Outdoor-Office fördert Wohlbefinden

Börsenbär und Bulle

Draußen lesen: Eigentlich sinnvoller als im Büro (Foto: Tommy Lindholm)pressetext.redaktion

Malmö (pte004/28.05.2021/06:10) – Büroarbeiten nach Möglichkeit auch mal im Freien erledigen, das hat einer Studie schwedischer Forscher zufolge Vorteile wie größeres Wohlbefinden und bessere Kommunikation, die auch produktiver machen können. Doch existiert ein wesentliches Hindernis. „Es gibt tief verwurzelte Normen zu Arbeit und wie diese gemacht werden sollte. Viele Menschen fühlen sich schuldig, wenn sie draußen an der Sonne arbeiten“, erklärt Studien-Erstautorin Charlotte Petersson Troije von der Universität Malmö https://mau.se/en .

Gut statt „echt“ arbeiten

Mit dem Laptop in den Park gehen und an einem Video-Meeting von der Picknick-Decke aus teilnehmen – das sehen viele nicht als „echte“ Arbeit. Doch es wäre sinnvoll, solche Schuldgefühle loszuwerden, so Petersson Troije und ihr interdisziplinäres Team. Denn der Studie zufolge, die als Projekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Malmö durchgeführt wurde, trägt die Arbeit im Freien zu einem Gefühl des Wohlbefindens, der Genesung, der Unabhängigkeit, einer verbesserten Wahrnehmung, besserer Kommunikation und positiveren sozialen Beziehungen bei.

Im Prinzip könnten laut Petersson Troije viele Arbeiten, auch Büroarbeiten, im Freien erledigt werden, ob nun Meetings, Computerarbeiten, Lesen oder Pausen zur Reflexion. Doch schleichen sich dabei auch Schuldgefühle ein, weil das eben nicht klassischen Normen entspricht. „Ich sehe jetzt aufgrund der Pandemie eine Chance auf Veränderung, wenn wir unsere Sicht auf Arbeit und die Verbindung zum Raum ändert“, meint die Stadtforscherin. So könnte für Arbeitnehmer im Home Office, die von ständigen Videokonferenzen genervt sind, ein Meeting in Form eines Spaziergangs eine in mehrerlei Hinsicht erfrischende Alternative sein.

Stadtplaner und Politik gefordert

„Im Projekt ist klar geworden, dass viele wichtige Dinge beim Joggen oder während eines Spaziergangs gelöst werden. Das wirft wirklich die Frage auf, was als Arbeit zählt und was nicht“, meint Petersson Troije. Wenn diesbezüglich ein breiteres Umdenken erfolgen und das Outdoor-Office normaler Teil des Arbeitsalltags werden soll, sind laut Studie freilich auch Stadtplaner und Politik gefragt. Denn sie müssen den Weg in diese neue Arbeitswelt vorzeichnen – dicht an dicht gebaute Bürotürme stünden dem immerhin recht wörtlich im Wege.

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