PTA-News: Medigene AG: Medigene lizenziert Kostimulator zur Optimierung von TCR-Therapien gegen solide Tumore

Börsenbär und Bulle

Unternehmensmitteilung für den Kapitalmarkt

Planegg (pta002/04.01.2019/07:30) –
– Mechanismus soll Checkpoint-Blockade von T-Zellen überwinden

Die Medigene AG (FWB: MDG1, Prime Standard, SDAX) und das Helmholtz Zentrum München (HMGU) haben einen exklusiven Lizenzvertrag über einen chimären kostimulatorischen Rezeptor (ein Fusionsprotein von PD-1 und 4-1BB) für die mögliche Verwendung in Kombination mit Medigenes T-Zell-Rezeptor-modifizierten T-Zellen (TCR-Ts) zur Behandlung solider Tumoren abgeschlossen. Der Kostimulator wurde von Forschern des HMGU als Strategie entwickelt, um Blockade-Mechanismen von soliden Tumoren gegenüber T-Zellen potenziell zu überwinden.

Viele solide Tumore bilden eine feindliche Mikroumgebung, um den Angriff durch Immunzellen zu hemmen. Dabei senden sogenannte Checkpoint-Proteine Signale aus, die die Aktivität von T-Zellen bremsen. Das PD-1/4-1BB-Molekül soll durch die Umkehr des „Stop“-Befehls zu einem „Go“-Signal den T-Zellen helfen, diese Checkpoint-Blockade zu überwinden.

Prof. Dolores Schendel, Vorstandsvorsitzende und Wissenschaftsvorstand von Medigene, kommentiert: „Medigene ist überzeugt, dass T-Zell-Therapien gegen solide Tumore nicht nur einen optimalen, tumor-spezifischen T-Zell-Rezeptor benötigen, sondern auch einen zusätzlichen Mechanismus zur Überwindung der T-Zell-Blockade. Der Zugang zu dem lizenzierten Kostimulator gibt uns die Chance, die Funktionalität unserer TCR-Ts entsprechend zu verbessern und eine wirksame Immunantwort in soliden Tumoren zu erzielen. Das lizenzierte Molekül hemmt die negative Immunregulation, eine Wirkungsweise, die von James P. Allison und Tasuku Honjo entdeckt und deren Bedeutung durch die Verleihung des Medizin-Nobelpreises 2018 unterstrichen wurde.“

Wissenschaftler von HMGU und Medigene haben bereits gezeigt, dass T-Zellen mit niedriger Bindung bzw. Avidität (1) an Tumorzellen durch einen zusätzlichen chimären kostimulatorischen Rezeptor in die Lage versetzt werden, Tumorzellen vergleichbar gut zu erkennen wie T-Zellen mit hoher Avidität und identischer Spezifität (AACR Publication: DOI: 10.1158 / 0008-5472.CAN-16-1922). Durch die Bindung an PD-L1/PD-L2-Proteine auf der Oberfläche von Tumorzellen verändert ein solcher Kostimulator ein normalerweise negatives, inaktivierendes Signal zu einem positiven Signal, das die T-Zellen nicht hemmt, sondern aktiviert.

Medigene wird nun den Einsatz des lizenzierten kostimulatorischen Rezeptors in Kombination mit von Medigene generierten tumor-spezifischen T-Zellen in präklinischen Modellen evaluieren, um die Immunantworten gegen solide Tumore zu verstärken.

Prof. Dr. Elfriede Nößner, Leiterin Immunoanalytik am Helmholtz Zentrum München und Erfinderin des lizenzierten Kostimulators, kommentiert: „Ich freue mich sehr, dass Medigene die Anwendungsmöglichkeiten unseres chimären kostimulatorischen Rezeptors in Verbindung mit ihrer TCR-T-Plattform untersuchen wird. Wir sind überzeugt, dass Medigenes TCR-Technologie hervorragende Voraussetzungen bietet für die Entwicklung klinischer Anwendungen, die die Behandlung von einer Vielzahl unterschiedlicher solider Tumorarten verbessern dürfte.“

Medigene erwirbt eine weltweite, exklusive Lizenz für die therapeutische und diagnostische Verwendung dieses chimären kostimulatorischen Rezeptors zur Verwendung auf dem Gebiet der TCR-T-Therapien und Impfstoffen mit dendritischen Zellen (DCs). Der chimäre kostimulatorische Rezeptor ist Gegenstand der 2017 vom HMGU angemeldeten internationalen Anmeldung mit der Anmeldenummer PCT/EP2017/056931. HMGU erhält von Medigene eine Vorabzahlung sowie eine jährliche Erhaltungsgebühr und hat Anrecht auf Meilensteinzahlungen und nach Markteinführung auf für therapeutische und diagnostische Produkte, die diesen chimären kostimulatorischen Rezeptor enthalten. Hinsichtlich weiterer finanzieller Details wurde Vertraulichkeit vereinbart. Die Ascenion GmbH, Technologietransferpartner des HMGU, hat den Lizenzvertrag erfolgreich verhandelt.

(1) Avidität: Die Avidität ist die Gesamtheit der Affinitäten aller Rezeptoren auf einer Zelle. Die Affinität ist die Kraft einer einzelnen Antigen-TCR-Bindung.

Über Medigenes TCR-Ts: Medigenes erster TCR-T-Kandidat, MDG1011, befindet sich in einer klinischen Phase I/II-Studie in verschiedenen Blutkrebserkrankungen, die 2018 gestartet wurde.

Die TCR-T Technologie zielt darauf ab, körpereigene T-Zellen des Patienten mit tumorspezifischen T-Zell-Rezeptoren (TCRs) auszustatten. Die bezüglich ihres Rezeptors modifizierten T-Zellen sind dadurch in der Lage, Tumorzellen zu erkennen und wirksam zu zerstören. Dieser immuntherapeutische Ansatz versucht, die bestehende Toleranz gegenüber den Krebszellen und die tumor-induzierte Immunsuppression im Patienten zu überwinden, indem T-Zellen des Patienten außerhalb des Körpers (ex vivo) aktiviert und modifiziert werden. Die TCR-T-Therapie wurde entwickelt, um eine höhere Anzahl potentieller Tumorantigene als andere T-Zell-basierte Immuntherapien, wie die chimäre Antigenrezeptor-T-Zell (CAR-T)-Therapie, zu verwenden.

Medigene baut eine Pipeline rekombinanter T-Zell-Rezeptoren auf und kooperiert mit bluebird bio, Inc. für die Entwicklung von sechs TCR-Ts.

Medigene AG (FWB: MDG1, ISIN DE000A1X3W00, Prime Standard, SDAX) ist ein börsennotiertes Biotechnologieunternehmen mit Hauptsitz in Martinsried bei München. Das Unternehmen entwickelt hoch innovative Immuntherapien zur Behandlung verschiedener Formen und Stadien von Krebs. Medigene konzentriert sich auf personalisierte T-Zell-basierte Therapien mit dem Fokus auf T-Zell-Rezeptor-modifizierten T-Zellen (TCR-Ts) und hat entsprechende Projekte in der präklinischen und klinischen Entwicklung.

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[ Quelle: http://www.pressetext.com/news/20190104002 ]

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