereich an. Trotz dem erwarteten Kostenauftrieb durch die fortlaufende Inflation soll mit dem geplanten Umsatzwachstum für 2023 ein Ergebnis (EBIT) etwa am Niveau des Vorjahres erreicht werden. Bis Ende 2023 soll auch das Kapazitätserweiterungsprogramm in Österreich fertiggestellt und somit eine Sortierkapazität von rund 140.000 Paketen pro Stunde erreicht werden. Darüber hinaus wird in den weiteren Ausbau des nachhaltigen Fuhrparks in Richtung E-Mobilität intensiv investiert, denn „wir wollen auch weiterhin hinsichtlich Qualität der Leistungserbringung als auch Effizienz und Geschwindigkeit unsere Spitzenposition mit einer klimafreundlichen Logistik sicherstellen“, sagt Generaldirektor Georg Pölzl. Die Österreichische Post plant daher für das Geschäftsjahr 2023 ein Investitionsvolumen zwischen 160 Mio EUR und 180 Mio EUR. „Gegenwärtig gilt unser Mitgefühl ganz besonders der von den schweren Erdbeben betroffenen Bevölkerung in der Türkei und in Syrien. Die Österreichische Post leistete Soforthilfe mit Großzelten für Notschlafstellen und beteiligte sich zusätzlich mit einer Spendensammelaktion sowie über ihre türkische Tochtergesellschaft Aras Kargo an den Hilfsmaßnahmen und unterstützt Mitarbeiter*innen und die Bevölkerung. Darüber hinaus ein herzliches Dankeschön allen Mitarbeiter*innen sowie Partner*innen der Österreichischen Post. Sie alle haben bei herausfordernden Bedingungen auch 2022 wieder hervorragende Arbeit geleistet. Gemeinsam wird es uns auch weiterhin gelingen, die bevorzugte Partnerin unserer Kund*innen zu sein“, so Generaldirektor Georg Pölzl abschließend.
KENNZAHLEN
1 Umfasst auch das konzerninterne Umlageverfahren Wien, am 15. März 2023 AUSZÜGE AUS DEM KONZERNLAGEBERICHT FÜR DAS GESCHÄFTSJAHR 2022 Die Umsatzerlöse des Österreichischen Post-Konzerns erhöhten sich 2022 leicht um 0,1 % auf 2.522,0 Mio EUR. Nach einem verhaltenen ersten Halbjahr (–4,0 %) im Vergleich zur hervorragenden Entwicklung im Vorjahr war ein positiver Verlauf im zweiten Halbjahr (+4,2 %) zu verzeichnen. Das Paketgeschäft in der Türkei zeigte sich nach einem außerordentlich erfolgreichen Jahr 2021 nun durch Inflation und Währungseffekte stark beeinträchtigt. Exklusive dem Türkei-Geschäft (Paket Türkei) ist der Umsatz im Geschäftsjahr 2022 um 1,9 % gestiegen. Die Division Brief & Werbepost verzeichnete im Geschäftsjahr 2022 einen leichten Umsatzrückgang von 0,5 %, die Division Paket & Logistik einen Rückgang von 2,5 %, exklusive dem Türkei-Geschäft (Paket Türkei) betrug der Umsatzanstieg 0,8 %. Positiv entwickelte sich die Division Filiale & Bank mit einem Umsatzplus von 64,0 % auf 122,5 Mio EUR im Jahr 2022. Der Umsatz der Division Brief & Werbepost von 1.218,0 Mio EUR stammte im Jahr 2022 zu 63,1 % aus dem Bereich Briefpost & Business Solutions, zu 26,5 % aus Werbepost und zu 10,4 % aus Medienpost. Der Umsatz der Division Paket & Logistik verringerte sich 2022 um 2,5 % auf 1.214,6 Mio EUR. Der Rückgang ist im Wesentlichen auf das Paketgeschäft in der Türkei zurückzuführen. Während der Umsatz der türkischen Tochtergesellschaft in lokaler Währung im Geschäftsjahr 2022 um knapp 70 % (nach Bewertung IAS 29 Hochinflation) angestiegen war, musste auf Euro-Basis ein Rückgang von 13,4 % verbucht werden. Das Paketvolumen 2022 reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 9 %, im vierten Quartal 2022 hingegen war eine Erholung bemerkbar (+7 %). Die Umsatzerlöse der Division Filiale & Bank verbesserten sich im Geschäftsjahr 2022 um 64,0 % von 74,7 Mio EUR auf 122,5 Mio EUR. Die Filialdienstleistungen reduzierten sich dabei um 5,4 % von 41,8 Mio EUR auf 39,5 Mio EUR im aktuellen Berichtszeitraum. Die Erträge aus Finanzdienstleistungen erhöhten sich von 32,9 Mio EUR auf 83,0 Mio EUR im Jahr 2022 und zeigten damit einen starken Anstieg aufgrund der Übernahme des Privatkund*innengeschäfts der ING per Ende 2021. Die bank99 bietet ein fokussiertes Portfolio an Finanzprodukten und Finanzdienstleistungen, wie Girokonten, Kredite, Wohnfinanzierungen und Fonds- und Sparprodukte. Die Ergebnissituation des Konzerns war 2022 geprägt von stabilen Umsatzerlösen und höheren Aufwendungen. Die Aufwandsstruktur der Österreichischen Post ist von einem hohen Anteil an Personalaufwendungen geprägt. So entfielen im Jahr 2022 46,9 % der gesamten betrieblichen Aufwendungen auf den Personalbereich. Die zweitgrößte Aufwandsposition betraf mit 30,7 % der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen, der zum Großteil extern vergebene Transportaufwendungen beinhaltet. Weiters entfielen 14,4 % auf sonstige betriebliche Aufwendungen und 7,5 % auf Abschreibungen. Der Aufwand für Finanzdienstleistungen macht 0,5 % der gesamten betrieblichen Aufwendungen aus. Der Personalaufwand belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 1.144,2 Mio EUR, dies entspricht einem Rückgang von 1,4 % bzw. 15,9 Mio EUR. Der operative Personalaufwand hat sich im Vergleich zum Vorjahr erhöht, der nicht-operative Personalaufwand ist gesunken. Der Österreichische Post-Konzern beschäftigte 2022 durchschnittlich 27.132 Mitarbeiter*innen (Vollzeitkräfte), während in der Vorjahresperiode durchschnittlich 27.275 Mitarbeiter*innen tätig waren (–0,5 %). Die nicht-operativen Personalaufwendungen betreffen Abfertigungen und Rückstellungsveränderungen, die primär auf die spezifische Beschäftigungssituation beamteter Mitarbeiter*innen zurückzuführen sind. Im Geschäftsjahr 2022 waren im Gegensatz zu 2021 hierfür keine zusätzlichen Vorsorgen zu treffen. Der Materialaufwand und Aufwand für bezogene Leistungen erhöhte sich in 2022 um 4,8 % auf 750,1 Mio EUR. Der Anstieg ist überwiegend auf die erhöhten Treibstoff- und Energiekosten sowie dadurch bedingte erhöhte Transportkosten externer Frächter zurückzuführen. Gegenläufig wirkte in dieser Position die Währungsumrechnung der türkischen Lira, die in Euro geringere Aufwendungen im Vergleich zum Vorjahr zur Folge hatte. Das EBITDA lag im Jahr 2022 mit 372,7 Mio EUR um 0,6 % über dem Niveau des Vorjahres von 370,4 Mio EUR, das entspricht einer EBITDA-Marge 2022 von 14,8 %. Die Abschreibungen lagen 2022 mit 184,3 Mio EUR um 11,3 % bzw. 18,7 Mio EUR über dem Vorjahresniveau. Der Anstieg ist im Wesentlichen auf erfolgte Investitionen in neue Standorte für die Paket-Logistikinfrastruktur zurückzuführen. Das Finanzergebnis 2022 des Konzerns betrug minus 24,7 Mio EUR nach 11,7 Mio EUR im Vorjahr. Nach Abzug der Ertragssteuern von 35,6 Mio EUR ergab sich somit ein Periodenergebnis für das Geschäftsjahr 2022 von 128,1 Mio EUR nach 158,4 Mio EUR in 2021. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie betrug 1,86 EUR im Vergleich zu 2,25 EUR im Vorjahr. ERGEBNIS NACH DIVISIONEN Aufgrund des aktuell herausfordernden Marktumfeld reduzierte sich das Konzern-EBIT des Jahres 2022 von 204,7 Mio EUR auf 188,4 Mio EUR (–8,0 %). Insbesondere der Ergebnisbeitrag des türkischen Paketgeschäfts hat sich nach einem außerordentlich erfolgreichen Jahr 2021 im Geschäftsjahr 2022 durch Mengenkonsolidierung, Inflation und Währungsdruck reduziert. Nach Divisionen betrachtet verzeichnete die Division Brief & Werbepost in 2022 ein EBIT von 157,6 Mio EUR nach 155,2 Mio EUR im Vorjahr. Die gute Umsatzentwicklung, verstärkt durch Sondereffekte von Einmalaussendungen, führten zu diesem positiven Ergebnisbeitrag. Die Division Paket & Logistik erwirtschaftete ein EBIT von 88,8 Mio EUR im Geschäftsjahr 2022 nach 118,1 Mio EUR im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von 24,8 % und ist auf die Reduktion von Sonderlogistikleistungen sowie auf das schwierige Umfeld am türkischen Markt zurückzuführen, auf dem die lokale Tochtergesellschaft ein reduziertes aber positives Ergebnis erzielen konnte. Die Division Filiale & Bank verzeichnete ein EBIT von minus 26,7 Mio EUR in 2022 nach minus 39,2 Mio EUR im Jahr zuvor und zeigte somit eine Ergebnisverbesserung von 32,0 % bzw. 12,6 Mio EUR. Positiv wirkte der Hochlauf des Finanzdienstleistungsgeschäfts durch die Übernahme des Privatkund*innengeschäfts der ING in Österreich mit Ende 2021. Erhöhte Integrations- sowie IT-Aufwendungen wirkten diesem positiven Trend entgegen. Das EBIT der Division Corporate (inkl. Konsolidierung und konzerninternes Umlageverfahren) veränderte sich von minus 29,3 Mio EUR auf minus 31,3 Mio EUR. Die Division Corporate erbringt nicht-operative Dienstleistungen, wie sie typischerweise für Zwecke der Verwaltung und Steuerung eines Konzerns erbracht werden. Diese Tätigkeiten umfassen neben den klassischen Governance-Aufgaben die Verwaltung und Entwicklung der nicht-betriebsnotwendigen Immobilien, die Verwaltung wesentlicher Finanzbeteiligungen, die Erbringung von IT-Dienstleistungen, die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle sowie die Administration des Post-Arbeitsmarkts. CASHFLOW UND BILANZ Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit lag mit minus 80,0 Mio EUR unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 493,3 Mio EUR. Hier sind als größte Effekte die Veränderungen der Core Banking Assets der bank99 in Höhe von minus 334,3 Mio EUR zu nennen, die im Vergleichszeitraum des Vorjahres 193,2 Mio EUR betrugen. Der Cashflow aus Geschäftstätigkeit exklusive Core Banking Assets belief sich im Geschäftsjahr 2022 auf 254,3 Mio EUR. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit belief sich im Jahr 2022 auf minus 190,4 Mio EUR nach 255,1 Mio EUR im Vorjahr. Die Ausgaben für den Erwerb von Sachanlagen und als Finanzinvestitionen gehaltenen Immobilien (CAPEX) betrug in der Berichtsperiode 151,8 Mio EUR. Die Österreichische Post setzt auf die Kennzahl des Operativen Free Cashflows, um damit die Finanzkraft des operativen Geschäfts zu betrachten und daraus die Dividende des Geschäftsjahres abzudecken. Der Operative Free Cashflow belief sich ohne Berücksichtigung der Veränderung der Core Banking Assets in der aktuellen Berichtsperiode auf 183,1 Mio EUR im Vergleich zu 217,9 Mio EUR im Jahr zuvor und befindet sich damit auf einem soliden Niveau. Auf der Passivseite der Bilanz lag das Eigenkapital des Österreichischen Post-Konzerns zum 31. Dezember 2022 bei 710,4 Mio EUR (Eigenkapitalquote von 13,2 %). Die proforma Eigenkapitalquote unter Berücksichtigung der bank99 nach der Equity-Methode betrug per Ende Dezember 2022 30 %. Weiters sind auf der Passivseite Rückstellungen von 627,5 Mio EUR per 31. Dezember 2022 ausgewiesen, die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen und Sonstiges betrugen 500,3 Mio EUR. Finanzielle Verbindlichkeiten aus Finanzdienstleistungen in Höhe von 2.965,6 Mio EUR resultieren im Wesentlichen aus der Geschäftstätigkeit der bank99 (Einlagen- und Veranlagungsgeschäft der Kund*innen der bank99). AUSBLICK 2023 Die politischen und konjunkturellen Herausforderungen, die sich im Laufe des Jahres 2022 in Europa abgezeichnet hatten, werden auch weiterhin das wirtschaftliche Umfeld 2023 prägen. Insbesondere die hohe Inflationssituation, getrieben von Nachfrageüberhang sowie den Engpässen der Energie- und Rohstoffmärkte, wird Unternehmen durch nun einsetzende Lohn-Preis-Effekte noch länger beschäftigen. Es gilt, nicht vermeidbare Kostensteigerungen so gut wie möglich in der Produkt- und Preisgestaltung zu berücksichtigen. Umsatzwachstum 2023 Konzernergebnis 2023 Investitionsprogramm 2023
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