Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt
Martinsried/ München und Montréal (pta022/29.01.2020/22:00) – Die Medigene AG (Medigene, FWB: MDG1, Prime Standard), ein Immunonkologie-Unternehmen mit klinischen Projekten fokussiert auf die Entwicklung T-Zell-gerichteter Krebstherapien, gibt heute bekannt, dass sie mit der Université de Montréal (UdeM) und IRICoR, einem pan-kanadischen Zentrum zur Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen aus der Arzneimittelforschung, eine Forschungskooperation für neuartige Krebsantigene für hochspezifische Immuntherapien eingegangen ist. Das UdeM-Forschungsteam unter der Leitung von Dr. Claude Perreault und Dr. Pierre Thibault hat am Institut für Forschung in Immunologie und Krebs (Institute for Research in Immunology and Cancer; IRIC) mit Hilfe ihrer proprietären Plattform sogenannte tumorspezifische Antigene (tumor-specific antigens, TSAs) entdeckt und wird diese Medigene als neue Zielantigene für verschiedene Krebsindikationen, insbesondere für solide Tumore, zur Verfügung stellen.
Im Rahmen der Vereinbarung wird Medigene zunächst eine Reihe von proprietären TSA-Zielantigenen evaluieren, die ihr von UdeM über IRICoR zur Verfügung gestellt werden, und kann dann eine Option auf eine exklusive und weltweite Lizenz zur Entwicklung und Vermarktung von spezifischen T-Zell-Rezeptoren (T cell receptors, TCRs) gegen bis zu 5 dieser neuartigen Zielantigene ausüben. Vorabzahlungen und kurzfristige Zahlungen von Medigene an UdeM und IRICoR könnten einen mittleren bis hohen einstelligen Millionenbetrag im Verlauf der nächsten 5 Jahre erreichen. Darüber hinaus haben UdeM und IRICoR Anspruch auf Meilensteinzahlungen in Bezug auf Entwicklung, Zulassung und Vermarktung sowie auf gestaffelte Lizenzgebühren pro Zielantigen.
Prof. Dolores Schendel, Vorstandsvorsitzende und Wissenschaftsvorstand (CEO/CSO) der Medigene AG: „Immuntherapien haben das Ziel, Krebserkrankungen mit Hilfe des Immunsystems zu bekämpfen. Die T-Zell-Rezeptor-basierten Therapien von Medigene zielen darauf ab, die patienteneigenen T-Zellen so zu modifizieren, dass sie gezielt Tumorzellen erkennen und eliminieren können. Dabei ist es wichtig, dass das Immunsystem genau zwischen Krebszellen und gesundem Gewebe unterscheidet. Die Forschungsarbeit der UdeM an völlig neuen Tumorantigenen ist faszinierend und bietet eine breite und komplementäre Entwicklungsmöglichkeit für die TCR-Therapien von Medigene. Diese TSAs werden ausschließlich in Tumorzellen gefunden, nicht aber in gesundem Gewebe, und sind deshalb als Angriffspunkte für maßgeschneiderte Immuntherapien besonders interessant. Wir glauben, dass diese Zusammenarbeit unser Portfolio um vielversprechende, neuartige Zielantigene erweitern könnte, die ausschließlich in Krebszellen exprimiert werden.“
Dr. Nadine Beauger, Vorstandsvorsitzende von IRICoR: „IRICoR, freut sich, Teil dieser neuen Partnerschaft zu sein. Die von IRICoR bereitgestellte Grundfinanzierung führte zur Entwicklung dieses einzigartigen proteogenomischen Ansatzes. Erstmals wurden unter Verwendung von Hochdurchsatz-Massenspektrometrie humane TSAs entdeckt, die in potenziell allen genomischen Regionen kodiert werden. Diese neu entdeckten Zielantigene eröffnen unzählige Möglichkeiten für gezieltere Krebsbehandlungen zum Wohle der Patienten weltweit.“
Dr. Steven Klein, Vice-President Business Development von IRICoR fügte hinzu: „IRICoR zeichnet sich dadurch aus, mit internationalen Partnern wie Medigene zielführend zusammenzuarbeiten und entsprechende Verträge auszuarbeiten, damit Partnerschaften erfolgreich in der Weiterentwicklung innovativer Technologien, wie zum Beispiel der TSA-Plattform, sind.“
Michel Bouvier, Vorstandsvorsitzender und Projektleiter des IRIC und Professor an der Fakultät für Biochemie und Molekulare Medizin der Université de Montréal: „Die UdeM und die Wissenschaftler am IRIC forschen an den neuesten Therapien für Krebserkrankungen mit hohem ungedeckten medizinischen Bedarf. Die spannende Arbeit von Dr. Perreault und Dr. Thibault ist ein gutes Beispiel für die Überführung von erstklassiger Grundlagenforschung des IRIC in potenziell neuartige Therapien, mittels finanzieller und administrativer Unterstützung durch IRICoR. Wir freuen uns auf eine sehr fruchtbare Zusammenarbeit zwischen der UdeM, IRICoR und Medigene und besonders darauf, dass diese neuartigen T-Zell-basierten Therapien Patienten erreichen, die dringend neue therapeutische Optionen benötigen“.
– Ende der Pressemitteilung –
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Über die tumorspezifischen Antigene der Université de Montréal
T-Lymphozyten sind dafür verantwortlich, als extrinsische Tumorsuppressoren zu agieren und so eine „Immunüberwachung“ des Krebsgewebes zu erwirken. T-Zell-basierte Krebs-Immuntherapie kann speziell gegen Tumor-spezifische Antigene (tumor-specific antigens, TSAs) gerichtet werden. TSAs sind rein krebsspezifisch und lösen eine Immunreaktion aus, weil sie nur durch krebsspezifische Mutationen auftreten. IRICoR stellte den Doktoren Claude Perreault und Pierre Thibault am IRIC die Grundfinanzierung zur Verfügung, einen proteogenomischen Ansatz zu entwickeln, um mit Hilfe von Hochdurchsatz-Massenspektrometrie TSAs zu entdecken, die von potentiell allen genomischen Regionen kodiert werden. Aus zwei Maus-Krebszelllinien und sieben menschlichen Primärtumoren identifizierten Dr. Perreault und Dr. Thibault insgesamt 40 TSAs, von denen etwa 90% aus vermutlich nicht kodierenden Regionen stammten und die von den üblichen exombasierten Ansätzen hätten übersehen werden können. Darüber hinaus stammten die meisten dieser TSAs aus nicht mutierten, aber anomal exprimierten Transkripten (wie z.B. endogenen Retroelementen), die in mehreren Tumorarten vorkommen könnten.
Referenz:
Laumont et al. „Noncoding regions are the main source of targetable tumor-specific antigens“ Science Translational Medicine 05 Dec 2018:Vol. 10, Issue 470, eaau5516
Über IRICoR (Institute for Research in Immunology and Cancer – Commercialization of Research)
Als von der kanadischen Regierung ausgewiesenes Exzellenzzentrum für Forschung und Kommerzialisierung (Centre of Excellence in Research and Commercialization; CECR) ist IRICoR die zuständige Einheit für die Projektentwicklung im Bereich Wirkstoffentdeckung mit Sitz am Forschungsinstitut für Immunologie und Krebs (IRIC) der Université de Montréal. IRICoR fokussiert sich auf die Entdeckung, Entwicklung und Kommerzialisierung neuer Therapien in den Bereichen Krebs, Immuntherapien und verwandter Gebiete. Seit 2008 unterstützt und investiert IRICoR erfolgreich in ausgewählte Projekte mit bahnbrechendem Potenzial mit dem Ziel, Patienten innovative Therapien so schnell wie möglich zugänglich zu machen. Dabei setzt die Organisation auf Entwicklungspartnerschaften mit der Industrie oder Unternehmensgründungen. IRICoR integriert als renommiertes Forschungsinstitut nahtlos sein geschäftsbezogenes Fachwissen in den Zugang zu Arzneimittelforschungskapazitäten auf Industrie-Niveau und bietet ausgewählten akademischen und industriellen Projekten Zugang zu seinem Expertennetzwerk und seiner topaktuellen Infrastruktur, einschließlich eines der größten Chemiekonzerne akademischen Ursprungs in Kanada.
Weitere Informationen über IRICoR: www.iricor.ca
Über IRIC (Institute for Research in Immunology and Cancer) der Université de Montréal
Das Institut für Forschung in Immunologie und Krebs der Université de Montréal wurde 2003 gegründet und stellt ein hochmodernes Forschungs- und Ausbildungszentrum im Herzen der Université de Montréal dar. Das Institut erforscht gezielt die Mechanismen von Krebs und sucht nach neuen, wirksameren Therapien gegen diese Krankheit. Das IRIC arbeitet nach einem in Kanada einzigartigen Modell; ihr innovativer Forschungsansatz führte bereits zu Entdeckungen, die möglicherweise in den kommenden Jahren einen bedeutenden Einfluss auf den Kampf gegen Krebs haben werden.
Für weitere Informationen: www.iric.ca
Über Medigene
Die Medigene AG (FWB: MDG1, ISIN DE000A1X3W00, Prime Standard) ist ein börsennotiertes Biotechnologie-Unternehmen mit Hauptsitz in Martinsried bei München.
Das Unternehmen entwickelt hochinnovative Immuntherapien zur Behandlung von verschiedenen Krebsarten und -stadien. Dabei konzentriert sich Medigene auf personalisierte, T-Zell-gerichtete Therapieansätze. Entsprechende Projekte befinden sich in der präklinischen und klinischen Entwicklung.
Mehr zum Unternehmensprofil unter www.medigene.de
Weitere News
22 Mai 2019, Medigene schließt Vereinbarung für klinische Studie mit HA-1 TCR-Immuntherapie-Kandidaten MDG1021 mit Univ. Leiden
9 Mai 2019, Präklinische Daten von erstem TCR-Kandidaten aus bluebird-Kooperation. Beginn der klinischen Entwicklung 2020
4 April 2019, Roivant und Sinovant gründen Cytovant in Partnerschaft mit Medigene zur Entwicklung zellulärer Therapien in Asien
Diese Mitteilung enthält bestimmte in die Zukunft gerichtete Aussagen. Diese spiegeln die Meinung von Medigene zum Datum dieser Mitteilung wider. Die von Medigene tatsächlich erzielten Ergebnisse können von den Feststellungen in den zukunftsbezogenen Aussagen erheblich abweichen. Medigene ist nicht verpflichtet, in die Zukunft gerichtete Aussagen zu aktualisieren. Medigene® ist eine Marke der Medigene AG. Diese Marke kann für ausgewählte Länder Eigentum oder lizenziert sein.
Kontakt Medigene AG
Dr. Gary Waanders, Claudia Burmester, Dr. Anna Niedl
+49 89 2000 3333 01
investor@medigene.com
Kontakt IRICoR
Sandy Thibert, Communication Advisor, Public Relations
514 343-6111, ext. 43197
sjl.thibert@umontreal.ca
Kontakt IRIC
Noémie Desbois Mackenzie, Communication Advisor, Public Relations
514 343-6111, ext. 34730
Noemie.desbois.mackenzie@umontreal.ca
Falls Sie die Zusendung von Informationen über Medigene zukünftig nicht mehr wünschen, bitten wir um eine entsprechende Mitteilung per E-Mail (investor@medigene.com), wir werden Sie dann von unserer Verteilerliste streichen.
(Ende)
Aussender: Medigene AG
Adresse: Lochhamer Straße 11, 82152 Planegg
Land: Deutschland
Ansprechpartner: Medigene PR/IR
Tel.: +49 – 89 – 20 00 33 – 33 01
E-Mail: investor@medigene.com
Website: www.medigene.de
ISIN(s): DE000A1X3W00 (Aktie)
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