Bonn (pte018/28.03.2018/13:42) – Die erneute Insolvenz des Bonner Photovoltaik-Modulherstellers SolarWorld http://solarworld.de sorgt für einen Absturz der Aktie des Unternehmens. Als Grund für die Pleite werden aufgehobene Schutzzölle für chinesische Zulieferprodukte angegeben. Die Anleger zeigen sich verunsichert. Bei Redaktionsschluss dieser Meldung (13:33 Uhr) notiert das SolarWorld-Papier mit einem Minus von 48,38 Prozent bei nur noch 28,6 Cent.
Nachdem die Gläubiger im August 2017 noch einem Sanierungskonzept zugestimmt hatten, sieht es für Nordrhein-Westfalen und die 600 Mitarbeiter nun abermals schlecht aus. Gemeinsam mit Qatar Solar http://qstex.com hatte CEO Franz Asbeck vergangenes Jahr Unternehmensteile aus der Insolvenzmasse der SolarWorld AG herausgekauft und als SolarWorld Industries GmbH einen Neubeginn gewagt. Selbst hält er 51 Prozent der GmbH-Anteile, das Unternehmen aus dem Emirat Katar die restlichen 49 Prozent.
Geld aus Katar reicht nicht
In Schwierigkeiten geraten war das Vorgängerunternehmen, welches im Mai 2017 erstmalig Insolvenz angemeldet hatte, weil staatlich subventionierte Produkte aus China das Überleben deutscher Modulhersteller schwer machten. Wie der Verband europäischer Solarhersteller, EU ProSun http://prosun.org , gegenüber dem „Handelsblatt“ mitteilt, sei SolarWorld dem legitimierten Preisdumping erlegen. Das Antidumping-Instrumentarium der EU sei löchrig wie ein Schweizer Käse, heißt es seitens EU ProSun.
Das einstige deutsche Vorzeigeprojekt für erneuerbare Energien unter dem als „Sonnenkönig“ gefeierten Asbeck hatte zu Glanzzeiten 3.300 Mitarbeiter. Zuletzt waren in den Werken in Freiberg in Sachsen und Arnstadt und an weiteren Standorten rund 580 Beschäftigte angestellt.
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