Solides Ergebnis in schwierigem Marktumfeld

Forbo Holding AG / Schlagwort(e): Halbjahresergebnis

28.07.2023 / 06:00 CET/CEST

Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung gemäss Art. 53 KR

Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent / Herausgeber verantwortlich.


MEDIENMITTEILUNG
AD-HOC-mitteilung gemäss artikel 53 DES KOTIERUNGSREGLEMENTS DER SIX EXCHANGE REGULATION

Umsatz in Lokalwährungen leicht unter starker Vergleichsperiode – Währungseinflüsse belasten Umsatz und Ertrag – Massnahmen zur Ertragssteigerung zeigen Wirkung – EBIT-Marge gesteigert – Ausblick vom Frühjahr 2023 bestätigt

Die Forbo-Gruppe – führender Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen sowie Antriebs- und Leichtfördertechnik – erreichte im ersten Halbjahr 2023 einen Nettoumsatz von CHF 615,2 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 667,3 Mio), was in Lokalwährungen einem Rückgang von 2,2% entspricht (7,8% in Konzernwährung). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 4,3% auf CHF 75,2 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 78,6 Mio). Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 12,2% (Vergleichsperiode Vorjahr: 11,8%). Das Konzernergebnis verminderte sich um 4,8% und lag bei CHF 57,4 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 60,3 Mio). Der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit hat sich deutlich verbessert und betrug CHF 33,0 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF –10,0 Mio).

Baar, 28. Juli 2023

Wie erwartet, war das erste Halbjahr 2023 geprägt von geopolitischen und makroökonomischen Herausforderungen, die sich auch auf Forbos Geschäft übertrugen. Gegenüber einem starken ersten Halbjahr 2022 war ein deutlicher Nachfragerückgang spürbar, was sich in tieferen Volumen widerspiegelte. Hinzu kamen stark negative Währungseinflüsse sowie markant angestiegene Personal- und Energiekosten, die es zu kompensieren galt. Forbo hat die angekündigten Massnahmen zur Verbesserung der Profitabilität sowie die Implementierung von operativen und strategischen Projekten fokussiert umgesetzt. Die Betriebsstrukturen wurden den geringeren Volumen angepasst, die Warenlager reduziert sowie die notwendigen Verkaufspreiserhöhungen umgesetzt. Daraus resultierte ein erhöhter Geldzufluss. Das erste Halbjahr 2023 zeigte gegenüber den letzten Monaten im Jahr 2022 Verbesserungen, insbesondere bei der Volumen- und Margenentwicklung.

Forbo hat die Herausforderungen in einem sehr anspruchsvollen Umfeld gut bewältigt und die Profitabilität gegenüber dem starken ersten Halbjahr 2022 leicht erhöht.  

Währungseinflüsse belasten Umsatz und Ertrag deutlich
Bei der Umrechnung der lokalen Ergebnisse in die Konzernwährung verzeichnete Forbo beträchtliche währungsbedingte Einbussen beim Umsatz (CHF 37 Mio) sowie beim EBIT (CHF 5 Mio). Beide Geschäftsbereiche waren ähnlich betroffen. Der japanische Yen, der chinesische Renminbi, die schwedische Krone, das britische Pfund sowie der Euro und der US-Dollar waren prägend, wovon der Euro den überwiegenden Anteil ausmachte.

Umsatz in Lokalwährungen leicht rückläufig im Vergleich zu starkem erstem Halbjahr 2022
Mit einem Umsatz von CHF 615,2 Mio im ersten Halbjahr 2023 (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 667,3 Mio) verzeichnete Forbo einen leichten Rückgang in Lokalwährungen von 2,2% (–7,8% in Konzernwährung). Regional präsentierte sich die Umsatzentwicklung in Lokalwährungen im Vergleich zu einem starken ersten Halbjahr 2022 wie folgt: Asien/Pazifik +3,1%, Europa –2,0% und Amerikas –6,3%. Der deutlich spürbare Nachfrage- und Volumenrückgang konnte durch Verkaufspreisanpassungen nicht vollumfänglich wettgemacht werden.

Flooring Systems verzeichnete eine Umsatzminderung von 3,4% in Lokalwährungen (–8,8% in Konzernwährung). Die Nachfrage wird nach wie vor durch eine von der Energiekrise verursachte Verlagerung von Renovationsprojekten in energiesparende Projekte belastet. Zusätzlich ist nach wie vor eine generelle Zurückhaltung der Bautätigkeit aufgrund inflationär gestiegener Baukosten und höherer Zinsen zu verspüren.

Movement Systems erzielte einen Umsatz in Lokalwährungen auf Vorjahresniveau (+0,3%, –5,6% in Konzernwährung). Nach wachstumsgeprägten Vorjahren ist die Nachfrage im Segment Logistik weiter stark reduziert, da der Bedarf an neuen E-Commerce- und Paketcentern nicht mehr im gleichen Ausmass vorhanden ist wie zu Pandemiezeiten. Prozessbänder für die Lebensmittelindustrie, für die industrielle Produktion sowie die Verarbeitung von Rohmaterialien waren vermehrt gefragt. Zudem zeigte sich in dem für Movement Systems sehr wichtigen Markt China noch keine spürbare wirtschaftliche Erholung.

Profitabilität trotz Volumenrückgangs und stark negativer Währungseffekte gesteigert
Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) belief sich auf CHF 102,8 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 106,3 Mio), was einer Abnahme von 3,3% entspricht. Die EBITDA-Marge stieg auf 16,7% (Vergleichsperiode Vorjahr: 15,9%). Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 4,3% auf CHF 75,2 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 78,6 Mio) und die EBIT-Marge verbesserte sich auf 12,2% (Vergleichsperiode Vorjahr: 11,8%).

Trotz Volumenrückgangs (–8%) aufgrund der anhaltend verhaltenen Nachfrage (insbesondere bei Flooring Systems), stark negativer Währungseffekte sowie markant höherer Personal- und Energiekosten konnte die Profitabilität gegenüber dem ersten Semester 2022 leicht erhöht werden. Dies dank angepasster Betriebsstrukturen, optimierter Absatz- und Produktionsplanungsprozesse, Effizienzsteigerungsmassnahmen sowie Verkaufspreiserhöhungen (+6%). Zudem wurden die Warenlager reduziert.

Konzernergebnis
Basierend auf dem tieferen Betriebsergebnis, einem leicht höheren Finanzaufwand sowie einer etwa gleichbleibenden Steuerrate resultierte ein Konzernergebnis von CHF 57,4 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 60,3 Mio), was einem Rückgang von 4,8% entspricht. Der Gewinn pro Aktie (unverwässert) nahm um 4,8% ab und belief sich auf CHF 40,54 (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 42,60).

Weiterhin starke Eigenkapitalquote
Das Eigenkapital lag per Ende Juni 2023 bei CHF 545,3 Mio (Jahresende 2022: CHF 550,1 Mio), was einer Minderung von 0,9% entspricht. Die Eigenkapitalquote betrug 55,9% (Jahresende 2022: 57,3%).

Solide Bilanz
Forbo verfügte per Ende Juni 2023 über einen Nettobestand an flüssigen Mitteln von CHF –17,6 Mio (Jahresende 2022: CHF +21,4 Mio). Dieser Rückgang ist grösstenteils auf die Auszahlung der Dividende sowie Aktienkäufe zurückzuführen. Zusätzlich hält Forbo eigene Aktien im Wert von CHF 106,6 Mio, bewertet zum Kurs von Ende Juni 2023. Der Geldfluss aus betrieblicher Tätigkeit hat sich deutlich verbessert und betrug dank optimierten Managements des Umlaufvermögens CHF 33,0 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF –10,0 Mio).

Entwicklung der Geschäftsbereiche
Der Geschäftsbereich Forbo Flooring Systems erzielte im ersten Semester 2023 einen Umsatz von CHF 415,9 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 456,2 Mio). In einem für die Bauindustrie sehr anspruchsvollen Marktumfeld, das die Bautätigkeit aufgrund inflationär höherer Kosten und Zinsen hemmt, wiesen die drei Regionen in Lokalwährungen folgende Umsatzverteilung aus: Asien/Pazifik +6,0%, Europa –3,4% und Amerikas –7,9%. In Europa verzeichneten Kernmärkte wie Frankreich, Deutschland, Schweiz und Schweden teilweise deutliche Umsatzrückgänge. Die Niederlande und Grossbritannien bewegten sich in etwa auf Vorjahresniveau. Süd- und Osteuropa trugen positiv zum Umsatz bei. In Amerikas prägte der Hauptmarkt USA das Umsatzminus, was insbesondere auf die verhaltene Nachfrage im Bildungssegment zurückzuführen ist. Das Umsatzbild in Asien/Pazifik war unterschiedlich geprägt. Australien, Südkorea und Südostasien waren Wachstumstreiber, wohingegen Japan und China sich rückläufig entwickelten.
Die Aktivität der Bauklebstoffe wies in einem zunehmend herausfordernden Marktumfeld ein gutes Umsatzwachstum aus.

Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich um 9,8% auf CHF 52,5 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 58,2 Mio). Dieser Rückgang begründet sich vor allem mit der marktgetriebenen negativen Volumenentwicklung und der entsprechenden Produktionsauslastung, den markant höheren Personal- und Energiekosten sowie negativen Währungseinflüssen. Die Verkaufspreisanpassungen deckten die inflationsbedingten Kostenerhöhungen, jedoch nicht vollumfänglich den Volumenrückgang. Bei den Rohmaterialpreisen ist inzwischen eine leichte Entspannung spürbar. Die EBIT-Marge reduzierte sich entsprechend auf 12,6% (Vergleichsperiode Vorjahr: 12,8%). Im Fokus für das zweite Halbjahr 2023 stehen neben der weiteren Profitabilitätsverbesserung die Einführung innovativer Kollektionen, gepaart mit Marketingaktivitäten über die gut etablierten digitalen Kanäle sowie der Bau des Flotex-Produktionswerks in USA.

Der Geschäftsbereich Forbo Movement Systems erzielte in der ersten Jahreshälfte 2023 einen Umsatz von CHF 199,3 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 211,1 Mio). In Lokalwährungen repräsentieren die drei Regionen folgende Veränderungen: Europa +3,5%, Asien/Pazifik +1,3% und Amerikas –5,0%. In Europa waren Deutschland, Skandinavien, Frankreich und Südeuropa die Wachstumstreiber, wohingegen die Schweiz, Grossbritannien und die Niederlande einen Nachfragerückgang verzeichneten. In Amerikas prägte der Hauptmarkt USA die Minderung, insbesondere aufgrund rückläufiger Aufträge im lokal überproportional vertretenen Logistiksegment. Asien/Pazifik zeichnete ein heterogenes Umsatzbild. Wachstumsträger waren Japan, Südostasien und Australien. Indien und Südkorea notierten einen leichten Rückgang.

Das Betriebsergebnis (EBIT) reduzierte sich leicht um 0,7% und betrug CHF 27,2 Mio (Vergleichsperiode Vorjahr: CHF 27,4 Mio). Der Volumenrückgang, negative Währungseinflüsse sowie deutlich höhere Personal- und Energiekosten waren prägende Faktoren. Optimierte Abstimmungen der Absatz- und Produktionsplanung sowie Verkaufspreisanpassungen haben diesen entgegengewirkt. Entsprechend verbesserte sich die EBIT-Marge auf 13,6% (Vergleichsperiode Vorjahr: 13,0%). Im Fokus für das zweite Halbjahr stehen die Optimierung operativer Abläufe und des Warenlagers, die Inbetriebnahme der zusätzlichen Produktionslinie in China, der Start der Modernisierung des Produktionsstandorts in Japan sowie die Erweiterung der neu eingeführten Produktlinie Fullsan (homogene Bänder).

Bewährte Strategie wird konsequent weiterverfolgt
Forbos Geschäftstätigkeiten richten sich an klar definierten Geschäftsfeldern und Marktsegmenten aus, in denen Forbo eine globale Führungsposition hat oder anstrebt. Dabei setzt Forbo auf eine ausgeprägte Kundenorientierung, einen hohen Dienstleistungsgrad, Innovation, Nachhaltigkeit, digitale Transformation sowie eine starke Weltmarke. An dieser bewährten Strategie richtet sich Forbo auch in Zukunft aus. Die mittel- wie auch langfristigen Perspektiven beurteilt das Unternehmen positiv.

Auf dieser Basis trägt Forbo mit seinen nachhaltigen, qualitativ hochstehenden Produkten und innovativen Lösungen in beiden Geschäftsbereichen zur Verringerung des globalen CO2-Abdrucks bei und ist mit Fachkompetenz und globaler Präsenz gut aufgestellt, um die strategischen Fokusthemen voranzutreiben.

Bestätigung Ausblick für 2023
Angesichts des soliden und gesunden finanziellen Fundaments, der bewährten Strategie und der führenden Marktpositionen ist Forbo mit den erfolgreich eingeleiteten Massnahmen gut gewappnet, den im Frühjahr 2023 kommunizierten Ausblick zu bestätigen. Dies trotz stark negativer Währungseinflüsse und einer anhaltend verhaltenen Nachfrage. Im Vergleich zum markanten Volumenrückgang im vierten Quartal 2022 ist eine leichte Erholung seit Anfang 2023 spürbar, was zu einer leichten Umsatzsteigerung in Lokalwährungen für das Gesamtjahr 2023 führen sollte.

Sofern sich das geopolitische und das wirtschaftliche Umfeld nicht wesentlich verändern, erwartet Forbo für das Gesamtjahr 2023 einen gegenüber dem Vorjahr leicht höheren Umsatz in Lokalwährungen sowie ein Konzernergebnis in der Grössenordnung von CHF 130 Mio, wenn die Fremdwährungskurse auf dem Niveau vom ersten Halbjahr 2023 verbleiben.

Weitere Informationen finden Sie im Halbjahresbericht 2023, der heute Morgen früh im Internet elektronisch publiziert wurde:
www.forbo.com –> Investoren

Forbo ist ein führender Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen sowie Antriebs- und Leichtfördertechnik. Die Linoleum-Bodenbeläge von Forbo sind aus natürlichen Rohstoffen hergestellt, biologisch abbaubar und CO2-neutral (cradle to gate) ohne Kompensation. Für die Herstellung heterogener Vinylbeläge verwendet Forbo phthalatfreie Weichmacher der neuesten Generation. Zudem enthalten sie im Verhältnis zum Gesamtproduktgewicht bis zu 25% rezykliertes Material. Der BioBeltTM ist ein biologisch abbaubares Transportband, das weitgehend aus Materialien von nachwachsenden pflanzlichen Rohstoffen produziert wird. Das AmpMiserTM-Transportband ermöglicht Energie- und daraus resultierende CO2-Einsparungen von bis zu 50%.

Für Forbo als verantwortungsbewussten Hersteller ist der umsichtige Umgang mit allen Ressourcen für eine nachhaltige Zukunft ein wichtiger Grundwert.

Das Unternehmen beschäftigt rund 5 400 Mitarbeitende und verfügt über ein internationales Netz von 25 Standorten mit Produktion und Vertrieb, 6 Konfektionierungszentren sowie 47 reinen Vertriebsgesellschaften in weltweit insgesamt 39 Ländern. Der Nettoumsatz im Geschäftsjahr 2022 betrug CHF 1 293,2 Mio. Der Sitz der Gesellschaft befindet sich in Baar im Kanton Zug, Schweiz.

Die Konzerngesellschaft Forbo Holding AG ist an der SIX Swiss Exchange kotiert (Valorennummer 354151, ISIN CH0003541510, Bloomberg FORN SW, Reuters FORN.S).

Kontaktperson:
Karin Marti
Head Corporate Communications
Telefon +41 58 787 25 41
www.forbo.com
www.forbo.com –> Nachhaltigkeit


Ende der Adhoc-Mitteilung


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