Springer-Nature-Aktie: Kommt das Beste noch?

Nach dem IPO ging es für die Springer-Nature-Aktie zunächst nach oben. Inzwischen ist der Kurs jedoch wieder deutlich gesunken. Schuldenabbau und Effizienzsteigerungen sollen die Profitabilität steigern und eine höhere Bewertung ermöglichen.

Ursprünglich sollte der wissenschaftliche Fachverlag Springer Nature schon 2018 an die Börse gehen, doch wegen mangelnden Investoreninteresses wurde das IPO abgesagt. Ein zweiter Versuch im Jahr 2020 scheiterte ebenfalls. Im Oktober 2024 gelang der Börsengang dann schließlich.

Das Emissionsvolumen betrug 600 Mio. Euro und die Aktien wurde zu 22,50 Euro ausgegeben. Der Handelsstart verlief vielversprechend: Der erste Kurs lag bei 24 Euro. In der Folge kletterte der Kurs zeitweise bis auf 27 Euro. Doch Ende März notierte die Aktie nach Vorlage der Geschäftszahlen bei nur noch 20,17 Euro.

Wachsender Milliardenmarkt

Springer Nature entstand 2015 durch die Fusion mehrerer Fachverlage der Georg von Holtzbrinck Verlagsgruppe mit Springer Science + Business Media. Benannt ist das Unternehmen nach seiner renommiertesten Publikation „Nature“. Zum Portfolio gehören sowohl Buchverlage als auch Fachmagazine und Datenbanken – insgesamt 3.400 Titel in 40 Ländern. Bekannte Publikationen sind unter anderem die Ärztezeitung und Spektrum der Wissenschaft. Der Markt für wissenschaftliche Fachpublikationen wird von Goldman Sachs auf einen Jahresumsatz von 10 Mrd. US-Dollar geschätzt und wächst stabil im einstelligen Prozentbereich. Springer Nature erwirtschaftet daraus mehr als 1,8 Mrd. Euro.

Zu den wichtigsten börsennotierten Konkurrenten gehören die in London gehandelte RELX Group, der britische Teil der ehemaligen Reed-Elsevier-Gruppe, sowie der niederländische Verlag Wolters Kluwer. Die Aktien beider Unternehmen haben sich über Jahre hinweg als zuverlässige Langfristinvestments erwiesen mit stets hohen KGV-Bewertungen von rund 30. Seit Februar mussten jedoch alle drei Titel deutliche Kursrückgänge hinnehmen.

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Springer Nature: Aktie niedrig bewertet

Bei Springer Nature ist das Bewertungsniveau mit einem KGV von etwa 16–17 vergleichsweise niedrig. Ein Grund dafür ist die mit 1,7 Mrd. Euro relativ hohe Verschuldung, die auf die Übernahme durch den Finanzinvestor BC Partners vor zwölf Jahren zurückgeht. Der Deal wurde damals durch hohe Kredite finanziert, die später auf das Unternehmen übertragen wurden. Vor dem IPO hielt BC Partners noch 47 % der Anteile, inzwischen sind es 36 %, während die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck 50,6 % hält. Durch Schuldenabbau sowie Investitionen in Effizienzsteigerungen und Kostensenkungen soll nun die Profitabilität verbessert werden, was der marktengen Aktie dann neue Kursimpulse verleihen könnte.

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