Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt
Wien (pta006/30.10.2019/07:30) – HIGHLIGHTS
GuV-Zahlen: 1-9 2019 verglichen mit 1-9 2018, Bilanzzahlen: 30. September 2019 verglichen mit 31. Dezember 2018
(Übersichtstabelle Finanzzahlen im Vergleich siehe pdf)
Der Zinsüberschuss stieg – vor allem in Tschechien, aber auch in Rumänien und Ungarn – auf EUR 3.517,4 Mio (+4,3%; EUR 3.372,0 Mio). Der Provisionsüberschuss erhöhte sich auf EUR 1.484,3 Mio (+3,7%; EUR 1.430,7 Mio). Anstiege gab es bei den Zahlungsverkehrsdienstleistungen, im Kreditgeschäft und in der Vermögensverwaltung. Während sich das Handelsergebnis mit EUR 419,3 Mio (EUR -50,4 Mio) deutlich verbesserte, verringerte sich gleichzeitig die Position Gewinne/Verluste aus Finanzinstrumenten, erfolgswirksam zum Fair Value bilanziert, auf EUR -189,4 Mio (EUR 165,8 Mio), die Entwicklung beider Positionen war getrieben durch Bewertungseffekte infolge von Marktzinsschwankungen. Die Betriebserträge stiegen auf EUR 5.394,1 Mio (+5,8%; EUR 5.096,2 Mio). Der höhere Verwaltungsaufwand von EUR 3.160,8 Mio (+1,9%; EUR 3.102,3 Mio) war vor allem auf gestiegene Personalaufwendungen in Höhe von EUR 1.887,2 Mio (+3,1%; EUR 1.830,5 Mio) zurückzuführen. In den Sachaufwendungen wurden bereits fast gänzlich die für 2019 erwarteten Aufwendungen für Beiträge in Einlagensicherungssysteme in Höhe von EUR 97,7 Mio (EUR 84,2 Mio) verbucht. Der Anstieg der Abschreibungen auf EUR 394,4 Mio (EUR 350,3 Mio) ist auf die erstmalige Anwendung des neuen Bilanzierungsstandards für Leasingverhältnisse (IFRS 16) zum 1. Jänner 2019 zurückzuführen, im Sachaufwand wurde hingegen ein korrespondierender positiver Effekt verzeichnet. Insgesamt stieg das Betriebsergebnis auf EUR 2.233,3 Mio (+12,0%; EUR 1.993,9 Mio), die Kosten-Ertrags-Relation verbesserte sich auf 58,6% (60,9%).
Das Ergebnis aus Wertminderungen von Finanzinstrumenten belief sich aufgrund von Nettoauflösungen, bedingt durch die anhaltend gute Kreditqualität, auf EUR 42,9 Mio, bzw. bereinigt um Zuführungen zu Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien, auf 3 Basispunkte des durchschnittlichen Bruttokundenkreditbestands (EUR 102,2 Mio bzw. -8 Basispunkte). Positiv wirkten sich hohe Eingänge aus abgeschriebenen Forderungen vor allem in Tschechien, Ungarn und Rumänien sowie Auflösungen von Wertberichtigungen für Kreditzusagen und Finanzgarantien in Österreich, Tschechien und Rumänien aus. Die NPL-Quote bezogen auf Bruttokundenkredite verbesserte sich weiter auf 2,7% (3,2%). Die NPL-Deckungsquote stieg auf 76,9% (73,4%).
Der sonstige betriebliche Erfolg belief sich auf EUR -397,2 Mio (EUR -237,0 Mio). Die Verschlechterung ist auf die Bildung einer Rückstellung in Höhe von EUR 150,8 Mio für erwartete Verluste infolge einer höchstgerichtlichen Entscheidung betreffend die Geschäftstätigkeit einer rumänischen Tochtergesellschaft zurückzuführen. Die im sonstigen betrieblichen Erfolg erfassten Aufwendungen für jährliche Beitragszahlungen in Abwicklungsfonds stiegen – insbesondere in Tschechien – auf EUR 75,3 Mio (EUR 70,4 Mio). Die Banken- und Transaktionssteuern stiegen leicht auf EUR 90,9 Mio (EUR 88,1 Mio); davon entfielen EUR 12,6 Mio (EUR 13,8 Mio) auf die ungarische Bankensteuer für das gesamte Geschäftsjahr. Die sonstigen Steuern beliefen sich auf EUR 8,3 Mio (EUR 6,4 Mio).
Das den Minderheiten zuzurechnende Periodenergebnis erhöhte sich infolge deutlich höherer Ergebnisbeiträge der Sparkassen auf EUR 322,7 Mio (EUR 285,8 Mio). Das den Eigentümern des Mutterunternehmens zuzurechnende Periodenergebnis belief sich auf EUR 1.223,0 Mio (-0,4%; EUR 1.228,3 Mio).
Das um AT1-Kapital bereinigte gesamte Eigenkapital erhöhte sich auf EUR 18,6 Mrd (EUR 17,9 Mrd). Nach Vornahme der in der Eigenkapitalverordnung (CRR) festgelegten Abzugsposten und Filter belief sich das Harte Kern-kapital (CET1, final) auf EUR 15,9 Mrd (EUR 15,5 Mrd), die gesamten regulatorischen Eigenmittel (final) auf EUR 21,5 Mrd (EUR 20,9 Mrd). Bei der Berechnung wurde der Halbjahreszwischengewinn berücksichtigt, nicht jedoch jener des dritten Quartals. Das Gesamtrisiko (die risikogewichteten Aktiva), das Kredit-, Markt- und operationelles Risiko inkludiert (CRR final), stieg auf EUR 121,4 Mrd (EUR 115,4 Mrd). Die Harte Kernkapitalquote (CET1, final) lag bei 13,1% (13,5%), die Eigenmittelquote bei 17,7% (18,1%).
Die Bilanzsumme stieg auf EUR 252,1 Mrd (EUR 236,8 Mrd). Während sich auf der Aktivseite Kassenbestand und Guthaben auf EUR 15,6 Mrd (EUR 17,5 Mrd) verringerten, erhöhten sich Kredite an Banken auf EUR 25,2 Mrd (EUR 19,1 Mrd). Die Kundenkredite stiegen auf EUR 157,8 Mrd (+5,7%; EUR 149,3 Mrd). Passivseitig gab es einen Zuwachs sowohl bei den Einlagen von Kreditinstituten auf EUR 19,9 Mrd (EUR 17,7 Mrd) als auch erneut bei Kundeneinlagen – vor allem in Tschechien und in Österreich – auf EUR 172,5 Mrd (+6,1%; EUR 162,6 Mrd). Das Kredit-Einlagen-Verhältnis lag bei 91,5% (91,8%).
AUSBLICK
Wirtschaftliche Rahmenbedingungen sollten Kreditwachstum unterstützen. Für die Kernmärkte der Erste Group in CEE wird für 2019 ein reales BIP-Wachstum von etwa 3-4% erwartet sowie für Österreich von etwa 2%, in erster Linie weiterhin getragen durch robuste Inlandsnachfrage. In CEE sollten Reallohnzuwächse und niedrige Arbeitslosigkeit die Wirtschaftstätigkeit fördern. Wir gehen davon aus, dass die CEE-Staaten ihre Haushaltsdisziplin beibehalten werden.
Geschäftsaussichten. Die Erste Group hat für 2019 ein ROTE-Ziel von über 11% (basierend auf dem durchschnitt-lichen, um immaterielle Vermögenswerte bereinigten Eigenkapital 2019) festgelegt. Folgende Annahmen werden dafür getroffen: Einnahmensteigerung größer als Kostenanstieg (unter Zugrundelegung eines Nettokreditwachstums im mittleren einstelligen Bereich), höhere Risikokosten, jedoch weiterhin auf im langjährigen Vergleich niedrigem Niveau (bis zu 10 Basispunkte), Steuerquote unter 20%.
Risikofaktoren für die Prognose sind eine andere als erwartete Zinsentwicklung, gegen Banken gerichtete politische oder regulatorische Maßnahmen sowie geopolitische und weltwirtschaftliche Entwicklungen.
(Ende)
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